Mende 38 E38N AC, Metall, 4 Lüftungslöcher

Mende - Radio H. Mende & Co. GmbH, Dresden

  • Year
  • 1929
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 298723
    • Brand: System Günther

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 4
  • Main principle
  • TRF (Tuned-Radio-Frequency but use of regeneration unknown)
  • Tuned circuits
  • 1 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast (MW) and Long Wave.
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC)
  • Loudspeaker
  • - This model requires external speaker(s).
  • Material
  • Metal case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Mende 38 E38N [AC, Metall, 4 Lüftungslöcher] - Mende - Radio H. Mende & Co.
  • Shape
  • Tablemodel, slant panel.

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Forum contributions about this model: Mende - Radio H.: Mende 38 E38N

Threads: 4 | Posts: 5

Liebe Radiofreunde,

da ich in letzter Zeit mehrere Mende E 38 N zur Restauration in meiner Werkstatt hatte, möchte ich hier ein paar neue Details zu diesem Gerät mitteilen. Zunächst gibt es noch eine weitere Metallgehäuseform – die mit "nur" 4 Lüftungslöchern im Gehäusedeckel. Der Apparatenummer nach zu urteilen, scheint es sich hier um eine sehr frühe Form dieses Gerätes zu handeln.        

           

Und: Es gibt ihn doch, den 2µ Kondensator im Gittervorspannungsteiler der Audionröhre. Er ist in diesem Gerät vorhanden.

                               

Der erwähnte 2µ-Kondensator ist mit in dem Blockkondensator untergebracht.

Der hier gezeigte Blockkondensator stammt vom 5.29 (Mai 1929), also aus der Anfangszeit der Herstellung dieser Geräte. Aber schon 12.1929 (Dezember 1929) fehlt dieser 2µ-Kondensator im Block.

   

Man hat vermutlich erkannt, dass dieser Kondensator zwar theoretisch und physikalisch dort hin gehört, praktisch aber keine Bedeutung hat und einfach weggelassen werden kann. Das geschah zu Gunsten des Blockkondensators, der, ohne dass seine Gehäusegröße verändert werden musste, spannungstechnisch verbessert werden konnte, was aber, wie wir alle wissen, wenig Erfolg hatte.

                         

Bei dem gezeigten Exemplar (4.30) stellt sich die Frage, wie der Gehäusedeckel überhaupt noch auf das Gerät gepasst hat. Über die Papierwickelkondensatorproblematik möchte ich mich an Hand dieses Bildes und an dieser Stelle nicht weiter äußern . Da die Potenzialfrage an den betreffenden Kondensatoren eindeutig feststeht, kann man hier und heute problemlos Elkos verwenden. Im nächsten Bild ist der restaurierte Blockkondensator aus diesem Gerät zu sehen.                    

             

Der 0,2µ Schirmgitterkondensator liegt etwas versteckt unter der Montageplatte für die Widerstände. Diese R/C-Kombination mit dem Anschlusskabel für den Außenkontakt der RES 164 findet man nicht in allen Geräten und wird, wenn nicht benötigt, unter die vorhandene Rändelmutter (an der Nebenröhre) geklemmt. Dieser Punkt ist ohne elektrische Funktion. Im Übrigen ist dieser 0,2µ Kondensator leicht zu prüfen: Beim nichtbelegten Anschlusskabel muss die gemessene Gleichspannung gegen Masse vor und hinter dem 2 x 30 kOhm die Gleiche sein!

                     

 Die Spannungsfestigkeit dieses 0,2µ Becherkondensators steht zwar nicht auf dem Gehäuse, sie hat aber bestimmt keine 350 V-, deshalb sollte er mit gewechselt werden. 350 V-, das ist nämlich die Spannung, die durch die direkt geheizte Gleichrichterröhre (verwendeter Typ egal) gleich nach Einschalten des Gerätes an den meisten Kondensatoren voll anliegt, bevor die restlichen Röhren "durchgeheizt" sind. Sie sinkt dann und beträgt im Betrieb nur noch ca. 250 V-. Der mittlere Kontaktstift der RES 164 ist nicht belegt – somit ist es unwichtig, ob beim Betrieb mit dieser Röhre der mittlere Pol der Fassung an Masse liegt  oder nicht! Desweiteren habe ich einen „feinschlüssigen“ 5000 cm-Kondensator in meinen vorliegenden Geräten nicht gefunden. Das Schema für den E 38 N habe ich nun noch mit den gemessenen Spannungen (am funktionierenden Gerät!) versehen und  neu eingestellt. Und nun noch etwas Erstaunliches zum Schluss: Als diese Geräte in den 50iger Jahren aus der Not heraus noch wirklich „funktionieren mussten“, sah eine Wiederinstandsetzung des Blockkondensators so aus:

     

                                                         

Ihr Volker Martin  

Volker MARTIN, 23.Jan.13

Weitere Posts (2) zu diesem Thema.

Bei Durchsicht der im RM zu den MENDE E38N Modellen verfügbaren Informationen fiel mir auf, dass bisher niemand auf die Details der Abstimmeinheit eingegangen ist. Das soll hier nachgeholt werden.

Alle Blder können durch Anklicken vergrößert werden!

 

 

Die gesamte Abstimmeinheit des MENDE E38N ist in der Gehäusehaube untergebracht und wird beim Aufsetzen der Haube über eine dreipolige Steckverbindung mit der Haupteinheit verbunden.

Nach Abnahme der Haube sind die Komponenten zunächst durch eine Abdeckung aus Ölpapier verdeckt.

 

 

 

 

Entfernt man die durch einige Schrauben gehaltene Abdeckung, so erkennt man die Spuleneinheit und darüber mittig den teilweise verdeckten Abstimm - Drehkondensator

Da die Spulen sehr lose auf dem Hauptspulenkörper saßen (lackiertes Hartpapierrohr mit 60mm Ø), hatte ich sie im Verlauf der Reparaturarbeiten mit Wachs fixiert; die seitlichen Antennenkoppelspulen (s.u.) mit Neoprenkleber (Pattex).

 

 

 

 

 

Nur zur allgemeinen Information füge ich noch ein Bild an, das die Rückseite der aus der Gehäusehaube demontierten Frontplatte nach Abnehmen der Spuleneinheit zeigt:

Links im Bild der LW / MW - Umschalter, mittig der Abstimm - Drehkondensator, rechts unten der Rückkopplungs - Drehkondensator ("RK").

 

 

 

Das nächste Bild zeigt eine Nahaufnahme der aus 5 einzelnen Spulen bestehenden Spuleneinheit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Hauptspulenkörper trägt:

  1. Links die mit einfachem Kupferlackdraht (CuL) gewickelte LW - Kreisspule mit einer Länge von 50 mm.
  2. Rechts die mit seideisoliertem Kupferlackdraht (CuLS) gewickelte MW - Kreisspule mit einer Länge von 36 mm.
  3. Mittig zwischen den beiden Kreisspulen die ebenfalls aus CuLS gewickelte Rückkopplungsspule (RK - Spule) mit einer Länge von 19 mm. Durch diese Anordnung erreichte man, dass die RK - Spule trotz der großen Dimensionen der Spulenanordnung ausreichend auf beide Kreisspulen koppelte 

Die Antennenkoppelspulen wurden auf separate Spulenkörper mit nur 2 - 3 mm Wickelraumbreite aufgebracht, die links und rechts durch jeweils 3 kleine Blechlaschen am Hauptspulenkörper gehalten wurden. Auch diese Spulen wurden mit CuLS Draht gewickelt:

                

                LW - Antennenspule                                MW - Antennenspule

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ende der 1920er Jahre war es übrigens durchaus noch üblich, Kreisspulen aus Volldraht anstatt aus HF - Litze zu wickeln. Die später standardmäßig verwendeten Kreiswickel aus HF - Litze führten zwar aufgrund der verringerten Skin - Verluste zu höheren Spulengüten und damit zu schmaleren Bandbreiten, also besserer Trennschärfe; dies war aber angesichts der geringen Senderdichte noch garnicht notwendig. 

In diesem Zusammenhang sollte man vielleicht noch erwähnen, dass die geringe Spulengüte und die daraus resultierende große Bandbreite natürlich auch den postiven Effekt der besseren Klangwiedergabe hatte. Im TELEFUNKEN ARCOFAR T1000, einem frühen HiFi- Gerät wurden ebenfalls noch Volldraht - Spulen in den Schwingkreisen eingesetzt.  

Harald Giese

Harald Giese, 30.Mar.22

Weitere Posts (1) zu diesem Thema.

In Ergänzung der Forumsbeiträge von Volker Martin und Otto Frosinn, möchte ich hier meinen MENDE E38N vorstellen.

Als ich das Gerät 1991 erwarb, war es mit 2 x A4110 (=REN904), 1 x RE304 und einem Selengleichricher bestückt.

In Ermangelung der Originalröhren  REN1104 / REN1004 / habe ich die A4110 im Gerät belassen.

Aus den originalen, aber gekappten Drahtresten am mittleren Pin der Endröhre konnte geschlossen werden, dass hier ursprünglich eine Pentode eingesetzt war. Im Interesse der Originalität wurde hier eine RES164 eingesetzt.

Der Selengleichrichter wurde durch eine RGN354 ersetzt - obwohl sich hier ursprünglich vermutlich eine RE114 bzw. RE134 befunden hat.

Wie man an der Außenansicht erkennt, handelt es sich bei meinem Gerät um das frühe Modell mit 4 runden Lüftungslöchern im Gehäusedeckel und an beiden Seiten des Unterbaus sowie der alten Rundskala mit Metallrahmen. Die App. No. ist 11889:

Zum Vergößern bitte die Bilder anklicken.

Zunächste eine Rundum - Ansicht des Chassisaufbaus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Rückseite des Sammelkondensators erkennt man unten den Datumsaufdruck: "10.29"

Betrachtet man die Vorderseite des Kondensators so sieht man, dass schon im Oktober 1929 der von Volker Martin erwähnte 2 µF für die Gitterspannungsabblockung weggelassen wurde. Der Kondensator hat also nur noch 7 Anschlüsse! 

 

 

Erstaunlicherweise ist der Kondensator nicht wie üblich aufgequollen, sondern nur geringfügig deformiert. Da die Spannungwerte bei kurzzeitigen Betrieb noch in tolerablen Grenzen liegen, und merkliche Erwärmung des Kondensators erst nach längerer Zeit auftritt, habe ich ihn bisher nicht neu befüllt.


Im Fundzustand 1991 fehlte sowohl der Schirmgitter - Vorwiderstand der RES164 von 2 x 30 KΩ, sowie der Abblockkondensator von 0,2 µF. Möglicherweise war der Kondensator damals defekt und der Widerstand daraufhin überlastet. So hatte man beide Komponenten entfernt und das Gerät mit einer Triode in der Endstufe betrieben. Da die abgegetrennten Drahtenden am mittleren Pin der Röhrenfassung noch vorhanden waren, bestand kein Zweifel bezüglich der ursprünglichen Röhrenbestückung.

Glücklicherweise hatte damals ein befreundeter Sammler genau diese Version des E38N mit noch vorhandener R/C - Schirmgitter - Kombination und ich konnte die Abmessungen und Position des Kondensator abnehmen. Die Abmessungen waren 30 x 30 x 10mm, die Postion unterhalb des Bananensteckers für die Netzspannungswahl, die Besfestigung erfolgte über einer kleine Lasche am Kondensatorgehäuse mit der neben dem Kondensator liegenden M3 - Schraube für die Masseverbindung mehrere Leitungen. WICHTIG: Der Kondensator darf nicht signifikant dicker sein, da er sonst den Bananstecker behindert. 

Da es mir bisher nicht gelang, den Originalkondensator zu finden, habe ich an Stelle dessen einen 0,25 µF BOSCH MP - Kondensator mit exakt den gleichen Abmessungen eingebaut. Anstelle der  2 x 30 KΩ Widerstände wurde nun ein 60 KΩ eingesetzt und mit schwarzem Gewebeschlauch überzogen.

Eine Übersicht der im übrigen noch originalen Chassisverdrahtung und 2 Detailansichten verdeutlichen die Position der ersetzten R/C - Schirmgitter - Kombination:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Roter Pfeil  ⇒  ersetzter Schirmgitterkondensator

Blauer Pfeil  ⇒   ersetzter Schirmgitter - Vorwiderstand in Gewebeschlauch


 

In der Hoffnung, einen Beitrag zur originalgetreuen Restauration dieser Geräte geleistet zu haben.

Harald Giese

Harald Giese, 26.Mar.22

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Zum Forumsbeitrag: E38N...neue Details.

Es geht zwar aus der weiteren Berschreibung hervor, aber zur deutlichen Unterscheidung: Es wird eine

RES164d ( 4pin, G2 am Seitenanschluß) oder RE134 benötigt!  Im Gerät ist eine 5pol-Fassung verbaut, deren Mittelpin ist mit den Kathoden der beiden anderen Röhren verbunden. Bei der RES164 liegt aber nun mal G2 am Mittelpin, somit wäre G2 auf Kathodenpotential.

Herzliche Grüße

Otto Frosinn

Otto Frosinn, 26.Jan.13

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