AEG Rundfunkprogramm 1932/33

ID: 226231
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AEG Rundfunkprogramm 1932/33 
16.Aug.10 09:51
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Wolfgang Eckardt (D)
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Wolfgang Eckardt

In den AEG-Mitteilungen Heft 8/1932 wird das "AEG-Rundfunkprogramm 1932/33" ausführlich vorgestellt. Ich möchte es hier als OCR-Scan im Original-Wortlaut mit den eingearbeiteten Bildern vorstellen.


 AEG-Rundfunkprogramm 1932/33

Von Dipl.-Ing. O. Wohlfahrt, Apparatefabriken Treptow.
 
Die durch die neuen Geräte Gearet 301L und Geatrix 302G vervollständigte Reihe der AEG-Standardempfänger ist nach der Seite der hochwertigen Geräte durch die neuen Empfänger Ultra-Geadem (4 Röhren, 3 Kreise) und Super-Geador (Fünfröhren-Schirmgitter-Superhet) erweitert worden. Beide Geräte werden eingehend beschrieben. Ferner werden die Eigenschaften der neuen AEG-Lautsprecher Cantrix 2 (Freischwinger), Permadola (permanent-dynamischer Lautsprecher mit gleicher Empfindlichkeit wie ein fremderregter) und Geadola (verbesserter elektrodynamischer Lautsprecher) erläutert.
 
 
 
 
  
Die neuen AEG-Netzempfänger.
Von den zahlreichen Empfängerschaltungen hat sich im Laufe der Zeit eine kleine Anzahl behauptet, die als vorläufige Endergebnisse einerlangen Entwicklung gelten können. Als derartige „Standardempfänger" sind anzusehen: der Zweiröhren-Einkreis-Ortsempfänger, der Dreiröhren-Einkreis-Bezirksempfänger und der Dreiröhren-Zweikreis-Schirmgitterempfänger, die in den AEG-Typen "Geadux 201", "Gearet 301" und "Geatrix 301" verkörpert sind und vermöge ihrer bewährten Eigenschaften auch im diesjährigen Fabrikationsprogramm der AEG mit einigen Abwandlungen wiederkehren.
 
So erscheint z. B. "Gearet 301" jetzt auch als Kombinationsgerät "Gearet 301L" (Bild 1) mit eingebautem Freischwinger-Lautsprecher; "Geatrix"-Gleichstrom wurde grundlegend geändert, weil sich die Möglichkeit bot, die Leistung des Gerätes noch wesentlich zu verbessern (Bild 2).
 
In diesem Fabrikationsprogramm erscheinen ferner als Neuschöpfungen zwei hochwertige Empfänger, welche die bisherigen Vier- bzw. Fünfröhren-Typen Geadem und Geador ersetzen sollen und die sich anpassen an die durch die Verstärkung der europäischen Großsender auf eine Sendeleistung von über 50 kW und auf eine Aussteuerung von über 70% in neuester Zeit grundlegend geänderten Fern-empfangsverhältnisse. An Orten, die noch vor kurzem Fernempfang kaum zuließen, weil die einfallende Sendeenergie unterhalb des Störungsspiegels lag, sind die für den Empfang einer großen Senderzahl erforderlichen Voraussetzungen heute gegeben.
 
"Ultra - Geadem" ist ein Vierröhren-Dreikreis-Empfänger mit einer außergewöhnlich hohen Hochfrequenzverstärkung und Trennschärfe, dadurch bewirkt, dass den Schwingungskreisen ein besonders hoher Resonanzwiderstand gegeben und dieser dem hohen Innenwiderstand der Schirmgitterröhren optimal angepasst wurde. Auf Grund eingehender Messungen wurden zu diesem Zweck die mit feinunterteilter Hochfrequenzlitze bewickelten Zylinderspulen der Abstimmkreise äußerst verlustarm ausgebildet. Bei den Drehkondensatoren wurde die Verwendung festen Dielektrikums auf das Notwendige beschränkt bzw. soweit ein solches unbedingt erforderlich war, hochwertiger Glimmer hierfür gewählt, so dass auch in den Kondensatoren kaum Verluste auftreten. Die hochgetriebene Verstärkung erfordert zwangläufig beim "Ultra-Geadem" eine sehr sorgfältige und weitgehende Abschirmung sowie elektrisch dichte Kapselung der Spulen mit starkwandigen Kupfertöpfen. In beiden Vorstufen findet die neue Schirmgitterröhre mit veränderlicher Steilheit (Exponentialröhre) Verwendung, deren wesentlicher Vorteil darin besteht, dass jede Änderung der Steilheit in Abhängigkeit von der Gittervorspannung eine allmähliche Verstärkungsänderung bewirkt und dass die Wiedergabe bei kleinster oder größter Lautstärke stets verzerrungsfrei bleibt, weil in jedem Arbeitsgebiet die Röhrencharakteristik praktisch geradlinig ist. Die Gittervorspannung kann bei "Ultra-Geadem" mit einem von Hand einstellbaren Lautstärkeregler (Potentiometer) in den Grenzen von -0,6 bis -30 V eingestellt werden, was praktisch eine Reglung der Lautstärke von 0 bis zur völligen Aussteuerung der Endröhre bedeutet. Die Vereinigung des Lautstärkereglers mit dem Schallplattenumschalter ermöglicht bequemsten Übergang von Rundfunkempfang zur elektrischen Schallplattenwiedergabe.
Die dritte Röhrenstufe enthält eine Eingitterröhre in Audionschaltung. Neuartig ist bei dieser Stufe die Verwendung zweier Gitter-Ableitungswiderstände und zweier Gitter-Blockkondensatoren, die das sonst auftretende niederfrequente Störgeräusch, das über den Gitterkreis auf das besonders empfindliche Audiongitter gelangt, durch mehrfache Spannungsteilung auf etwa ein Sechstel der sonst vorhandenen Stärke zurückdrängen. Die Rückkopplung der Audionstufe ist fest eingestellt und so bemessen, dass eine Verstärkungszunahme im Verhältnis 1 :5 bei allen Wellenlängen in nahezu gleichem Maße erfolgt. Eine Ausnutzung der Rückkopplung bis zur Schwinggrenze ist wegen der hohen Verstärkung des Gerätes nicht erforderlich, zumal da sie hei unsachgemäßer Bedienung die Güte der Wiedergabe beeinträchtigt. Der Tonfrequenzbereich des Empfängers ist so groß, dass ein am Gitter der Endröhre liegender Klangfarbenregler (Tonblende) vorgesehen werden konnte, der aus einem Kondensator und einem mit ihm in Serie geschalteten Regelwiderstand besteht. Die Verkleinerung des Regelwiderstandes beeinflusst die Klangfarbe, indem lediglich die hohen Frequenzen unterdrückt werden, nicht aber die tiefen Frequenzen, für die der Kondensator einen stets wirksamen hohen Widerstand bildet. Der Klangfarbenregler ermöglicht also die wahlweise Einstellung eines weicheren oder härteren Klangbildes. Für besonders störungsreiche Gebiete ist er weiterhin dadurch von besonderer Bedeutung, dass hohe Störtöne wie Überlagerungspfeifen frequenzbenachbarter Sender und andere Störgeräusche stark vermindert werden können; bei Schallplattenwiedergabe kann durch ihn das Nadelgeräusch beseitigt werden. Widerstandsperren in einfacher oder doppelter Anordnung, die in den Zuführungsleitungen der Röhrenbetriebspannungen liegen, halten Netzgeräusche fern und geben dem Empfänger eine sehr hohe elektrische Stabilität.
"Ultra-Geadem" für Wechselstrom ist in fünf Spannungsbereichen umschaltbar für beliebige Netzspannungen zwischen 105 und 265 V und enthält die bewährte AEG-Thermosicherung.
 
Die Gleichstromausführung ist durch eine Umschaltvorrichtung für 110, 150 und 220 V grob einstellbar; feinere Angleichung an abweichende Netzspannungen ermöglicht ein Schiebewiderstand. Zur Fernhaltung hochfrequenter Störungen aus dem Lichtnetz enthält die Gleichstromausführung zwei kapazitätsarme Luftdrosselspulen; niederfrequente Geräusche werden durch eine Drosselkette unterdrückt, die bei besonders unruhigen Netzen durch ein Einbau-Siebglied verstärkt werden kann.
Die Anordnung aller Teile und Leitungen ist bei "Ultra-Geadem" mit äußerster Sorgfalt vorgenommen worden, so dass unerwünschte Rückkopplungen nirgends auftreten. Die Spulensätze sind in unmittelbarer Nähe der zugehörigen Röhren eingebaut und durch starke Kupferkästen elektrisch dicht gekapselt. Der Aufbau auf einem 1,5 mm starken Stahlchassis verhindert jede Veränderung elektrischer oder mechanischer Natur. Dies ist um so wichtiger, als die absolute Einknopf-Bedienung für den Gleichlauf der drei Abstimmkreise eine außerordentlich hohe Genauigkeit verlangt, die z. B. dadurch gekennzeichnet ist, dass bei "Ultra-Geadem" die drei Drehkondensatoren in jeder beliebigen Stellung bis auf 2 0/00 i. M. ihres Kapazitäts-wertes übereinstimmen.
 
Eine weitere bedeutsame Neuerung ist der bei den neuen AEG-Empfängern zum ersten Male zur Anwendung gelangende „optische Stationsmelder", der an anderer Stelle ausführlich behandelt wird. [>>hier<< W.E.]
"Ultra-Geadem" wird in zwei Ausführungen hergestellt, und zwar ohne eingebauten Lautsprecher (Bild 3) und als Kombinationsgerät (Bild 4) mit eingebautem dynamischen Lautsprecher mit Permanentmagnet    (Permadola).
"Super-Geador", ein Siebenkreis-Überlagerungs-Empfänger mit fünf Schirmgitter-röhren, ist in der ersten Stufe als normaler Hochfrequenz-Verstärker geschaltet, dessen Abstimmkreis zusammen mit dem der nächsten Stufe als Vorselektion wirkt. Die bekannten Superhet-Schaltungen hatten u. a. den Nachteil, dass die Sender nicht eindeutig festgelegt werden konnten, weil diese bei der Abstimmung mehrfach, also z. B. auf verschiedenen Skalengraden, erschienen. Die mechanische Kupplung der Drehkondensatoren für den Eingangs- und Überlagerungskreis kann noch keine vollkommene Abhilfe hiergegen schaffen. Die unbedingt eindeutige Festlegung der einzelnen Sender wurde beim Super-Geador erst durch die Vorselektion erreicht. Diese vermeidet außerdem noch das Hörbarwerden von Sendern im Bereich der Zwischenfrequenz.
 
Die zweite Empfängerstufe mit indirekt beheizter Doppelgitter-Röhre hat drei Aufgaben: sie dient gleichzeitig zur Schwingungserzeugung, zur Mischung der Empfangs- und Überlagerungsfrequenz und zur Gleichrichtung der Schwebungs-frequenz. Die schwierige Aufgabe, alle Drehkondensatoren auf vollständigen Gleichlauf zu bringen, ist bei "Super-Geador" dadurch gelöst, dass der Unterschied in den Frequenzen der einzelnen Kreise durch eine Serienkombination von Ausgleichkondensatoren genau eingehalten wird. Das Mischungsverhältnis zwischen Empfangs- und Überlagerungsenergie ist bestimmt durch einen in der Gitterleitung des Überlagerers liegenden Widerstand, der gleichzeitig für gleichmäßiges, unverzerrtes Schwingen sorgt. Im Anodenkreis der zweiten Stufe liegt die Primärseite des ersten Bandfilters, die auf die Zwischenfrequenz von 460 kHz abgestimmt ist. Die Wahl dieses Wertes begründet im wesentlichen die überragende Klanggüte des "Super-Geador", die bisher nur den Kaskadenschaltungen eigen war, mit Superhetschaltungen aber nicht erreicht werden konnte. Die besondere Bemessung des ersten Bandfilterkreises ermöglicht es, mit nur einer Kombinationsröhre ebenso starke unverzerrte Überlagerungsschwingungen zu erzeugen wie mit zwei getrennt angeordneten Überlagerungs- bzw. Mischröhren.
Die dritte Stufe führt die zwischenfrequenten Schwingungen nach weiterer Verstärkung über ein zweites Bandfilter der vierten Stufe zu, die eine Schirmgitterröhre in Anodengleichrichter-Schaltung enthält. Diese dient zur Gleichrichtung der Zwischenfrequenz und führt die nunmehr erzeugte Tonfrequenz der Endstufe zu, die mit einer Schirmgitter-Kraftendröhre von 2,5 W unverzerrter Endleistung besetzt ist.
Die Vorselektionsstufe und die erste Zwischenfrequenzstufe sind mit je einer Exponentialröhre ausgerüstet. Im "Super-Geador" dienen diese Röhren noch zur selbsttätigen Lautstärkereglung (Fading-Ausgleich). Eine besondere Widerstandsanordnung bewirkt, dass bei sinkender Eingangsenergie der Anodenstrom der zweiten Gleichrichterröhre sinkt, ihre Anodenspannung steigt, die Gittervorspannung der beiden Exponentialröhren positiver und damit die Verstärkung höher wird, im umgekehrten Falle aber, d. h. bei ansteigender Eingangsenergie, die Verstärkung sinkt. Die Ausgleichanordnung ist so bemessen, dass jeder Änderung der Eingangsenergie eine genau entsprechende Verstärkungsänderung gegenübersteht, also stets gleichbleibende Lautstärke erreicht wird, sowohl während des Fading-Vorganges als auch beim Empfang von Sendern mit verschieden großer Empfangs-Feldstärke.
Die Trennschärfe des "Super-Geador" ist so groß, dass in unmittelbarer Nähe starker Sender auch solche Stationen einwandfrei empfangen werden können, deren Frequenz um nur 9 kHz von der des Ortssenders abweicht. Der elektrische und mechanische Aufbau ist mit derselben Genauigkeit und Sorgfältigkeit durchgeführt, wie bei "Ultra-Geadem" schon dargestellt; auch die bei diesem beschriebenen technischen Mittel, wie optische Stationsmeldung, Lautstärkeregler, Klangfarbenregler usw. sind bei dem "Super-Geador" vorhanden.
 
Zwei Ausführungen (für Wechselstrom oder für Gleichstrom) sind auch hier vorgesehen. Da aber die durch schaltungstechnische Fortschritte erzielte höchste Klanggüte nur ausgenutzt werden kann, wenn ein ebenbürtiger, richtig angepasster Lautsprecher zur Verfügung steht, wird "Super-Geador" nicht als Empfänger für beliebige Lautsprecher geboten, sondern nur als Kombinationsgerät mit dem hochwertigen, elektrodynamischen Geadola-Lautsprecher gebaut. Das gemeinsame Gehäuse ist in hochglanzpoliertem Nussbaum-Edelholz ausgeführt (Bild 5).
 
Die neuen AEG-Lautsprecher.
Die Bedingungen, unter denen Lautsprecher die zugeführte elektrische Energie unverzerrt und mit gutem Wirkungsgrad in akustische umwandeln, sind bekannt. Die Überleitung der theoretischen Kenntnisse in die Praxis hat aber sowohl beim elektromagnetischen wie beim dynamischen Lautsprecher recht große Schwierig-keiten bereitet. Erst in der neuesten Zeit ist es gelungen, wirklich hochwertige Lautsprecher auch in billigen Preislagen herzustellen und weitesten Kreisen von Rundfunkhörern erschwinglich zu machen. 
Die Fortentwicklung des elektromagnetischen Prinzips führte zu einem „Freischwinger"-Typ, der von der AEG unter der Bezeichnung „Cantrix 2" in den Handel gebracht wird. Es sei daran erinnert, dass die AEG vor zwei Jahren mit dem Typ „Cantrix 1“ schon einen außerordentlichen Erfolg erzielt hat.
 
Die Schwierigkeit beim elektromagnetischen Lautsprecher liegt darin, die Masse der bewegten Teile klein zu halten und die Rückstellkraft ohne mechanische Vorspannung den Verhältnissen des dynamischen Lautsprechers möglichst anzupassen. Das vierpolige Magnetsystem ist in dieser Hinsicht zwar ein Fortschritt, doch haftet ihm der Nachteil an, dass der Anker sich zwischen den Polschuhen in labilem Gleichgewicht befindet, daher fest eingespannt werden muss, um das berüchtigte „Kleben" an den Polschuhen zu vermeiden. Auch aus anderen Gründen können große Amplituden des Ankers, wie sie zur lautstarken Wiedergabe tiefer Frequenzen unbedingt erforderlich sind, nicht zustande kommen. Daher wurde ein neuer Weg beschritten, der zuerst zum „induktordynamischen" Lautsprecher und jetzt zu einem Typ geführt hat, der auf dem „Freischwinger"-system beruht. Der Anker befindet sich hier nicht mehr in labilem Gleichgewicht; denn da er freischwebend über den Polschuhen angeordnet ist, wird er durch den magnetischen Kraftfluss im Luftspalt stets wieder in die Mittelstellung zurückgeführt. Aus diesem Prinzip ist "Cantrix 2" durch richtige Bemessung auf wissenschaftlicher Grundlage entwickelt worden. Seine Rückstellkraft ist von gleicher Größenordnung wie bei dynamischen Lautsprechern. Der Ausschlag des Ankers ist nicht mehr durch den Abstand der Polschuhe begrenzt, sein Gewicht kleiner als das der bisher bekannten Typen. Dies alles bewirkt eine große Erweiterung des Frequenzbandes nach den tiefen Tönen hin und eine naturgetreue Wiedergabe. Beachtenswert ist die besondere Form der Polschuhe (Bild 6).
 
"Cantrix 2" (Bild 7) wird in dunkelbraunem, künstlerisch gestaltetem Tenacit-Gehäuse geliefert, das den Tenacitgehäusen der AEG-Empfänger "Gearet 301" und "Geatrix 301" in Farbe und Formgebung angepasst ist. Durch einfache Umschaltung kann der Lautsprecher an alle in Frage kommenden Endröhren gut angepasst werden. Als Einbausystem findet "Cantrix 2" in dem neuen AEG-Empfänger „Gearet 301 WL“ Anwendung.
 
Die Herstellung von dynamischen Lautsprechern (Rice-Kellogg-Lautsprecher [Post 3 W.E.]) hat die AEG als erste deutsche Firma aufgenommen und an seiner Weiterentwicklung besonderen Anteil gehabt. Zur neuen Saison bringt die AEG einen dynamischen Lautsprecher mit Permanent-Magneten unter der Bezeichnung “Permadola“, nachdem es inzwischen gelungen ist, permanente Magnete mit hoher Feldstärke, Stoßunempfindlichkeit und geringem Gewicht in Deutschland dauerhaft und preiswert herzustellen. In der Tat ergibt der Magnet des Permadola, aus hochprozentigem Kobaltstahl bestehend, die gleiche Feldstärke, mithin auch die gleiche Empfindlichkeit wie ein günstig bemessener Elektromagnet. Schwingspulen- und Membrananordnung sowie Anpassungstransformator konnten unmittelbar dem fremderregten AEG-Typ, dem bewährten „Geadola"-Lautsprecher, entnommen werden. Die Vorzüge des permanent-dynamischen Lautsprechers sind: Fortfall des Netzanschlusses, bei Wechselstromnetzen auch der Gleichrichtung, Vermeidung eines vom Netz herrührenden Brummtons.
 
"Permadola" wird als vollständiger Lautsprecher (Bild 8) unter Anlehnung an die Formen des neuen AEG-Vierröhren-Empfängers „Ultra-Geadem" in einem künstlerisch gestalteten Gehäuse aus dunklem Tenacit hergestellt. Als Einbaulautsprecher findet er in den kombinierten AEG-Empfängern Ultra-Geadem WL" und „Ultra-Geadem GL" Verwendung.
Als dynamischer Lautsprecher mit Fremderregung konnte der AEG-Lautsprecher „Geadola" mit geringfügigen Änderungen in das neue AEG-Rundfunkprogramm übernommen werden.
Die Erfahrung hat gelehrt, dass die Klebenaht der Membran zu inneren Spannungen Anlass gibt, die leicht Klirrgeräusche und Bildung von Kombinationstönen hervorrufen. Geadola erhält daher, ebenso wie Permadola, eine nahtlos gezogene Membran, die aus einem neuen, in Deutschland bisher noch nicht verwendeten Spezialstoff von besonderer Gleichmäßigkeit besteht und sich durch geringes Gewicht sowie vollkommene Feuchtigkeitssicherheit auszeichnet. Schwingspulendurchmesser und -gewicht konnten gegenüber der vorjährigen Ausführung ohne Nachteile noch weiter verringert werden. Dem verkleinerten Elektromagneten ist das Magnetjoch fest angeschweißt.
Der im Lautsprechergehäuse eingebaute Anpassungstransformator ist umschaltbar für alle gebräuchlichen Endröhren, auch für Schirmgitterröhren mit hohem inneren Widerstand.
"Geadola" wird in einem formschönen Nussbaum-Gehäuse geliefert (Bild 9), das jedem Wohnraum zur Zierde gereicht. Das Geadola-System ist in den neuen AEG-Superhet-Empfängern „Super-Geador WL" und „Super-Geador GL" eingebaut.

Wolfgang Eckardt
 
 
 
 
 
 
 

 

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