Z000 RMorg eine Leidens - oder Erfolgsgeschichte?

ID: 20141
Z000 RMorg eine Leidens - oder Erfolgsgeschichte? 
22.Jan.04 12:16
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Ernst Erb (CH)
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Ernst Erb

Dieses Board haben wir in alpha-numerischer Reihenfolge statt nach Datum Eingang. Das ist hier wichtig, damit man Antworten auf Fragen rasch auffinden kann.

Als Zxxx, also zuletzt, führe ich hier die vergangenen Rundschreiben auf, um den Aufbau von Radiomuseum wie einen Film ablaufen lassen zu können. Hier finden Sie aber noch die Vorgeschichte, damit ich mich an die lange Leidensgeschichte erinnern kann - als langjähriges Mitglied können Sie das wohl auch ... Sorry.

Die Vorgeschichte:
Nach Abschluss des Radiokataloges und Herausgabe von Band 1, 1998, - ursprünglich war nur EIN Band vorgesehen - wuchs in mir der Gedanke, dass man eigentlich einen laufend nach geführten Katalog schaffen sollte. Mir fielen auch die zahlreichen Homepages von Radiosammlern auf, die oft parallel die gleiche Arbeit leisteten - bald zu hunderten. Ich sagte mir: «Das ist verpuffte Energie, man muss etwas gemeinschaftlich zu erreichen suchen». Als Sammler sollte man nicht hunderte von Sites durchsuchen müssen, um zu einem Resultat zu kommen. Auch war mir bald klar, dass man mit kleinen Seiten nur ganz wenige Suchbegriffe überhaupt vordergründig abdecken kann, wenn überhaupt. Zudem bemerkte ich, wie die meisten Seiten doch arg an Mangel an Besuchern leiden.

Im Mai 1998 versuchte ich bei Vorstandsmitgliedern der GFGF und dann an der Hauptversammlung in Jena zu erreichen, dass ich im Projekt der GFGF involviert werden könnte, damit wir zusammen ein echtes Konzept unter der Schirmherrschaft des Vereins entwickeln könnten. Ich sprach über meine Problemstellung, doch man wollte dies nicht, sondern bevorzugte eine andere Lösung.

1998 war noch eine grosse Überhitzung bei IT-Fachleuten, die sich vor Arbeit nicht zu wehren wussten. Erst 1999 kam wenigstens der Datenbankentwurf zu Stande - in Australien ... Ich hatte 30'000 AU-$ für mehr vorgeschossen, aber nur das Design erhalten ... Nach Versuchen mit Freelancern konnte ich erst gegen Ende des Jahres 2000 (Jahrtausendproblem war nun passé, Leute waren findbar) eine anscheinend geeignete Firma mit einigen Realisierungen von Homepages wärend 6 Jahren (aber statische) finden, die weitere drei Monate auf meine Kosten meine Problemstellung analysierten (ca. Fr. 27'000) und eine teure aber saubere Offerte mit guten Unterteilungen des Projekts und einem oberen Plafond von Fr. 169'835.85 inkl. Hardware vorlegte. Parallel hat sie ein Standardprodukt (SiteScape) als Forum eingesetzt. Radiomuseum bestand nun wenigstens als Forum.

Die Leidensgeschichte:
Erst bei der Bedienung des Forums wurde mir klar, dass das eine Groupware ist, die mir da verkauft wurde, also etwas worauf die Leute zuerst eingeschult werden müssen - der Tod für ein Forum. Da die Entwicklung der eigentlichen Museumsprogramme (Radiokatalog) nur langsam voran kam, hatte ich mich mit dem Forumsprogramm zu begnügen, das wir erst Mitte 2001 auf die eigentliche URL Radiomuseum.org brachten. Im Sommer 2001 war es dann soweit, dass auch der Katalog auf den Seiten war - eine Art Probebetrieb, den ca. 50 Mitglieder mitmachten. Vor Weihnachten konnten wir dann den Betrieb auf der richtigen URL aufnehmen. Bald kam auch der noch unveröffentlichte Band 2 des Radiokataloges auf die Seiten. Die Lösung für die Mitgliederaufnahme (Identitäten) war von BBI nicht nach den Spezifikationen gelöst und brachte grosse Probleme - nicht nur für mich. Auch musste man ein Bild plus ein Kleinbild von je fixer Grösse hoch laden, statt EIN Bild, wie heute. Überhaupt konnte ich mich vor lauter Programmfehler während Monaten nicht bewegen, fühlte mich an die Wand genagelt.

Im Frühling 2002 war für mich klar, dass BBI (mit immerhin um die 20 Angestellten) nicht die Fähigkeiten für eine solche Programmentwicklung hatte. Dies obwohl man darauf pochte, dass man nur mit den besten Mitteln arbeiten würde und darum nur SUN-Solaris und Oracle als relationale Datenbank in Frage komme. Ich wechselte zu einem Freelancer in Deutschland, der sich wohl gut auskannte und mir alle Fehler von BBI aufzeigen konnte, selbst aber mit 27'000 Euro nur die vorher mit 480 KB (!) viel zu «schwere» HP bzw. Suchseite geändert hatte. So wäre ich schnell finanziell ausgeblutet, denn es zeigte sich, dass man praktisch kein Programmteil von BBI benutzen konnte. Suchmaschinen hatten übrigens auch Null Chance, um uns überhaupt zu listen, wenn man von dem «Forum» absieht.

Im Herbst war dann abzusehen, dass BBI Konkurs war und ich mein Geld verloren hatte, denn fast alle Programme waren praktisch unbrauchbar. Ich musste lernen, dass solche IT-Projekte statistisch gesehen zu einem Drittel total scheitern, ein weiteres Drittel eine Neuprogrammierung voraussetzt (unser Fall) und nur ein Drittel zur Zufriedenheit des Auftraggebers realisiert werden. Erst dann habe ich nach und nach erfahren, dass BBI schon bei der Vergabe des Auftrages konkursreif war und ich diesen unbewusst nur verzögert hatte.

Schliesslich doch eine Erfolgs-Story:
Diese Situation änderte sich erst ab 22. Februar 2003, als die neuen Benutzerprogramme (Front Office), durch Pixelpark Basel  als Neulösung realisiert, aufgeschaltet waren. Ab dann konnte uns auch Google indizieren, was man bei der Nedstat-Statistik (blaues Pictogramm unten links auf der HP) sehr schön unter «Wann» nach Auswahl der «Säulen-Darstellung» nach Monat ersehen kann. Was aber fehlte, waren die wichtigen Erweiterungen, wie «eigene HP bei RMorg», gute Linkliste, erweiterte Suchmöglichkeiten, Markt, ein eigenes Forumsprogramm statt eine Groupware etc. Dies realisierten wir hier im Haus mit einem ETH-Entwickler, der ein Jahr aussetzte, Ueli Kurmann. Zusammen konnten wir die Programme stabilisieren und interessante Features entwickeln, und ich danke ihm für seinen guten Einsatz.

Vor der Umstellung auf die neuen Programme von Basel hatten wir eine monatliche Besucherzahl, die wir jetzt (Januar 2004) täglich erreichen. Das «Werk» ist noch lange nicht beendet. So arbeitet ein ETH-Entwickler nun hier während eines Jahres (2004), um auch die Administrations-Programme neu zu schreiben und so zu entwickeln, dass wir die verschiedenen Aufgaben auf diverse Administratoren verteilen können. So kann ich irgendwann wieder «ein freier Mensch» sein. Dazu gibt es aber auch applikationstechnische Verfeinerungen und Erweiterungen (z.B. Röhren) zu entwickeln. Schliesslich müssen wir RMorg auch noch auf eigene finanzielle Füsse stellen, falls es mich mal nicht mehr gibt. Diese letzte Aufgabe ist sehr wichtig, hat aber hoffentlich noch viel Zeit.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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Wie geht die Geschichte wohl weiter? 
03.Mar.10 17:09
1111 from 4614

Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
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Ernst Erb

Etwa sechs Jahre nach dem Schreiben dieses ersten "Rundbriefes" steht das Radiomuseum.org ganz anders da: Wir haben eine unglaubliche Erfolgsstory hinter uns - dank der Mitwirkung von vielen Radiofreunden. Wir zählen nun 6400 Mitglieder, die etwa 300 Mannjahre (zu je 2000 Std. gerechnet) an Arbeit geleistet haben. Leider hat sich mein Wunsch nach Unabhängigkeit trotzdem oder deshalb nicht erfüllt. Dass sich RMorg finanziell selbst tragen kann, habe ich noch gar nicht aufgegriffen, obwohl wir uns einen ständigen full-time-Programmierer leisten. Das erste Rundschreiben, Z001a hatte ich übrigens am 19. Juni 2001 versandt - Sie finden diese frühen eMails an Mitglieder etwa hier. Die Reihe endet vorläufig mit Z036 im Juli 2007.

Im vergangenen Jahr konnte ich einige Ihrer (und meiner) Wünsche erfüllen - und ab 19. Februar 2010 wurde auch die neue Modellseite Realität, die wir zum Teil in diesem internen Thread (Talk) entwickelt haben. Da ich hier später noch ein Abbild der alten Seite "verewigen" möchte, habe ich diesen Thread verwendet, der unseren Anfang zeigt. Zudem hatte ich in diesem internen Thread über "Die Zukunft und wir" geschrieben.

Eine Modellseite mittlerer Grösse finden Sie hier als SABA Freiburg Automatic 8. Die neue Modellseite kann aber ganz "schwer" werden, wie hier - mit einigen Forumsbeiträgen mit grösseren Bildern - 2 MB gross ! SABA Freiburg Automatic 7 ist wohl eine der umfangreichsten Modellseiten. Eine ähnlich umfangreiche Modellseite ist Grundig 5040W/3D mit jetzt 22 z.T. sehr interessanten und lehrreichen Threads. Sie sehen also, die Forumsbeiträge auf Modell zeigen sich jetzt vollständig. Bald wollen wir auch auf die Sammlungen zurück linken.

Jetzt aber haben wir etwas realisiert, was ein langer Wunsch der Modell-Admins und wohl auch der anderen Admins war: Sie können sich ein Modell automatisch in Erinnerung rufen lassen - wie das im Forum mit Threads und Boards möglich ist. Natürlich ist das für jedes interessierte Mitglied interessant. Ich lasse jetzt einfach meinen Text im blauen Info-Button "sprechen":

Erinnerung an dieses Modell

Sie können sich im Forum Boards und Threads in Erinnerung rufen lassen oder bei neuem Post abonnieren lassen. Hier können Sie das Gleiche mit Modellen anfordern. Die Ausführung erfolgt täglich EIN Mal als Erinnerungs-Batch, einige Minuten nach dem entsprechenden Batch, der alle drei Stunden die neuen Mittelgrossbilder rechnet.

1
Sie können sich das Modell nach folgenden Kriterien in Erinnerung rufen - je nach Bedienung der "Radio-Buttons":

A
Nach Ablauf von durch Sie gewählte Anzahl Tage - oder

B
Wenn jemand ein neues Bild oder eine technische Unterlage hochgeladen hat.

C
Nur bei neuem Bild.

D
Nur bei neuer technischer Unterlage.

2
Sie haben die Möglichkeit, sich den Link zu einem Modell einmalig oder wiederholt per eMail senden zu lassen - Voreinstellung ist "einmalig".

3
Sie haben bei Bildern die Möglichkeit, statt beim Erscheinen durch Aktivierung schon nach dem Hochladen ohne Aktivierung eine Meldung zu erhalten - allerdings auch erst wenn der Erinnerungs-Batch - ein Mal pro Tag - gelaufen ist.

4
Jederzeit können Sie Ihre Einstellungen ändern oder die Benachrichtigung abstellen. Dazu gehen Sie beim entsprechenden Modell wieder über "mein Modell" und klicken wieder "Erinnerung setzen".

Pro Modell haben Sie je EINE Erinnerungsmöglichkeit.

Die "alte Modellseite" - verkleinert als integriertes Bild - und im Original als Anlage


Anhand des Unterschiedes bei der oben verlinkten neuen Modellseite Grundig 5040W/3D und der hier verlinkten alten Version, können Sie auch den Unterschied zwischen den technischen Möglichkeiten vor etwa 10 Jahren und heute erkennen. Die neue Seite wäre nicht nur von der Programmierung her bei uns undenkbar gewesen, sondern auch wegen der "Transportkapazität" der Leitungen, der Möglichkeiten der Browser und der Rechenleistung der PCs.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.