Spitzen Super 163W Ferritantenne drehbar, ab Geräte-Nr. 414101

Graetz, Altena (Westfalen)

  • Year
  • 1953/1953
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 1739

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 11
  • Main principle
  • Superheterodyne (common); ZF/IF 472/10700 kHz
  • Tuned circuits
  • 10 AM circuit(s)     11 FM circuit(s)
  • Wave bands
  • Wave Bands given in the notes.
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 110; 127; 150; 220; 240 Volt
  • Loudspeaker
  • 2 Loudspeakers / Ø 22 cm = 8.7 inch
  • Power out
  • 6 W (unknown quality)
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Spitzen Super 163W [Ferritantenne drehbar, ab Geräte-Nr. 414101] - Graetz, Altena Westfalen
  • Shape
  • Tablemodel with Push Buttons.
  • Dimensions (WHD)
  • 660 x 400 x 312 mm / 26 x 15.7 x 12.3 inch
  • Notes
  • 1× UKW, 2× KW, 2× MW 1×LW;
    AM 3-fach abgestimmt und stetige Bandbreitenregelung, Ferritantenne für Mittelwelle dreh- und abschaltbar.
    Netz-Sparschaltung und jeweils einen elektrodynamischen und permantdynamischen Lautsprecher.
    Bei Lange-Nowich sind nur 2 Pdyn. Lautsprecher gezeichnet.
    Tastensatz Aus-TA-L-M2-M1-K2-K1-UKW.
  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 17.8 kg / 39 lb 3.3 oz (39.207 lb)
  • Price in first year of sale
  • 500.00 DM
  • Circuit diagram reference
  • Lange-Nowisch
  • Literature/Schematics (1)
  • -- Original-techn. papers.

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Forum contributions about this model: Graetz, Altena: Spitzen Super 163W

Threads: 2 | Posts: 12

Hallo Forum,

hier möchte ich kurz über die Reparatur und Restauration eines 163W berichten. Ich kaufte das Gerät vor einigen Monaten zum Preis von 5 Euro von einem anderen Sammler, bei dem es lange Jahre ohne Funktion in der Garage zugebracht hatte. Es handelt sich um die zweite (53er) Version mit Aus-Taste links. Als ich es bekam, war das Gehäuse in einem erbärmlichen Zustand und eigentlich hatte ich schon vor, es zur Teilegewinnung zu schlachten, man weiß ja nie.

Erst Wochen später habe ich dann erstmals einen Blick in das Innenleben geworfen und mich beim Blick auf den Schaltplan von der hochkarätigen Technik überzeugt. Aber: innendrin hatte ein unbekannter (besser für ihn) Vorbesitzer statt einer korrekten EL12 eine EL84 eingebaut, indem er Schweißdrähte in die Fassung gesteckt und die EL84 einfach an den anderen Enden festgelötet hatte. Was die Leute nicht alles gemacht haben, um die Radios irgendwie spielfähig zu halten. Aber das muß ein übler Grobmotoriker gewesen sein.
So kam ich an eine zusätzliche EL84 und zu dem Entschluß, das Gerät denn doch fertig zu machen. 

Nach einer gründlichen Reinigung habe ich zunächst im Innenraum alle netzspannungsführenden Kabel erneuert, da die Isolation des Ursprungsmaterials zerbröselt war. Dann habe ich wie üblich die Mechanik gangbar gemacht, die übelsten Kondensatoren getauscht und einen ersten Test mit einer aus einem anderen Radio geklauten EL11 (!) gemacht. Die Röhrenheizungen funktionierten sofort, aber es kam kein Piep aus dem kleinen LS, den ich immer zum Testen benutze. Na klar, das Radio hat einen elektrodynamischen und einen permanentdynamischen Lautsprecher. Das ganze Gerät bekommt nur dann Spannung, wenn auch der elektrodynamische Lautsprecher angeschlossen ist, da dessen Erregerspule zwischen den beiden Elkos steht. Darauf hat mich Herr Dehne freundlicherweise aufmerksam gemacht.

Nachdem ich das fliegend verdrahtet hatte, kamen auch schon die ersten Töne aus dem Radio. Jetzt konnte ich also an die Beschaffung einer möglichst neuen EL12 gehen, da alle soweit messbaren Spannungen im grünen Bereich lagen. Bei einem Versender habe ich dann eine echt nagelneue EL12, offensichtlich aus der Vorkriegsproduktion von Telefunken bekommen, die dem Gerät dann auch zum vollen Klangvolumen verhalf. Außerdem habe ich noch eine EF41 getauscht, die mir zu schwach erschien.

Als Schönheitsfehler verblieben noch die fleckigen Tasten, die ich bis heute nicht restlos sauber bekommen habe, der gelegentlich durch Knacken sich bemerkbar machende Wechselschalter der Stromsparschaltung und das Gehäuse.

Dieses Gehäuse war in schäbigem Zustand, der Lack zum Großteil ab, die Seitenzeileisten aus Messing fehlten usw. Aber es waren kaum Macken dran, sodaß ich beschloß, es neu zu beizen und zu lackieren. Dafür mußte erst der alte Lack ab, möglichst ohne das dicke Furnier zu beschädigen. Die Arbeit der Abschleifens konnte ich erfeulicherweise an ein in Rente befindliches Familienmitglied delegieren, welches Erfahrungen im Schreinerhandwerk hat, puh ! Anschließend habe ich das Gehäuse dann mit wässriger Holzbeize im Ton "Eiche mittel" von der Fa. Clou eingelassen, nicht ohne es vorher zweimal recht feucht abzureiben, um den letzten Schleifstaub zu entfernen und die Holzporen zu öffnen. Die Holzbeize habe ich mit einem weichen Baumwollappen einmassiert, bis sich eine Farbsättigung ergab und das Holz nichts mehr aufnahm. Nach gründlicher Trockung wurde dann mit dem Pinsel eine feine Schicht Schellack-Streichlack, auch von Clou aufgetragen. Dabei kommt es darauf an, flott zu arbeiten, da dieser Lack sehr zügig trocknet und dann klebrig wird. Den habe ich einen Tag später nochmal mit 220er Schleifpapier abgeschliffen und nochmals dünnst mit Schellack überzogen. Die fehlenden Messingzierleisten habe ich durch eine Goldkordel ersetzt, die man in verschiedenen Stärken im Dekorationsgeschäft bekommt.

Schließlich kam die Schallwandbespannung dran. Die alte war derart zerfetzt und verdreckt, daß ich eine Bespannung eines geschlachteten Saba eingesetzt habe, Graetz-Fans verzeihen dies hoffentlich. Da das Graetz-Emblem aus Messing fehlte, habe ich mich bei ebay umgesehen und für 4,50 Euro auch ein neues Emblem bekommen und dieses eingebaut.

Abschließend habe ich dann alle Drehknöpfe in Geschirreiniger gewaschen (50 bis 60 Grad warmes Wasser mit 1/4 Geschirrtab in einen alten Topf, Knöpfe für 15 Minuten rein, häufiger umrühren, nur für Bakelitknöpfe) und dann das ganze Gerät zusammengebaut. 

Er ist jetzt fertig und spielt sehr schön. Klar den Schalter der Sparschaltung könnte ich brücken, um das Knacken wegzubekommen, mache ich aber nicht, warte lieber auf ein Schlachtgerät...

(Vorher-Nachher-Bilder stehen beim Modell.)

Holger Pflug 

 

H. P., 28.Oct.04

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Hallo Radiofreunde,

von diesem o.g. Gerät gibt es 3 Varianten, dieses Gerät wie abgebildet und zwei frühere Modelle (Modell ID 75191 und Modell ID 75193).
 
Die Schaltung ist geringfügig anders aber optisch unterscheiden sich die Modelle in der Ferritantennen-Skala hinter dem Lautstärkeregler beim neueren Modell und in unterschiedlicher Tastenbelegung; beim älteren Gerät ist der Ausschalter rechts und nicht links.

Nun meine Frage: Gibt es zu dem früheren Gerät mit fest montierter Ferritantenne Serviceunterlagen (Reparaturdienstlisten)?
(Ich wäre an einer Kopie interessiert.)

Vielen Dank schon mal und Grüße!

Jens Dehne

Jens Dehne, 18.May.04

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