Klangvergleiche: antike Radios und Lautsprecher
Klangvergleiche: antike Radios und Lautsprecher

Da über die Tonqualität alter Radios verbreitet falsche Vorstellungen herrschen, sind hier einige Beispiele zum Vergleich aufgeführt.
Jazz der 20er Jahre schien mir am besten geeignet, die Zeitspanne von 1924 bis 1946 bzw 1962 zu überbrücken. Es spielt die New Storyville Jazzband.
Ein SSTRAN AMT3000 besorgte die modulierte MW-Ausstrahlung, gerade ausreichend, um die Geräte gut zu versorgen.
Die Aufnahmen erfolgten in 1 m Abstand vom jeweiligen Lautsprecher mit einem Sony MD-Recorder.
1) RCA Radiola AR812, der erste Großseriensuper, der 1924 stolze $ 220.- kostete, mit einem Claritone Trichterlautsprecher.
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2) von 1925 der "Best Super" von Remler, ausgestattet mit 8 Trioden. Er betreibt einen Trichterlautsprecher von Brown Typ "H1 improved".
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3) Ein 8-Trioden Selbstbausuper von 1925 an einem Elmi Konuslautsprecher mit Magnetsystem.
4) der bekannte OE333 an einem Celestion C10, Konuslautsprecher mit Magnetsystem, ca 1927.
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5) NoraEW5 von 1928 (Skala ersetzt durch ein Burndept "Etholog Dial") und Fidelio L16 mit Magnetsystem.
6) VE301W von 1933 mit Freischwingersystem.
7) Lorenz "München", 1934, mit elektrodynamischem Lautsprecher.
8) Körting Supra Selector von 1935 mit elektrodynamischem Lautsprecher.
9) Deutscher Kleinempfänger DKE 1938 mit Freischwinger.
10) Zenith Transoceanic 8G005 von 1946 mit permanentdynamischem System
11) Grundig 3365 von 1962 mit permanentdynamischem System.
Kommentar:
Mein subjektiver Eindruck ist am besten beim Körting. Besser als beim Grundig! Mir scheint, als seien die Nachkriegsgeräte etwa ab 1960 speziell auf den objektiv besseren UKW-Klang gezüchtet. Das bringt aber merkwürdigerweise einen subjektiven Qualitätsverlust bei der Wiedergabe von AM-Sendungen. Dem werden die "guten" alten Kisten viel eher gerecht.
An einem Beethoven II (Stern Rochlitz) mit zwei getrennten Endstufen ist noch der "alte" Geschmack realisiert: Auf Mittelwelle klingt er phänomenal, während er die Qualitäten von UKW nicht auszuschöpfen vermag.
Abschließend möchte ich nicht versäumen meiner Tochter zu danken, die mit ihrem Aufnahmegerät half und Bernd Kieck, ohne den ich nie einen einzigen Ton ins RMorg und schon gar nicht in diesen Thread gebracht hätte. Jeder hat eben seine Stärken und seine Schwächen...
nochmals DANKE!
KoBi
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