|
|
||||
alternative name
|
Fernsehgerätewerk Staßfurt | ||||
---|---|---|---|---|---|
Year: 1969 | Category: Television Receiver (TV) or Monitor | ||||
Valves / Tubes | 4: 59ЛК3Ц EY51 EY51 EY51 | ||||
Semiconductors (the count is only for transistors) | 66: |
Main principle | Superheterodyne (common); ZF/IF 38900 kHz |
---|---|
Wave bands | Wave Bands given in the notes. |
Details | |
Power type and voltage | Alternating Current supply (AC) / 220 Volt |
Loudspeaker | Permanent Magnet Dynamic (PDyn) Loudspeaker (moving coil) |
Power out | 3 W (unknown quality) |
from Radiomuseum.org | Model: Color 20 - Stern-Radio Staßfurt, VEB, RFT |
Material | Wooden case |
Shape | Tablemodel, with any shape - general. |
Dimensions (WHD) | 775 x 515 x 585 mm / 30.5 x 20.3 x 23 inch |
Notes | RFT VEB Stassfurt Color 20; ~59 cm 90° Bildröhre, erster bekannter volltransistorierter SECAM Farb-TV Europas! Wellenbereiche: Nach CCIR B/G, VHF-Kanal 2-4, 5-12, UHF-Kanal 21-40. Farbsystem SECAM IIIb. 55 Dioden, 1 Kap. Diode, 3Z-Dioden, Varianten mit Hochspannungskaskade anstelle der Gleichrichterröhren bekannt - siehe Beiträge! |
Net weight (2.2 lb = 1 kg) | 65 kg / 143 lb 2.7 oz (143.172 lb) |
Price in first year of sale | 3'700.00 DM |
Source of data | -- Collector info (Sammler) |
Mentioned in | Funkgeschichte der GFGF (RFT Color 20 "40 Jahre DDR Farbfernsehen" Nr 187 Okt./Nov. 2009) |
Model page created by Mario Spitzer. See "Data change" for further contributors.
All listed radios etc. from Stern-Radio Staßfurt, VEB, RFT (Ostd.) - vorm. Staßfurter (Stassfurter)...
Here you find 396 models, 314 with images and 309 with schematics for wireless sets etc. In French: TSF for Télégraphie sans fil.
Hits: 446 Replies: 0
stern-stas: 50 Jahre Color 20
|
|
Museum RFT-Verein SFT
24.Aug.19 |
1
Sonderausstellung 50 Jahre Color 20 |
Hits: 3731 Replies: 0
Typenvarianten und Zusammenfassung zum Color 20 TV
|
|
Wolfgang Scheida
12.Aug.07 |
1
Eine Darstellung des Fernsehens aus dem "anderen" Deutschland - der DDR : Der RFT Color 20 - Das erste volltransistor FARBfernsehgerät Europas!? Den Beitrag finden Sie hier: |
Hits: 4411 Replies: 1
DDR - 1969 Color 20 - Volltransistorgerät Ja/Nein ?!
|
||
Wolfgang Scheida
29.Dec.06 |
1
Eine Darstellung des Fernsehens aus dem "anderen" Deutschland - der DDR : Aus der Reihe Televisionen der DDR der RFT Color-20 - Das erste Volltransistor FARBfernsehgerät Europas!?
![]() Einführung:
Nachdem Anfang der 1950er Jahre der erste Anlauf zu einem mechanisch basierten Farbfernsehen (System CBS) sowohl in den USA wie auch in Moskau gescheitert waren, wartete man im Rest der Welt auf eine Verbesserung des bereits vollelektronisch arbeitenden amerikanischen NTSC Systems mit dem Ziel eine stabile Farbartübertragung zu gewährleisten.
Diese Verbesserungen fanden ihren Niederschlag in den Farbsystemen PAL und SECAM sowie einer vernünftigen Fertigungsreife bei der Erzeugung von Farbbildröhren.
Und so kam es mit dem 3. 10. 1969 zur Aufschaltung des 2. DFF Fernsehprogramms in FARBE gesendet vom neuen Berliner Fernsehturm auf dem Alexanderplatz auf UHF Frequenzen.
1969 war zugleich das Jahr des 20. Jahrestages der DDR - 1949/1969. Und zu jener Zeit erhob der sozialistische Block noch den Anspruch den Westen überholen zu wollen.
Was jetzt noch fehlte war ein Farbfernsehempfänger der etwas ganz besonderes sein sollte - und auch den lieferte der VEB RFT Staßfurt pünktlich zum Festtag ab.
Der Hintergrund:
Während in den späten 1960er Jahren Westdeutschland wie auch u.a. Großbritannien das PAL Farbsystem einführten, wurde im Osten Europas aufgrund einer politisch motivierten Entscheidung der Kremlführung das französische SECAM III Farbübertragungssystem gewählt.
Dabei wurde von den Sowjets selbst die dafür geschaffene CCIR Normenkonferenz mit dem Ziel eines einheitlichen Farbfernsehstandards in Wien 1965/ Oslo 1966 ausgehebelt, indem die Sowjetunion seinen vorab Entschluss zum SECAM System bekannt gab. Hauptgrund für diese Entscheidung entgegen dem PAL System war u.a. das Versprechen der Franzosen eine betriebsfertige Farbbildröhrenfabrik auf Basis des (späteren Sony Trinitron) Chromatron Prinzips im Gegensatz zur allgemein üblichen RCA Lochrasterröhre zu liefern. Ein Versprechen das aufgrund der nichtvorhandenen technischer Serienreife des besonderen Bildröhrensystems nie erfüllt worden ist und alle Welt, auch die des Ostens zwang Lizenzfertigungen der RCA Lochrasterröhre zu produzieren.
Eine Entscheidung die den RGW Ländern und hier im Besonderen der DDR noch Jahre Kopfzerbrechen bereiten sollte bis zuerst durch Westimporte und später in den 1980er Jahren durch Lizenzfertigung japanischer Toshiba Röhren eine Normalisierung stattgefunden hat.
RFT Color 20 - Das Gerät:
Das außergewöhnliche an diesem Empfänger war der Umstand das er vollständig nur mit 66 Transistoren (1969!) bestückt war und daher im Vergleich zu Westgeräten jener Zeit eine sehr geringe Leistungsaufnahme (nur ~180W zu 350W und vereinzelt auch 500!W) besaß. Eine Zeit in der im Westen sowohl bei den S/W Empfängern und auch bei den PAL Farbfernsehempfängern bestenfalls Hybridlösungen angeboten wurden*. Inwieweit dieses hohe Ziel in Kollision mit den Mängeln der realsozialistischen Planwirtschaft stand wird dieser Beitrag aufzeigen.
Auch die gelebte Praxis der deutsch/sowjetischen Freundschaft innerhalb des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) zeigt klar auf wem da eigentlich geholfen wurde.
Der DDR Bürger war mit 3.700 Mark am Buntfernsehen mit dabei.
Die Schaltung:
Hier der Auszug aus den "Mitteilung aus dem Zentrallabor für Rundfunk- und Fernsehempfangstechnik" 1969:
Anmerkung- Beschrieben wird hier die wieder/alternativ mit Röhren bestückte Hochspannungserzeugung!
Die verschiedenen Varianten:
![]() Es soll folgende Varianten gegeben haben die sich im wesentlichen in der Wahl der Bildröhre und/oder der Bestückung mit einer Selenkaskade zur Hochspannungserzeugung anstelle von drei Gleichrichterröhren unterscheiden.
Typ Color 20 Urtyp: UdSSR 59lk3z Bildröhre mit Selengleichrichter
Typ Color 20 (Paralleltype?): UdSSR 59lk3z Bildröhre mit Röhrenhochspannungsgleichrichterschaltung
Typ Color 20/1: A56-120X Importbildröhre mit Röhrenhochspannungsgleichrichterschaltung
Typ Color 18 (Noch unbestätigt): Wie Color 20 jedoch mit UdSSR 59lk3z Bildröhre bestückt die nicht den TGL Normen (vergleichbar mit DIN Norm) entsprachen -
"Montagsgeräte" - programmierter Ausschuss?
Color 21 Nachfolgetype 1973: siehe Color 21
Der Color 20 Color-20 im DDR (Reparatur-)Alltag
Alle Theorie ist bekanntlich grau - und so nützt es nichts wenn wir heute schöne Datenblätter betrachten während uns der reale Sozialismus eine etwas andere Geschichte erzählt.
Es folgen zwei Erzählungen aus der Praxis: - Sollten Sie weiteres wissen so schreiben Sie mir bitte!
Beitrag auszugsweise dankenswert von Sammlerkollegen Herrn Wolfgang Lill übernommen.
Anmerkung: (Dem Autor wurde um 1995 berichtet, das zur Zeit des Ostblocks deren Fernsehanstalten genötigt waren UdSSR Geräte wie Filmabtaster o.ä. gemäß Kontingentzuteilungen abzunehmen. Dabei soll es vorgekommen sein dass diese Geräte gleich bei der Lieferung ungesehen in Lager deponiert wurden und der eigentliche Bedarf mit Westgeräten der Fernseh GmbH etc. mit Devisen gedeckt worden ist.)
Danksagung an Herrn W. Lill und M. Spitzer für ihre Wort und Bildbeiträge
Nachtrag 1*: War der RFT Color 20 tatsächlich der erste Serien Volltransistor Farbfernsehempfänger?
Soweit bekannt ist der RFT Color 20 der erste nach dem SECAM System arbeitende Volltransistor Farbfernsehempfänger.
Der erste volltransistorisierte PAL Farbfernsehempfänger stammt aus Großbritannien um 1968. Es war das von mehreren Geräteherstellern verwendete BRC2000 Gemeinschafts-Dualstandard 405/625 Zeilen Chassis. Die unmittelbaren Nachfolgetypen waren aber auch wieder Hybridlösungen! (BRC3000)
Ein Westdeutsches Serien Volltransistorgerät aus 1968/69 ist nicht bekannt.
Mögliche Französisch/Belgische Modelle sind derzeit (noch) nicht bekannt.
Nachtrag
Offene Fragen:
Auf letztere Frage hat ein Sammler mit folgenden Zeilen geantwortet:
Sehr geehrter Herr Scheida,
es gab bereits in Japan (SONY) und in den USA (Motorola) seit 1966 Versuche, einen volltransistorisierten Farbfernseher aufzubauen.
Motorola brachte 1968 ein solid state ctv heraus, der sich jedoch nicht rechnete. SONY hatte 1967 im ersten Trinitron-ctv noch eine
Hochspannungsgleichrichterroehre. Zum 20. Jahrestag der DDR sollte das Farbfernsehen eingefuehrt werden,
und ein modernes Geraet die technische Ueberlegenheit gegenueber dem "Klassenfeind" demonstrieren. Daher wurden keine Entwicklungskosten
gescheut, ein volltranistorisiertes Geraet heraus zu bringen. Das Projekt "Color 20" war eine reine DDR-Eigenentwicklung (ohne westliche
Bauteile) und auch ein reines Zuschussgeschaeft. Im Westen hielten sich die Hybridloesungen, weil sie, sowohl im Hinblick
auf Zuverlaessigkeit als auch Preisgestaltung, die beste Loesung darstellten. Die letzten Farbfernseher mit Roehren in den Endstufen
wurden noch 1975 verkauft. .......
Mit freundlichen Gruessen
Eckhard Etzold (Email 4.5.2008)
Nachtrag: Auf einen interessanten Artikel zum fiktiven 40. Jahrestages des DDR Farbfernsehens in der GFGF Funkgeschichte 187 Oktober/November 2009 wird hingewiesen.
2- Bauelemente zur Hochspannungserzeugung - Eine Achillesferse in den frühen Jahren des Farbfernsehens?
Laut Funkschau 1966 Heft 19 Seite 602/1578 gab es im Westeuropa zumindest die hochspannungsrelevanten Bauelemente in Halbleitertechnik. Eine Vertikalendstufe wäre mit 2N3055 wie später bei Telefunken praktiziert zu realisieren gewesen. Ob es 1966/67 auch bereits einen wettbewerbsfähigen Zeilenendstufentransistor gegeben hätte?
![]()
Siemens stellte auf der Messe Hannover lt. Funkschau 1968 Heft 12 Seite 981 ein Volltransistor 47cm Farb TV Gerät als Labormuster vor.
|
|
Mario Spitzer
01.Jan.07 |
2
Hallo Wolfgang, in der "Radio und Fernsehen" 1 1970 wird der Color 20 vorgestellt und als erstes Farbgerät mit vollständiger Transistorierung dargestellt. Jedoch enthält der dortige Schaltplan die 3 x EY 51!!?? In der Beschreibung steht: "Im Rahmen der Weiterentwicklung wird die Verdreifacherschaltung durch eine Versechsfacherschaltung mit Selengleichrichter ersetzt". Warum war er am 7.Oktober 1969 volltransistoriert und hatte Januar 1970 3 Röhren? Verfrühte Propaganda? Wolfgang Maria Weber schreibt in seinem Buch: "Das unter Termindruck zum 20. Jahrestag der DDR konzipierte Gerät hatte mit großen Qualitätsproblemen zu kämpfen. Nach mehrmaligen Produktionsstop kam das nachgebesserte Modell Color 21 auf den Markt." Möglicherweise hängt das auch mit den allzusehr bekannten Überschlägen der russischen Lochmaskenröhre zusammen. Vielleicht daher auch der Import der Videocolorbildröhre zu Zeiten, wo man nicht einmal genug Devisen hatte um Kaffee zu importieren. Ich suche weiter! LG Mario |