Name: | Horny (Hornyphon); Wien (A) |
Brand: | Hornyphon |
Abbreviation: | hornyphon |
Summary: |
Horny, Hornyphon (Marke); Wien: 1923 beginnt Ing. Friedrich Horny mit der Fabrikation von Radios. Das Radiowerk Horny meldet eigene Patente an und führt in Österreich nach eigenen Angaben erstmals Schirmgitterröhren und später Eisenkernspulen (Ferrocart) ein. Horny ist zudem Trendsetter für die Vollsichtskalen. Viele Einzelteile wie Drehkondensatoren und Transformatoren stellt die Firma selbst her, ist aber auch Genralvetreter des Londoner Herstellers Brown. Sie forciert den Export und errichtet im Inland Filialen. 1934 übernimmt Philips die Firma. Die Marke besteht weiter. |
History: |
Horny und Hornyphon1923 beginnt Ing. Friedrich Horny, Wien, mit der Fabrikation von Radios, die später unter dem Namen «Hornyphon» als Qualitätserzeugnisse gelten. 1924 gründet er die Vindobona-Radio Gmbh. Diese beginnt, unter dem Namen «HORNY, Abteilung W», die Produktion bei der Firma Kertel in Wien IV, Starhemberggasse. Das Geschäftslokal übersiedelt man auf den Rathausplatz 9 und firmiert als 'Radiohaus Horny'. Dort richtet man auch eine Reparaturabteilung und ein Laboratorium ein. 1924 zeigt Horny an der Wiener Herbstmesse als Blickfang das Brownsche Mikrofonrelais Cristavox, das einen zweistufigen NF-Verstärker ersetzt und mit einer 6-V-Trockenbatterie funktioniert. Zwei Magnetspulen zu 2000 Ohm auf einem Hufeisenmagneten mit geblätterten Polen treiben eine Zunge an, die mit ihrer Spitze auf einem Kohlemikrofon ruht. Das Mikrofon liegt über einer Batterie an der Primärspule eines NF-Trafos; die Sekundärseite speist einen Lautsprecher. 1926 stellt Horny mit dem «Trio Dyne de Luxe» eine Kombination von Apparat, Lautsprecher, Rahmenantenne, Akku und Anodenbatterie in einem Gerät vor. Der Lautsprecherteil formt eine Art Kopf und Schultern über der Truhe. Nebst weiteren Empfängern bietet Horny Ende des Jahres eine Netzanode und einen trichterlosen Lautsprecher nach eigenen Patenten an. Brown-Lautsprecher Type E zu S 240, Q und HQ (oder H4 gemäss [512650] zu S 85) runden das Programm ab [575-287]. Gegen Jahresende 1926 erscheinen erstmals Geräte nach eigenen Entwürfen, konstruiert vom Ing. Guido Andrieu. Erst am 22. Juli 1927 lässt Horny die Herstellung von Radioapparaten auch im Handelsregister verzeichnen. Der Markenname heisst jetzt «Hornyphon» und die F.H. Vindabona bezieht eine neue Fertigungsstätte in Wien XIV., Penzingerstr. 9. Bei Kertl bleibt die FH-Drehkondensator Erzeugung. Horny hat für Österreich das Alleinverkaufsrecht für den von INGELEN hergestellten Porzellanlautsprecher Nr. 8080. Einige US-Apparate wie der Ultradyne-Lacault und italienische Apparate von SITI erweitern das Angebot. Die aufsteckbare Audionette verwandelt Detektor-Apparate in 1-Röhren-Empfänger. 1928, also bereits einige Monate nach der Vorstellung der Pentode (B443) durch Philips im September 1927, präsentiert Horny mit dem A2S Neutrovox einen 4-Röhren-Empfänger mit 2 Schirmgitterröhren und Endpentode für den Empfang von 20-4000 m. Der A2S führt Einknopfbedienung und lineare Skala. Ende 1928 stellt Horny mit dem Neutrovox-Super-7 bzw. 7R den ersten eigenen Super mit Schirmgitterröhren vor; dieser erlaubt Empfang von 200-2000 m ohne Spulenwechsel. Als Röhrenbestückung empfiehlt Philips in ihrer «Radio Revue» vom März 1929 die Röhren dreimal A442, die A415, zweimal B409 und die B443 für den 7R. 1930, auf der Herbstmesse, führt Horny das Modell Six mit sechs Röhren für den Empfang von 12-2000 m in fünf Stufen vor. Es weist eine beleuchtete Skala mit *Schattenzeiger* auf. Das Wort ist sonst für eine *Feldstärkeanzeige* verwendet. Dem Trend zu Radiomöbeln folgt das Unternehmen mit der Produktion von zwei Standmodellen mit Lautsprecher und Plattenspieler. Horny nimmt eine bedeutende Betriebsvergrösserung vor und beginnt nach Übersee zu exportieren. 1931 führtHorny unter dem Namen «Sender-Kompass» Stationsnamen-Skalen für die Marke Hornyphon ein. Der W303 verfügt über eine direkte Kopplung in der NF-Stufe. Er ist mit oder ohne Lautsprecher, als W305 mit 6 Watt Sprechleistung und als Schrankmodell erhältlich. Der G303 arbeitet mit Netz-Gleichstrom. Der «Farrand-Inductor-Dynamic-Lautsprecher» kommt ohne Fremderregung aus. 1933 erfolgt die Änderung der Handelsregistereintragung auf «Radiowerk Horny». Auch 1933 setzt das Werk HF-Eisenkerne unter dem Namen «Ferrocart-Spule» ein, denn Horny sichert sich von Vogt-Deutschland das österr. Alleinbenützunsrecht und die Verwendung des Namens Ferrocart für Vogt-HF-Eisen. Die Ferrocart-Spulen bzw. -Übertrager bringen eine grosse Veränderung im Spulenbau, denn sie ermöglichen eine höhere Leistung und verbesserte Trennschärfe.
1933 einigen sich die Röhrenhersteller, künftig äquivalente Röhren zu erzeugen und eine einheitliche Typenbezeichnung zu verwenden. Philips wird Horny's Hauptlieferant für Röhren. 1933 bringt eine weitgehende Umstellung auf die Fertigung von Überlagerungsempfängern. 1934 mietet Horny die ehemalige Lokomotivfabrik der Staatseisenbahngesellschaft in Wien X. Dort werden alle techn. und kommerziellen Abteilungen vereinigt. . Das Werk beschäftigt Ende 1934 in neuen Räumlichkeiten mehr als 600 Personen, darunter 14 Diplomingenieure und 66 Techniker. 1936 zeigt sich, dass die grossen Investitionen in die neue Fabrik in Wien X finanziell alleine nicht zu verkraften sind. F. Horny entschliesst sich zum Verkauf. Das Radiowerk Horny wandelt man in eine A.G. um. 100% Eigentümer ist die Philips Radioröhren G.m.b.H., Wien. Vorsitzender des Aufsichtsrates wird R. Hammer, Gewährsmann von Philips. Alleiniges Vorstandsmitglied ist F. Horny. Er behält weitreichende technische und kommerzielle Freiheiten. Die Firma vergrössert das Philips-Apparateprogramm. Doch liefert Horny die Chassis zu. 1937 liefert das Werk Horny auch die der Firma Zerdik. Das Werk liefert nun auch die ganzen Philips-Geräte von Österreich. Anfänglich hat der WW2 für HORNY keine negativen Konsequenzen. Zivile Produktion und den Verkauf von Rundfunkapparaten darf das Unternehmen weiter führen. Hornyphon ist mit seinen Exportumsätzen ein wichtiger Devisenbringer. Als wichtigsten und lang fortdauernden Rüstungsauftrag hat Horny zunächst die Fertigung von Bombenzündern übernommen. Später Geräte zum Funkverkehr. Horny bemüht sich, die zivile Fertigung und Entwicklung nicht abbrechen zu lassen. Für das Inland gibt es streng Material sparende Apparate.
1940 entwickelt Horny ein magnetisches Minensuchgerät. 1942 gründet das Unternehmen für die Zivilproduktion die Radiowerk Horny A.G., Wien, als Repräsentanz für die Slovakische Republik. Im Dezember 1944 brennen die zwei grossen Lagerhallen und eine Werkshalle völlig aus. .Insgesamt muss Horny bis Kriegsende ca. 550.000 Radios produziert bzw. auf den Markt gebracht haben. Nach dem Krieg geht die Radio-Produktion weiter. Ing. Horny stirbt 1945. |
Country | Year | Name | 1st Tube | Notes |
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A | 54/55 | Virtuoso WP1001 | EF40 | Koffer-Magnetbandgerät; ähnl. WM9542A aber neuer Löschkopf. |
A | 54 | Lord 54 W564A/1 [ECC81] | ECC81 | Parallelgerät zur Philips Matinée 54 BA543A/1. |
A | 54 | Souverän 54 W774A | EC92 | Parallelgerät zum Philips Symphonie BA743A. |
A | 54 | Souverän 54 W774A /I [3 Lautsprecher] | EC92 | Parallelgerät zum Philips Symphonie BA743A /1. Lautsprecher mit 22 und 12cm Durchm... |
A | 55/56 | Rigoletto 56 W675A | ECC85 | 3D Raumtontechnik getrennte Bass-/Höhenregler Anschlüsse für: ... |
A | 55 | Super-Quick W256U | UCH42 | Schema = Dez. 1955 |
A | 56/57 | Lord 57 W466A | ECC85 | Parallelgerät zum Philips Präludio 57 B4A63A. |
A | 56/57 | Lord 57 W466U | UCC85 | Parallelgerät zum Philips Präludio 57 B4A63U. |
A | 59/60 | Isabelle WL399T [/03 /04] | OC44 | Technisch ident mit dem Parallelgerät von Philips L3A92T. Gleiches Chassis mi... |
A | 64 | Annette WL314T [/00R /00C /00L] | AF124 | 3 Ausführungen:-/00R = anthrazit-/00C = beige-/00L = weinrot. Parallelgerät zum Philips L3... |
A | 62/63 | Bambino SA6114T | 8 Trans. | |
A | 62/63 | Arabella-Luxus SA6128T/70F | AF114 | 2 Ausführungen: .../70F = grün/hellgrün, .../70L = rot/beige Parallelgerät zum Philips L3W... |
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Hits: 3377 Replies: 1
Hornyphon - Info für interessierte Firmenhistoriker?
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Wolfgang Scheida
16.Jan.07 |
1
Hornyphon - Gibt es interessierte Firmenhistoriker?
Eine Kundin erzählte mir von einer Erbschaft in der sich unter anderem ein persönliches Tagebuch des "Oberbuchhalters" oder einer ähnlichen Funktion der Horny Werke befand. In diesem Buch sollen die letzten Tage vor der "Befreiung" 1945 und die finanziell-soziale Situation des Horny Werkes geschildert sein. Falls jemand recherchieren möchte kann ich gerne einen Kontakt zum Besitzer legen.
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Gerhard Heigl
09.Feb.07 |
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Vielen Dank Herr Scheida für Ihre Vermittlung. Im Tagebuch wird vorwiegend die persönliche und familiäre Situation des Autors vor und nach dem Kriegsende beschrieben. Verständlich, in dieser Zeit war der Überlebenskampf und die Sorge um die Familie vorrangig. Aber auch die wenigen Hinweise auf die Firma vermitteln einen guten Überblick über die damaligen katastrophalen Zustände. |
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Fa. Hornyphon
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Gerhard Heigl
28.Aug.03 |
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