Bildbearbeitung mit PhotoImpact

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Bildbearbeitung mit PhotoImpact 
03.Mar.07 11:39
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Gerhard Heigl (A)
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Gerhard Heigl

Die digitale Fotografie hat grosse Vorteile für den Fotoamateur gebracht. Nun ist es möglich, ohne Fotolabor und aufwändigen Hilfsmittel Bilder einfach am PC nach eigenem Geschmack zu bearbeiten. Dabei können eventuelle Fehler die bei der Bearbeitung passieren können, wieder rückgängig gemacht werden. Möglich ist dies durch die verschiedenen Bildbearbeitungsprogramme, einfach und billig bis kompliziert und teuer, die am Markt zur Verfügung stehen. Ich habe schon einige dieser Programme versucht, anfangs einfache, die mir dann doch zu wenige Möglichkeiten boten. Später Profiprogramme, die ich wiederum nicht richtig nutzen konnte, weil sie mir einfach zu steil (kompliziert) waren. Seit einigen Jahren verwende ich nun PhotoImpact. Mittlerweile bin ich bei der Version 12 angelangt. Dazu möchte ich sagen, dass auch die älteren Versionen keine gravierenden Nachteile besitzen.

Vor dem digitalen Fotozeitalter habe ich mit Kompakt- und Spiegelreflexkamera fotografiert. Die gelieferten Bilder musste man hinnehmen wie sie waren. Dazu kam noch die automatische Ausarbeitung in den Fotolabors. Die Bilder wurden auf ein einheitliches (durchschnittliches) Aussehen getrimmt. Einen Ausweg bot nur die Dia-Fotografie. Hier wurde geliefert, was fotografiert wurde, unverfälscht und unzensuriert. War natürlich auch nicht immer optimal.

Die Vorteile der digitalen Fotografie: Ich kann fast unbegrenzt (je nach Speicherkarte) viele Fotos machen. Unbrauchbare Fotos werden in der Kamera oder am PC gelöscht und kosten nichts. Die Bilder kann ich am PC mittels Bildbearbeitungsprogramm fast beliebig bearbeiten: Grösse, Ausschnitt, Helligkeit, Kontrast, Farbe, Beschriftung, Effekte, ver- oder entzerren und vieles mehr ist möglich. Natürlich bedeutet dies einen gewissen Zeitaufwand, wenn ich ca. 150 Fotos vom Urlaub am PC bearbeite, ist es schon möglich, dass ich einen Tag dazu brauche. Aber kein Foto geht unbearbeitet zur Ausarbeitung. Die gelieferten Papierbilder sind dann durchwegs von guter Qualität und schon beschriftet!

Bilder für meine Kartei und das RM.org, Radios und Geräte:

Dazu verwende ich eine ältere lichtstarke Digicam mit 3,3MP (Sony DSC-S70). Die Aufnahmen werden durchwegs bei Tageslicht (ohne direktes Sonnenlicht wegen der harten Schatten) in einem hellen Innenraum ohne Blitzlicht und möglichst ohne Kunstlicht fotografiert. Die zu fotografierenden Objekte stehen auf einer selbstgebauten „Fotowand“ und werden im richtigen Winkel fotografiert. Dabei wähle ich meist den grösstmöglichen optischen Zoomfaktor (bei mir x3) um unerwünschte stürzende Linien zu vermeiden oder zu verringern. Immer einige Aufnahmen aus jeweils geringfügig geänderter Position machen. Das beste Foto wird verwendet. Bei sehr kleinen Objekten den Macromodus verwenden. Siehe auch Fototipps

Hier Bilder der Symbolleisten vom PhotoImpact 12:

Nun zur empfohlenen Reihenfolge der Bearbeitungsschritte:

1. Datei öffnen, Bild wählen

2. Bild wenn notwendig geradestellen oder ver- oder entzerren (stürzende Linien)

3. Bild auf gewünschtes Format (Bildausschnitt) zuschneiden

4. Helligkeit und Kontrast einstellen

5. Eventuell Farbton ändern, Fehler retuschieren, Objekt eventuell freistellen.

6. Bild beschriften, Schrift bearbeiten, einbinden.

7. Bildgrösse (Pixel oder in %) festlegen

8. Bildqualität und Dateityp (jpg, gif usw.) vor dem Speichern auswählen, abspeichern.

 

2. Bild wenn notwendig geradestellen, ver- oder entzerren: Wenn Schriftstücke, Pläne schief am Bild erscheinen, können sie mit dem Verformwerkzeug beliebig gedreht, gekippt und verzerrt werden. Wird ein Radio mit einem Weitwinkelobjektiv fotografiert, besteht die Möglichkeit nach oben oder unten zusammenlaufender Seitenkanten (stürzende Linien). Daher besser das Teleobjektiv verwenden. Sind diese stürzenden Linien nicht sehr stark ausgeprägt, kann durch verzerren korrigiert werden. Bei übertriebener Anwendung wirkt das Ergebnis unnatürlich.

3. Bild auf gewünschtes Format (Bildausschnitt) zuschneiden: Mit dem Zuschneidewerkzeug wird das Bild auf kleinstmögliche Grösse zugeschnitten um Speicherplatz zu sparen. In der horizontalen Leiste lassen sich noch gängige Formate (z. B. Foto 10 x 15, A4, hoch und quer usw.) vorwählen.

5. Eventuell Farbton ändern, Fehler retuschieren, Objekt eventuell freistellen: Zum Freistellen (Objekt ohne Hintergrund) gibt es (für mich) 2 Möglichkeiten. Das Objekt wird per Maus mit dem Lassowerkzeug (Auswahlwerkzeug zum markieren) entlang der Kanten markiert und dann ausgeschnitten und auf ein neues Bild (leeres weisses Blatt) kopiert. Empfehlenswert bei buntem Hintergrund. Die 2. Möglichkeit ist nur bei relativ einfärbigen Hintergrund möglich. Mit dem Farbverformstift (diverse Werkzeuge) wird die bestehende Hintergrundfarbe und die gewünschte neue Farbe (weiss) eingegeben, dann wird mit grossem Pinsel das gesamte Bild überstrichen, der Hintergrund wird weiss. Im Objekt darf allerdings keine Hintergrundfarbe sein, weil die dann auch weiss wird.

6. Bild beschriften, Schrift bearbeiten, einbinden: Dazu wird Textwerkzeug gewählt, Schriftart, Grösse und Farbe wird vorgewählt, dann das Bild beschrieben. Der fertige Text kann beliebig verschoben, gedreht und verformt werden. Nach der richtigen Positionierung muss man den Text einbinden (horizontale Leiste Objekt).

7. Bildgrösse (Pixel oder %) festlegen: In der horizontalen Leiste wird Einstellen gewählt. Jetzt besteht die Möglichkeit die Bildgrösse in Pixel oder in % festzulegen. Ebenso Grösse in dpi. Dies ist wichtig bei masshaltigen Ausdrucken.

8. Bildqualität und Dateityp (jpg, gif usw.) vor dem Speichern auswählen, abspeichern: Gewählt wird in der horizontalen Leiste Datei, speichern unter. Im erscheinenden Fenster wird nun der Dateityp (jpg, gif, png usw.) gewählt und dann Option geklickt. Im Fenster Bildoptimierung werden die nötigen Einstellungen vorgenommen, Qualität (für Bilder im Netz wähle ich 75 oder darunter, für Ausdrucke oder Papierbilder 90).

Hier sind nur die wichtigsten Schritte zur Bildbearbeitung mit PhotoImpact beschrieben. Das Programm bietet wesentlich mehr Möglichkeiten, die ich jedoch zum Teil nicht kenne und auch nicht nutze. Wenn jemand aus unserer Runde dieses Programm besser kennt, sind nützliche Funktionen hier sehr willkommen.

Andere Bildbearbeitungsprogramme:

Irfanview

Photoshop

PhotoImpact 08

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.