gemeinsch: DKE38; stimmt das Schaltbild überhaupt?

ID: 37377
gemeinsch: DKE38; stimmt das Schaltbild überhaupt? 
28.Nov.04 19:17
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Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

 

"Ja, was gibt's denn da noch zu bereden?" werden viele sagen.
Sicherlich, dieser recht einfache Empfänger wurde schon über 100x hier und da durchgekaut und die Schaltung ist selbst für Anfänger leicht durchschaubar! Gerade deshalb erwartet man keine Überraschungen bei der Interpretation der bereits veröffentlichten Schaltbilder.

Worum geht's?
Es geht zunächstmal um die Vorkriegsausführung des DKE (id 14749 u. 14750, mit Drossel). Wer eine Sparausführung (id 14757 u. 31028, ohne Drossel) des DKE's besitzt, kann ebenfalls bitte mal kontrollieren, ob wenigsten für diese Modelle die (abweichenden) Schaltbilder stimmen.

Bei der Beschaltung des Heizwiderstandes, sowie die Einfügung der Sicherung (vor oder hinter dem Netzschalter, zum Poti oder zur Anode?), findet man unterschiedliche Darstellungen in den div. Schaltbildern.  
Zu dieser Feststellung bin ich per Zufall bei der Umstellung eines stark verbastelten Gerätes gekommen. Natürlich habe ich im RM nach den vorhandenen Dokumenten geschaut. Auch hier, wie in den meisten Internetveröffentlichungen, ist keine exakte Übereinstimmung mit meinem DKE 38 zu finden. Selbst das Büchlein "Vom ältesten zum neusten VE-Gerät" (E.W. Stockhusen, Verlag Hachmeister & Thal) ist in dieser Beziehung nicht deutlich.

Mir scheint, dass die Angaben im TELEFUNKEN-Werkstattbuch, Band 4, Seite 8, richtig sind. Wer keine Vorahnung hat (und davon muss man ausgehen), wird mit der jetzigen Andeutung der Spannungswahl verunsichert! Daraufhin habe ich untenstehendes Schaltbild so verändert, dass das auch für ungeübte zu verstehen ist.
Der Sicherungswert von etwa 0,2A wird bei Stockhusen angeführt und ist bei 15 Watt Leistungsaufnahme realistisch.Werden jedoch 0,5A eingesetzt (wie angegeben), kann bei einem Durchschlag des Ladeelkos der interne Katodenanschluss der VY2 viel schneller durchbrennen! Das passierte leider viel zu oft! Herr Roschy hat bereits an anderer Stelle Anpassungsvorschläge dazu gemacht. http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=11446

Wenn schon, denn schon, sagte ich mir und habe zusätzliche -für die Reparatur wichtige- Zusatzinformationen mit in die Schaltung hineingepackt. Das sind:

n   
Bezeichnung der Antennenbuchsen
n      Antennenspule mit Pfeil (variabele Kopplung)
n      Antennenspule hat einen kl. Eisenpulverkern
n      Wellenbereichsumschaltung ist mit dem Drehko gekoppelt
n      Werte der Netzdrossel
n      Impedanz und Gleichstromwiderstand des Lautsprechers
n      Ungefährer Gleichstrom durch die Sprechspule
n      Polarität derselben (wichtig!)

Normalerweise gehören auch noch die Spannungs- und Stromwerte dazu. Das würde aber wegen der vielseitigen Netzanschlussmöglichkeiten zu verwirrend werden.

Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass dieses Gemeinschaftsprodukt nach einem Verdrahtungsplan von den unterschiedlichen Herstellern gefertigt wurde. Ob das auch wirklich so konsequent durchgeführt wurde, ist Ziel dieser Umfrage. Oder sehe ich das alles zu 'verkniffen'?

Darf ich daher die Besitzer eines DKE 38 bitten, die Verdrahtung des Heizwiderstandes und der Sicherung mal genauer zu untersuchen und meine Befindungen hier im Forum, oder -falls das nicht möglich ist- an meine E-Mail Adresse (siehe Mail an den Autor) zu widersprechen oder zu bestätigen.
Durch diese Zusammenarbeit erhoffen wir uns, letztendlich ein gültiges Schaltbild zu den spezifischen Modellen hochladen zu können!  

Schonmal meinen herzlichen Dank im Voraus.

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Schaltungsunterschiede DKE 1938 
29.Nov.04 21:42

Wolfgang Eckardt (D)
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Wolfgang Eckardt

Guten Abend Herr Holtmann,

zugegeben, etwas ungläubig dachte ich mir: na schauste mal rein in die Goebbelsschnauze. Der Überraschungseffekt ist geglückt - ich hätte es nicht für möglich gehalten. Es gibt tatsächlich Unterschiede in der Beschaltung.
Konkret: 1. Sachsenwerk, mit Drossel: Sicherung vor dem Schalter im Zweig zur Anode VY2/Heizwiderstand. (wie im Lange/Nowisch, im Nieden T.1 und im Handbuch der Funktechnik 7.Band S.153)
2. Tefag, mit Drossel: Sicherung vor dem Schalter, aber im Zweig zum Elko/Poti.
Die Heizwiderstände sind in beiden Fällen identisch verdrahtet, das lose Ende mit Kabelschuh ist am unteren Ende (220V) angeschraubt und 115V-Beschriftung  am oberen Ende.
Aber in keinem der Fälle sitzt die Sicherung so, wie im Telefunken-Werkstattbuch.
Ja, nun werden Sie mit meiner Erkenntnis auch zu keinem Schlussurteil kommen - es sind halt die kleinen Deteails, die überall mal etwas anders sind und - man achtet gar nicht darauf. Insofern war Ihr "Aufruf" ein interessantes Ergebnis und mein anfangs zögerliches Verhalten ist einem erstaunten "aha - war nicht für umsonst!" gewichen.

Abschließend noch etwas. Überall wird vom "DKE38" geredet, auch auf den Modellseiten im RM. Auf den Rückwänden heißt er aber stets "Deutscher Kleinempfänger 1938" (also analog DKE 1938). Ist das nun der sprachliche Umgangston zur Vereinfachung? Ist es Nachlässigkeit oder Oberflächlichkeit, Jargon oder .... ?
Ich sage selbst auch meistens DKE38, wäre aber exakt nicht DKE1938? Gibt es Geräte, bei denen "Deutscher Kleinempfänger 38" steht? Gesehen habe ich noch keinen.

Im besten Sinne schöne Grüße aus Jena
Wolfgang Eckardt


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Interessant ! 
30.Nov.04 00:31

Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

  

Hallo Herr Eckardt

Ich freue mich, dass Sie sich die Mühe genommen haben und einen wertvollen Beitrag zur Klärung der Unsicherheiten geleistet haben.

Für ein 'Schlussurteil' ist es noch ein bisschen zu früh, aber durch die von Ihnen angeführten Beispiele ist jetzt schonmal klar geworden:
Es wurde nicht nach einem Verdrahtungsplan in den verschiedenen Produktionsstätten gefertigt!

Das bedeutet aber auch, dass man leider zum "Deutschen Kleinempfänger 1938" (kurz: DKE38 genannt) nicht ein allgemein gültiges Schaltbild publizieren kann. Das sollte doch bis ins Detail(!) bei so einem simplen Gerät möglich sein. Gut, man kann damit leben.

Ich schlage vor, einen kleinen Hinweis in den Schaltplan aufzunehmen, etwa so:
"abweichende Verdrahtung der Sicherung möglich"

Bin mal gespannt, was weitere Radiosammler zum Thema beitragen können.

Ein Dankeschön nach Jena

 

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Weiteré Infos zum DKE1938 
11.Dec.04 14:41

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Holtmann,

an Ihre Worte anknüpfend: Bin mal gespannt, was weitere Radiosammler zum Thema beitragen können?; ein paar Infos von mir.

Als erstes  das Schaltbild des DKE38 wie es 1938 in der Funkschau zur Vorstellung des Gerätes gezeigt wurde. Beachtenswert ist die Tatsache, dass weder die beiden  Kondensatoren im Netzteil (Lade und Sieb) als auch der Brumm- Kompensations- -Kondensator am Entbrummer mit ihren Werten angegeben sind.
Das wurde scheinbar erst festgelegt. Beides als pdf -file in der Anlage.

Als zweites,
Belege zu der Thematik wie sie Herr Eckardt aufgeworfen hat
"Wie heisst er (DKE) nun  wirklich?"

Auch da zeige ich Ihnen den Text aus der Funkschau vom 14.08.1938, mit welchem das Gerät in Heft 33 /1938 vorgestellt wird. Die Daten sind wie man sehen kann, von der WDRI (Wirtschaftsstelle der Deutschen Rundfunkindustrie) angegeben worden.

Dazu eine Katalogseite aus dem "Handbuch des deutschen Rundfunkhandels" Jahrgang 1939/40  des WDRG ( Wirtschaftsstelle Deutscher Rundfunk-Grosshändler e.V.)
Dort ist von Interesse, dass man DKE so schreibt D.K.E. 1938

Ich hoffe dass meine Ergebnisse für Sie hilfreich sind.
Mit den besten Gruessen,
Hans M. Knoll

 

Anlagen:

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11.Dec.04 17:49

Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

 

Vielen Dank Herr Knoll für Ihren Beitrag!

Das von Ihnen gezeigte Schaltbild aus der Funkschau Nr.35/1938 stimmt mit der Schaltung des Telefunken DKE's 1938 im Band 4, Seite 8 des Werkstattbuches überein. Das war auch die Grundlage meiner Zeichnung im 1. Posting.
Im Büchlein von E.W. Stockhusen ist das ebenso zu finden. Hier ist allerdings die Beschaltung des Heizwiderstandes falsch.

Abweichend davon ist die Ausführung vom Sachsenwerk. Herr Eckardt teilte uns mit, dass die Sicherung vor dem Netzschalter im Zweig zur Anode VY2 liegt. So ist auch das Schaltbild zum Modell dargestellt, allerdings mit dem falschen (0,5A) Sicherungswert!

Im DKE 1938 der Firma Tefag haben wir die dritte Variante:
Auch hier die Sicherung vor dem Schalter, aber jetzt im Zweig zum Poti für die halbautomatische Gittervorspannungserzeugung.

Ich kann noch mit einer 4. Variante aufwarten!
Ein Freund besitzt einen DKE 1938 der Fa. INGELEN mit Drossel, aber ohne das 600 Ohm Poti! Auch das Loch in der Rückwand zur Justierung desselben hat man logischerweise nicht angebracht. Zur Abwechselung ist diesesmal die Sicherung nach dem Netzschalter im Zweig zur Anode VY2 zu finden.

Vorläufiges Fazit:
Siehe Posting Nr.3.   

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Unterschiede DKE 1938 
11.Dec.04 20:31

Manfred Pfingsten (D)
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Manfred Pfingsten

Hallo Herr Holtmann,

ich habe bei meinem D.K.E.1938 auch mal geschaut. Es ist ein Telefunken mit der Ser.Nr. M172333, mit Netzdrossel.
Die Sicherung ist VOR dem Netzschalter auf der Seite von Anode und Heizwiderstand.

Ich habe ihn elektr. restauriert gekauft (einige C's wurden getauscht), das Poti ist vermutlich entfernt worden. Die Sicherung auf dem Chassis ist an der Stelle, wo sie hingehört, wenn er ein Poti hätte. Auf dem Chassis sind die Befestigungslöcher für das Poti vorhanden.

Freundliche Grüße
M.Pfingsten

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 7
 
12.Dec.04 07:06

Wolfgang Bauer (A)
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Wolfgang Bauer

Hallo Herr Holtmann,
auch ich habe meine Schätze durchgesehen und dabei diesen Schaltplan mit der Sicherung vor dem Netzschalter gefunden.
Außerdem habe ich einen Ingelen DKE 1938, Geräte Nr.:429. Sicherung vor dem Netzschalter aber kein Entbrummer-Regler sondern ein 250 Ω Fixwiderstand. (siehe Abbildungen).
Das Loch für den Entbrummer-Regler ist in der Rückwand vorhanden und beschriftet.

Mit den besten Sammlergrüßen
Wolfgang Bauer





Anlagen:

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 8
Selbst auf Telefunken ist kein Verlass 
12.Dec.04 12:47

Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

Vielen Dank Herr Pfingsten, für Ihren Beitrag.

Zur Verdeutlichung habe ich die (Teil-) Schaltung aus dem Telefunken Werkstattbuch kopiert.
Ich dachte bisher, dass wenigstens innerhalb einer Firma die rechte Hand weiß, was die linke tut!


 

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Aufpassen, da gab's noch zwei Sparversionen! 
12.Dec.04 13:33

Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

Hallo Herr Bauer

Durch Ihren Hinweis auf eine weitere DKE-Ausführung der Fa. INGELEN bin ich mal auf die VE+DKE Seite von Jogis Röhrenbude gegangen und dort auf die Schaltbilder der (kriegsbedingten) Sparversionen gestoßen.

Man spricht vom DKE 1940, wenn das Vorspannungspoti durch einen Festwiderstand ersetzt wurde, aber unter Beibehaltung der Drossel! Das trifft für Ihren INGELEN und den meines Freundes zu. Übrigens: Unter model id=14754 ist das in der Anlage nicht korrekt wiedergegeben.



Weitere Abweichungen, wobei ich mir nicht sicher bin, wurde das so ausgeführt, oder ist nur das Schaltbild falsch?

-- Heizwiderstand andersherum angeschlossen
-- Sicherung nach dem Schalter zum Widerstand
-- Wert desselben: 300 Ohm
-- Sicherung 0,5A anstatt 0,2A



Dann gab's noch den DKE 1944. Durch weitere Maßnahmen zur Materialeinsparung wurde die Drossel durch einen Widerstand ersetzt und mit extra Kondensatoren und Widerständen der Netzbrumm reduziert.
Hierfür ist die Information aus "Der Rundfunkhändler" Nr.21(1944) zutreffend.

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DKE-Varianten 
12.Dec.04 13:27

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Vielleich hilft das ein wenig weiter, z.B. betr. Regler 600Ohm/Festwiderstand
 http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=21340

Im übrigen sollten m.E. DKEs zu den Gemeinschaftsempfängern. Im Falle der österr.Hersteller gibt es Ausnahmen (bei denen mir aus systematischen Gründen nicht wohl ist, aber wir lassen sie mal).
Aber bitte sonst keine Gemeinschaftsgeräte unter der jeweiligen Marke anlegen, weil exakt nur Rückwände und einige Chassis gekennzeichnet sind!

KoBi

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Telefunken DKE 38 Sparversion -Nachtrag 
12.Dec.04 20:48

Manfred Pfingsten (D)
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Manfred Pfingsten

Hallo,

ich möchte noch etwas zu meinem genannten DKE nachtragen.

Nachdem Herr Bauer mitteilte, dass er einen DKE hat, ohne Brummpoti aber mit dem "Loch" dafür in der Rückwand, habe ich mein DKE nochmal aufgemacht.
Ich dachte ja urspr., das Poti wurde nachträglich ausgebaut.

Die Rückwand ist auch Telefunken, alte Ausf. mit "1938". Bei mir ist ein Festwiderstand mit 300 Ohm eingebaut. Bei genauer Betrachtung scheint das auch werksmäßig gemacht worden sein.

Also ist mein Telefunken-DKE offensichtlich eine frühe Sparversion mit alter Rückwand aber ohne Brummpoti.

Ein Aufkleber ist auf der Rückwand, das Gerät wurde bei einem Wiener Radiohändler gekauft (wenn die Rückwand denn wirklich zum Gerät gehört).

Freundliche Grüße
M.Pfingsten

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Schaltbilder beim Modell 
20.Apr.07 14:08

Ernst Erb (CH)
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Ernst Erb

Diesen Text stelle ich hier nur hinein, damit das Stichwort "Schaltbilder" für Suchmaschinen besser unterstützt ist, denn dieser Beitrag kommt momentan zuerst - so kann ich auf die wichtigen Schatlbild-Beiträge hinweisen, wenn jemand über eine Suchmaschine kommt.

Das Wort Schaltbild kommt oben 11 Mal vor, Schaltbilder aber nur 3 Mal. Dazu gibt es ein Mal "Schaltbildern".

Hier weise ich zum Stichwort Schaltbild oder Schaltbilder auf den Beitrag "Schaltbilder: Wie gute Schaltbilder und Texte erarbeiten?" aber auch auf den Beitrag "Schaltpläne perfekt mit Irfanview". Wenn es aber um das Fotografieren unserer Objekte geht, dann hilft womöglich: "Gut fotografieren; besser fotografieren, Fotos mit System". 

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Ein Beitrag von Josef Loidl 
19.Apr.08 09:00

Ernst Erb (CH)
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Ernst Erb

Das habe ich heute zum Veröffentlichen in diesem Thread von Josef Loidl erhalten:

Guten Abend.
Auch ich habe einen "Rest - DKE" wieder aufgebaut und dabei verschiedene jämmerlich aussehende Chassis durchsucht.

Dabei ist mir aufgefallen, daß der Heizkreisvorwiderstand für 220 V bei manchen Modellen 2200 Ohm, bei meinem aber 2400 Ohm ist, obwohl Original. Das Chassis ist übrigens von der Deutschen Philips - Gesellschaft.

Offenbar kann ich alle Schulweisheit vergessen: Die beiden Röhren haben zusammen eine erforderliche Heizspannung von 120 Volt, dh. 90 + 30 Volt laut Röhrenhandbuch.
Bei 110 Volt waren die Röhren etwas unterheizt, bei 125 V ein wenig überheizt. Bei 150 V stimmt der Vorwiderstand mit 600 Ohm, denn 30 : 0,05 gibt exakt den Wert 600 Ohm. Was aber haben sich die Konstrukteure gedacht, als sie den 220 iger Vorwiderstand berechnet haben? 220 minus - erforderliche Heizspannung von 120 Volt ergibt genau 100, und 100 dividiert durch 0,05 A eben auch genau 2000 Ohm, oder steht die Physik jetzt kopf?

Die Folge: Der DKE braucht elends lang, bis er einen Ton von sich gibt. Sicher sind Radios mit Röhren mit hoher Heizspannung immer langsamer, denn der Kaltwiderstand ändert sich erst langsam,und der Spannungsabfall am Vorwiderstand ist anfangs am größten.

Ist es aber sinnvoll, die Röhren permanent mit Unterspannung zu betreiben? Statt der 90 Volt an der VCL 11 mißt man dann 80 Volt und an der VY 26 Volt, etwas streuend je nach Röhren, aber das kanns doch nicht sein. Will man die tatsächlichen Heizspannungen erreichen, muß man schon auf 240 V + - gehen.

Mich würde interessieren, warum die Widerstände so "widersinnig" bemessen sind, ob das im Zuge der Restaurierungen schon jemanden aufgefallen ist und was er zu einer permanenten Unterheizung im Hinblick auf Lebensdauer der Röhren etc meint.
Beste Grüße Loidl

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