Röhrenprüfgerät W20 - S/N ab 27061 Ua 2,5 - 500 V

Funke, Max, Weida/Thür. (Ostd.) (D) später Adenau

  • Year
  • 1955–1969 ?
  • Category
  • Service- or Lab Equipment
  • Radiomuseum.org ID
  • 70552
    • alternative name: Prüfgerätewerk Weida, VEB || WETRON Weida, VEB; Weida, ;(Ostd.) (D) ex Funke
    • Brand: Bittorf & Funke

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 2
  • Wave bands
  • - without
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 110-240 Volt
  • Loudspeaker
  • - - No sound reproduction output.
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Röhrenprüfgerät W20 - S/N ab 27061 [Ua 2,5 - 500 V] - Funke, Max, Weida/Thür. Ostd.
  • Shape
  • Tablemodel, with any shape - general.
  • Dimensions (WHD)
  • 545 x 245 x 460 mm / 21.5 x 9.6 x 18.1 inch
  • Notes
  • Fertigung dieser Serie ab 21.12.1954 beginnend mit Seriennummer 27061. Spätere Varianten waren anstelle der Gleichrichterröhren mit Halbleitern bestückt. Röhrenmessgerät zur Kennlinienaufnahme, Ermittlung von Steilheit, Durchgriff und Verlustfaktor. Gegenüber Vorgängermodellen nun feiner unterteilte Instrumenten -Messbereiche für Ug1 und Ug2. Außerdem ist eine Umschaltung zur Strommessung an G1 und G2 hinzugekommen.
  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 24 kg / 52 lb 13.8 oz (52.863 lb)
  • Price in first year of sale
  • 960.00 DM
  • External source of data
  • Iven Müller
  • Source of data
  • Radiokatalog Band 2, Ernst Erb
  • Author
  • Model page created by Iven Müller. See "Data change" for further contributors.

 Collections | Museums | Literature

Museums

The model Röhrenprüfgerät can be seen in the following museums.

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Forum contributions about this model: Funke, Max, Weida/Th: Röhrenprüfgerät W20 - S/N ab 27061

Threads: 11 | Posts: 36

Dieser Bericht bezieht sich auf ein Röhrenmessgerät Funke W20 in Bundeswehrausführung (olivgrünes Gehäuse, versenkte Verschlüsse). Das Gerät  wurde 1963 gefertigt und trägt die Seriennummer 28157 (Abb. 1).

Das Gerät hat 3 Messinstrumente. Das rechte Instrument erlaubt unter anderem die Messung der Anodenspannung und der Schirmgitterspannung (G2) der zu untersuchenden Röhre. Die Umschaltung zwischen beiden Spannungen erfolgt mit einem Kippschalter, der über dem rechten Instrument auf der linken Seite positioniert ist (Abb. 2, gelber Pfeil).

Bei der Messung einer Pentode konnte beim Versuch, von Anodenspannung auf Schirmgitterspannung umzuschalten, plötzlich kein Druckpunkt im Schalter mehr gespürt werden und eine Schalterfunktion war nicht mehr erzielbar. Das Funke W20 wurde sofort ausgeschaltet und vom Netz genommen.

Fehleranalyse

Das Funke W20 Gerät wurde aufgestellt und die Rückwand abgenommen. Eine Übersicht der Lageverhältnisse zeigt Abb. 3.

Die Rückseite des rechten Messinstruments befindet sich auf dem Bild oben links. Eine Detailansicht ist in Abb. 4 dargestellt. An rechten unteren Ecke der Instrumentenrückseite sitzt teilweise verdeckt der betroffene Schalter (gelber Pfeil).

Nach vorsichtigen Zurückbiegen des über dem Schalter verlaufenden Kabelbaums war zu erkennen, dass sich die Schalterdeckplatte und das Schaltergehäuse mit den Kontakten voneinander getrennt hatten.

Mit etwas Mühe war es möglich, die Schalterzuleitungen abzulöten und das Schaltergehäuse herauszuziehen. Die Lage und die Farbe der Zuleitungen müssen vor dem Ablöten unbedingt dokumentiert werden, da man die Funktion des Schalters verstehen muss, um ihn durch ein Bauteil mit gleicher Funktion zu ersetzen.

Die mit dem Bedienungspanel des Funke W 20 Geräts verschraubte Deckplatte des Schalters war schwieriger zu entfernen. Der Schraubring war mit dem Gewinde des Schalterdeckels verbacken. Beim Versuch des Abschraubens zerbröckelte das Gewinde und der Rest des Schalterdeckels ließ sich von der Verdrahtungsseite herausziehen.

Bei der Inspektion der Schalterteile zeigt die folgende Situation:  Der Schalterdeckel verfügt über zwei rechtwinklig abstehende Ösen. Das Schaltergehäuse war ursprünglich mit durch diese Ösen laufende Messingnieten am Deckel fixiert. Beim Material des Schalterdeckels handelte es sich erkennbar um Zinkdruckguss. Beide Ösen waren gebrochen und eine Verbindung des Schaltergehäuses mit dem Deckel war damit nicht mehr gegeben. (Abb. 5, Abb. 6).

Für diesen Defekt sind vermutlich mehrere Ursachen verantwortlich. Einmal ist Zinkdruckguss ein problematisches Material. Es gibt viele Berichte über den Zerfall von Zinkdruckguss. Ich selbst habe einen Torn.E.b, Baujahr Ende 44, mit einem Chassis aus Zinkdruckguss, der in vielen Bereichen aufgebläht und teilweise zerfallen ist. Bekannt sind auch Berichte (z.B. A, B) über Drehkondensatoren mit Zinkdruckgussteilen, die verzogen oder gebrochen sind.  In unserem Fall ist das Gewinde des Schalterdeckels beim Versuch, den Schraubring abzuschrauben, krümelig zerfallen.

Ursache des Zerfalls ist eine innerkristalline Korrosion, bedingt durch schädliche Beimengungen zur Zinklegierung (zum Beispiel Cd, Pb, Sn). Dadurch kommt es im Druckgussteil an den Korngrenzen zu  Ausscheidungen. Diese führen zu Korngrenzschädigungen und schwächen das Druckgussteil in erheblichem Maße, es kommt zu Aufblähungen, Rissbildungen und Brüchen. (1, 2). Seit Ende der 50er Jahre hat man versucht, das Problem durch besser überwachte Legierungen zu beherrschen, schlechtes Zinkdruckgussmaterial wurde aber bis in die 60er Jahre verwendet. Eine problematische Legierung ist vermutlich auch hier die Ursache für die Brüche im Schalter. Dazu kommt, dass durch die Vernietung des Zinkdruckguss-Schalterdeckels mit Messingnieten die Gefahr der Kontaktkorrosion bestand, vor allem, wenn Feuchtigkeit eingewirkt hat.

Das Funke W20 hat 4 Kippschalter ähnlicher Bauart. Allerdings dürfte der betroffene Schalter zur Umschaltung zwischen Anodenspannung und Schirmgitterspannung der am meisten betätigte Kippschalter des Geräts sein, so dass die häufige Inanspruchnahme des vorgeschädigten Schalters letztendlich den Abbruch ausgelöst hat.

Da es sich in diesem Fall um einen Defekt handelt, der sicher auch auf anderen vergleichbaren Funke W20 Geräten auftreten kann, soll nachfolgend eine Reparaturmöglichkeit im Detail beschrieben werden.

Überlegungen zum Schalterersatz

Die Reparaturfreundlichkeit der Funke Röhrenprüf- und Messgeräte ist gleichermaßen bekannt wie berüchtigt. Bei weitergehenden Eingriffen besteht die Gefahr, zusätzliche Schäden zu verursachen. Daher sollten alle weiteren Maßnahmen nach Möglichkeit so erfolgen, dass keine Demontage anderer Bauteile erforderlich war. Vor allem auf einen Ausbau des empfindlichen Messinstruments mit vielen Anschlüssen sollte verzichtet werden. Es war klar, dass aufgrund der Beschädigungen eine Reparatur des Schalters selbst unmöglich war. Auf die Funktion des Schalters konnte andererseits nicht verzichtet werden, wenn auf dem Funke W20 Gerät weiterhin die Möglichkeit zur Messung von Mehrgitteröhren gegeben sein sollte.

Nach Möglichkeit sollte der Ersatz des Schalters so erfolgen, dass der äußere optische Eindruck auf dem Bedienungspanel weitgehend der ursprünglichen Ausführung glich.

Auf der anderen Seite sollte ein Schalter eingebaut werden, der elektrisch betriebssicher und mechanisch stabil war, da das Gerät weiter als Messgerät eingesetzt werden sollte.  Benötigt wurde ein Schalter, der in beiden Schalterstellungen zwei unabhängige Stromkreise einschalten konnte. Ein optisch mit dem Originalschalter vergleichbarer Schalter konnte nicht aufgespürt werden. Als Ersatz wurden 3 Schalter in die engere Wahl genommen: Ein Schalter, der sich als ein vermutlicher Fernostnachbau eines klassischen Marquardt Models präsentierte (A) und zwei Schalter aus laufender Produktion Miyama (B) und Eledis (C). Die beiden ersten Schalter wurden von Reichelt, der letzte von Distrelec bezogen (Abb 7).

Der Schalter A, der optisch eigentlich noch in die Zeit des Originalschalters gepasst hätte, schied aber aus zwei Gründen aus. Er war deutlich voluminöser als das Original und wäre ohne weitere Demontagemaßnahmen nicht einbaubar gewesen. Zum anderen hatte das Einbaugewinde nicht die Maße des Originals, die 12 x 0,75 mm betragen, sondern war etwas größer (Zollmaß ?). Das hätte eine Erweiterung der Bohrung im Bedienungspanel des Funke W20 Geräts erfordert und auch die originale Ringmutter hätte nicht mehr verwendet werden können.

Schalter B und C waren 4 x Umschalter. Letztlich wurde der Schalter C gewählt, weil dieser für 250 V (Prüfspannung 1500V) spezifiziert war, während der Schalter B nur für 125 V ausgelegt war.

Reparatur des Schalters

Zuerst musste der Ersatzschalter modifiziert werden, damit er von der Seite des Bedienungspanels betrachtet optisch weitgehend dem Originalzustand entsprach. Der Ersatz-Schalter hatte ein Einbaugewinde von etwa 6 mm. Bei Bürklin kann ein Schalter bezogen werden, der ein gleiches Einbaugewinde wie der Originalschalter hat. Beim ersteren kann der Schalterdeckel durch Lösen von 2 Schrauben abgetrennt werden. Von diesem Schraubgewinde des Schalterdeckels wurden etwa 2 mm abgeschliffen. Da die Grundflächen dieses Schalterdeckels und des Ersatzschalters ähnliche Maße haben, kann der abgeschliffene Schalterdeckel über das Gewinde des Ersatz-Schalters gestülpt und mit 2 K Kleber darauf fixiert werden (Abb. 8, Abb. 9).

Um auch noch den Schalterknebel dem Original anzupassen, wurde über diesen eine passende Aderendhülse gestülpt und mit 2 K Kleber befestigt. Die Aderenthülse sollte am Ende halbkugelig mit 2 K Kleber ausfüllt werden. Nunmehr entsprach der angepasste Schalter von der Sicht auf das Bedienungspanel weitgehend dem Originalzustand.

Der modifizierte Ersatz-Schalter musste nun in das Röhrenmessgerät eingebaut werden. Wie bereits erwähnt, ist die Dokumentation der zuführenden Leitungen des defekten Schalters sehr wichtig, da später eine Verfolgung der Leitungen durch die verschachtelten Kabelbäume de facto unmöglich ist. Alle Schalterkontakte sind über Leitungen mit jeweils unterschiedlicher Kabelfarbe angeschlossen, mit einer Ausnahme, Kontakt 4 und Kontakt 7 sind über blaue Kabel angeschlossen, die nicht verwechselt werden dürfen (Abb. 10).

Nach dem Ablöten der alten Schalterkontakte muss der Ersatzschalter wie in Abb. 10 dargestellt, mit den abgelöteten Leitungen verbunden werden. Wegen der räumlichen Enge und einer anderen Schaltergeometrie ist es aber nicht möglich, den neuen Schalter einzubauen und dann die Leitungen nach dem Schaltschema anzulöten. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, an dem Ersatz-Schalter vor Einbau Leitungen gleicher Kabelfarbe anzulöten (Abb. 9) und danach den Ersatz-Schalter einzubauen. Dann können die Leitungen des Funke W20 Geräts via Pig-Tail-Prinzip mit den Leitungen des Ersatz-Schalters nach dem Schema in Abb. 10 verlötet werden. Die Lötstellen werden mit Schrumpfschlauch isoliert. Vor dem endgültigen Einbau muss noch geprüft werden, ob die Richtung des umgelegten Schalters der Beschriftung des Bedienungspanels entspricht (Ua links, Ug2 rechts).  Stimmt die Richtung, kann der Ersatz-Schalter mit dem Originalschraubring festgezogen werden. Abb. 11 zeigt die endgültige Verdrahtung nach Einbau des Ersatzschalters.

Abb. 12 zeigt einen Ausschnitt des Bedienungspanels nach erfolgter Reparatur.

Zusammenfassung

Der Ausfall des Schalters mit Bruch von zwei Befestigungsösen wurde vermutlich durch innere Korrosion der Zinkdruckgusslegierung des Schalterdeckels ausgelöst.

Die Reparatur des Umschalters Anodenspannung / Schirmgitterspannung ist ohne weitergehende Demontage des Röhrenmessgeräts Funke W20 möglich.

Durch Wahl eines geeigneten Schalters kann eine betriebssichere Funktion wieder hergestellt werden.

Auch eine optisch weitgehend am Original orientierte Restauration ist erzielbar.

Referenzen

Zur Vermeidung externer Links werden externe Informationen hier nur als Text angegeben.

(1)  Initiative Zink: Unter „www initiative-zink.de/service/faq/                                                              faq-zinkdruckguss/korrosionsverhalten“,                                                                                             abgerufen am23.09.2018

(2) Wenk, Lothar: “www bdguss.de/fileadmin/content_bdguss/                                                       BDG-Service/Infothek/Sonderpublikationen/Int._Druckgusstag/                                                       14._Druckgusstag/Sicherheit_und_ Qualitaet_von_                                                                 Zinkdruckguss.pdf”,                                                                                                                         abgerufen am 23.09.2018

Hans RODT, 23.Sep.18

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Funke W20 Röhrenmessgerät: Ein unbekannter Vertriebsweg und Einsatzbereich

Die Technik der Röhrenmessgeräte Funke W20 wurde in mehreren Berichten hier im Radiomuseum, von Kurt Schmid (1), im Buch „Röhrenhistorie“ von W. Scharschmidt (2) und u.a. auf der Web-Seite „Jogis-Röhrenbude“ (3) im Detail beschrieben. Im Gegensatz dazu ist über die Vertriebswege und über die Einsatzbereiche und –orte dieser Geräte wenig bekannt.

Zu den letzteren soll nachfolgend ein interessanter Ablauf beschrieben werden. Das in diesem Zusammenhang verfolgte Funke W20 Röhrenmessgerät war eine olivfarbene Militärausführung mit versenkten Verschlüssen, wie sie schon von den Ausführungen des Röhrenprüfgeräts Funke W19s bekannt ist. Die Seriennummer war Nr. 28157. Das Gerät wurde hier bereits in einem anderen Zusammenhang beschrieben. Aus Markierungen, die auf verschiedenen Bauteilen aufgedruckt waren, kann ein Herstellungsdatum um 1963 angenommen werden.

Auf diesem Gerät war oberhalb des Drehprüfschalters ein Wartungsaufkleber angebracht (Abb. 1, Abb. 2).

Ich war der Ansicht, dass sich an Hand dieses Aufklebers Hinweise auf den Einsatzort des Geräts ergeben müssten. Die Annahme allerdings, dass das Gerät bei der Deutschen Bundeswehr zum Einsatz kam, war nicht zutreffend. Eine Suche im Internet nach einer Dienststelle BAMF endete immer mit Angaben zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, was als Einsatzort kaum vorstellbar war.  Bei weiterer Suche ergab sich noch ein Hinweis auf das Schweizer Bundesamt für Militärflugplätze, einer ehemaligen Unterhaltsorganisation der Schweizer Luftwaffe. Ein weiterer Zusammenhang dieser Organisation mit dem Röhrenmessgerät Funke W20 ließ sich im Internet trotz ausgedehnter Suche nicht ermitteln. Ich habe dann bei einer weiteren Recherche im Radiomuseum finden können, dass unser Schweizer Mitglied Herr Schaffhauser bei dem damaligen BAMF-Betrieb Buochs und dessen Nachfolgebetrieb SF, bzw. RUAG Aerospace beschäftigt war. Im Weiteren hat mir Herr Schaffhauser sehr geholfen, den Einsatzbereich meines und weiterer vergleichbarer Röhrenmessgeräte aufzuklären. Es hat sich der folgende historische Zusammenhang ergeben:

Ende der 50er Jahre wurde von der Schweizer Regierung beschlossen, ein neues Jagdflugzeug anzuschaffen. 1959 schlugen die militärischen und technischen Fachleute des damaligen Eidgenössischen Militärdepartements die Beschaffung von 100 Mirage-III-Kampfflugzeugen der Firma Dassault vor. Der Schweizer Bundesrat entschied sich für die Mirage III und beantragte 1961 die Beschaffung von 100 Maschinen, deren Zelle und Triebwerk in der Schweiz in Lizenz gebaut werden sollten. Als erstes Exemplar wurde 1962 eine französische Mirage III gekauft, mit der Waffeneinsatzerprobungen stattfanden. 1964 folgten aus Frankreich zwei Doppelsitzer IIIBS für die Ausbildung und Schulung der zukünftigen Mirage-Piloten.

Die nötigen technischen Anpassungen für die in Lizenz produzierte Version Mirage IIIS (u. a. der Einbau amerikanischer Taran-Elektronik) und der erhöhte Aufwand der Lizenzproduktion selbst führten jedoch zu massiven Kostenüberschreitungen. Die erhebliche Kritik an der Beschaffung durch eine Untersuchungskommission führte zu personellen Konsequenzen mehrerer Verantwortlicher und die Zahl der produzierten Jets musste auf 57 reduziert werden.

1961 wurde der Luftfahrtbetrieb der Schweizer Luftwaffe mit Flugplatz in Buochs Fachstelle für die Mirage IIIs Flugzeuge und war damit auch zukünftig für den Unterhalt der Maschinen zuständig. In den Militärflugzeugen war eine Fülle von Elektronik (Sprechfunk, Navigation mit Radar, Waffenelektronik) verbaut, die zu der damaligen Zeit noch mit einer großen Zahl Elektronenröhren ausgestattet war. Im Rahmen der Wartung dieser Ausstattung wurden eine Reihe von Röhrenmessgeräten Funke W20 direkt beschafft und eingesetzt. Diese Geräte waren wohl nie bei der Deutschen Bundeswehr in Gebrauch. Die Funke Geräte verfügten offensichtlich über die notwendigen Subminiatur-Röhren- und Nuvistorfassungen und Adapter, die für diesen Bereich der Wartungsaufgaben notwendig waren. Die für die Fachstelle in Buochs verantwortliche Organisation war die Direktion für Militärflugplätze DMP, die 1968 in Abteilung für Militärflugplätze AMF und 1979 in Bundesamt für Militärflugplätze BAMF umbenannt wurde, ohne dass sich wesentliche Änderungen der Aufgabenstellungen ergaben.

Und hier komme ich wieder auf den Aufkleber auf meinem Funke W 20 zurück. Offensichtlich handelt es sich dabei um einen Aufkleber zur regelmäßigen Kontrolle und Kalibrierung (2-Jahresperiode ?) des Röhrenmessgeräts, das im Rahmen der Wartung der Elektronik der Mirage IIIs Flugzeuge in Buochs eingesetzt war. Die letzte Kontrolle des Geräts hat wohl 1982 stattgefunden.

Wichtig war der Hinweis von Herrn Schaffhauser, dass die Röhrenprüfgeräte auf dem Deckel mit einer schwarzen Kennzeichnung 7F/W-95- und einer Folgenummer versehen waren.  Das weist auf Bodenmaterial des Flugzeuges Mirage hin. Diese Kennzeichnung war auf meinem Gerät oberflächlich entfernt, bei seitlicher Betrachtung ist aber die Bezeichnung 7F/W-95-604 deutlich zu erkennen (Abb. 3).

Herr Schaffhauser hat mir ein weiteres Bild  der Kennzeichnung (Abb. 4) zur Verfügung gestellt.

Damit war  der letzte Beleg für den Einsatzbereich meines Geräts erbracht.

Über den weiteren Weg meines Geräts konnte ich nicht mehr viel erfahren. Wahrscheinlich wurde das Gerät im Rahmen des Rückbaus der Schweizer Luftwaffeneinrichtungen nach Ende des kalten Krieges ausgemustert und kam über diesen Weg in die Hände der BAMF-Angestellten, bzw. des Surplus-Markts.

Die letzten Mirage IIIs Flugzeuge wurden 1999 stillgelegt.

Referenzen

(1)   Schmid, Kurt, Geliebt und gehasst: Das Funke W 20, Funkgeschichte 231,39-47, 2017

(2)   Scharschmidt, Wolfgang, Röhrenhistorie Band 3, Max Funke und seine Röhrenprüfgeräte   211-  248 , Funk Verlag Hein Verlag 2009

(3)  www jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/ Roe-Pruefer/Funke-W20/W20.htm, abgerufen am 27.10.2018

Ausführliche Referenzen zur Schweizer Historie kann ich bei Bedarf gerne zur Verfügung stellen.

Hans RODT, 27.Oct.18

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Hallo,

vor kurzem habe ich mir ein W20 gekauft. Es sieht alles ganz gut aus, nur das Drahtpoti für UG2 ist fest und lässt sich nicht bewegen. Hat noch jemand eines zu verkaufen? Könnt Ihr mir ein heute verfügbares empfehlen? Und vor allem: wieviel Watt muß das Poti haben? So richtig billig sind die ja nicht gerade...

Danke für Eure Hilfe.

Andreas Koehler, 13.Sep.19

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Das Röhrenprüfgerät hat einen NF-Ausgang, vermutlich für hochohmige Kopfhörer.

Meine Frage:
Kennt jemand die Impedanz vom NF-Ausgang?

Bitte um Hilfe.
MfG. Arpad Roth


 

Arpad Roth † 27.3.17, 10.Mar.17

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Die Beiträge der Herren Zylka und Hippenstiel darf ich an Hand meines W20 ( Gerätenummer 27035 , Prüfstempel im Inneren des Gehäuses 2.6.54  , Sammlerpreise ebayD 31.8.09) ergänzen :

1) Eine Lüftungsöffnung ist nicht vorhanden . Bei Betrieb mit End-/ Gleichrichterröhren wird der Anodenspannungspoti ziemlich warm , weshalb ich mit einem Lüfter die Warmluft nach unten ( ! ) und bei abmontiertem Bodendeckel und 3cm Aufständerung somit nach außen absauge . Dauerbetrieb ist jetzt uneingeschränkt möglich .

2) Der Spannungsvorwahlschalter ist eingerichtet für 10 , 50 , 250 , <500 , 500 V .

3) Keine Umschaltung zur Messung von Ig1 und Ig2 .

4) Ein Schalter für die Polaritätsumkehr von G1 ist vorhanden .

5) Beide Haupttrafos sind metrisch gleich groß .

Auf nicht wenigen Prüfkarten sind die für W19 geltenden Werte überstempelt und an W20 angepaßt . Im blauen Begleitbuch sind neben dem später ergänzten Röhrenverzeichnis zwei leicht unterschiedliche Schaltpläne-  jeweils mit2 x AZ12 -  eingeheftet , und zwar vom 1.12.1953 ( Zeichnung 5320 ) und vom 20.5.1954 ( Zeichnung 5401 ) . Beide habe ich hochgeladen . Welchen Wert der  von der Firma Funke eingebaute Anodenspannungspoti hatte , läßt sich nicht mehr nachvollziehen , da bereits der Vorbesizer einen  neuen mit 2300Ohm eingebaut hatte . Sein abgewetzter und an an vielen Stellen unterbrochene Draht war die Ursache für den vom Verkäufer angegebenen Wackler im Ia - Anzeigeinstrument . Dieser Poti wurde von mir durch 2200 Ohm ( 60VA ) ersetzt und die Netzspannung auf 240V eingestellt in Serie mit einem NTC . 250V Prüfspannung ist damit aber bei Last nicht mehr ganz erreichbar , bei der Bandbreite der Röhrenwerte aber meist tolerierbar . 

Manfred Rathgeb, 12.Jun.12

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Funke W 20 Ausführung mit 2 x AZ 12

 

Welcher Kenner der Materie kann etwas zu dieser Ausführung? (Im Augenblick im bekannten Auktionshaus 220802066744) Neben der anderen Röhrenbestückung scheint auch das fordere Bedienfeld anders zu sein, als bei den im RM gelisteten Modellen. Vielleicht hat jemand Unterlagen zu diesem Gerät. Das erwähnte Gerät wird erheblich zu teuer offeriert, aber aus historischer Sicht interessant.

Freue mich auf Ihr Wissen

Mit freundlichen Grüßen

Wolfram Zylka

Wolfram Zylka, 24.Jul.11

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Werte Mitglieder,
da ich bisher auf mein Ersatzteil-Gesuch (Nockenschalter für Funke W 20) keine Antwort erhielt, wende ich mich nunmehr an die Funke-Experten mit der Frage: Ist dieser Schalter identisch mit dem aus dem Funke W 19 ? Denn für dieses Modell werden bei eBay einige defekte Geräte als Ersatzteilspender angeboten und ich würde dann versuchen, solch ein Gerät zu ersteigern.

Vielen Dank im voraus.
G. Kniffki

Georg Kniffki † 2015, 07.Sep.07

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Das Schaltbild Zeichnungs Nr. 6000 vom 1.1. 1960 enthält einen Fehler in der Kennzeichnung der Trafoanschlüsse (Trafo 48456)
Die Anschlussnummerierungen 1 und 2 müssen gegen 14 und 15 untereinander getauscht werden.
Alle anderen Schaltbilder, so auch das am Modell hinterlegte Nr. 6245 sind korrekt.

Reiner Scholz, 21.Mar.07

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In der Spannungsversorgung gibt es in Nähe der AZ 12 einen kleinen schwarzen Brückengleichrichter.
An diesem ist mir eine der 4 Lötfahnen abgebrochen. Bruchstelle fast schon im Gehäuse, also ganz schwer zu löten. Ich suche Ersatz. Wer kann mir bitte helfen, anhand des Schaltbildes die richtige Type zu finden.

Reiner Scholz, 21.Mar.07

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Hallo liebe Radiogemeinde,

ich schlage mich mit folgendem Problem herum:

Vor einiger Zeit konnte ich ein sehr gut erhaltenes Funke W20 der Uni Tübingen erstehen (BJ 1969, Halbleitergleichrichter). Es funktionierte für eine gewisse Zeit zunächst alles normal. Neuerdings zeigt das zentrale Hauptmeßinstrument (Ia) bei allen Messungen nur noch ca. 1/10 des tatsächlichen Wertes, selbst bei direkten Messungen mit den entsprechenden Prüfkarten für Strom und Spannung bei ausgeschaltetem Gerät. Der Fehler trat das erste Mal bei der Messung einer 6SL7 oder 6SN7 auf. Ich muß dazu sagen, daß ich aufgrund meiner Ausbildung schon "vom Fach" bin. Bevor ich jetzt allerdings selbst anfange, das Meßinstrument auseinanderzunehmen, hoffe ich über diesen Kontakt jemand zu finden, der Erfahrung mit diesen Feinarbeiten hat und ggf. sogar den Fehler kennt und/oder behoben hat. Alle Spannungen lassen sich ordnungsgemäß einstellen, alle Stromversorgungswiderstände und -elkos sind i.O. Die Spannungen an den Prüfröhren sind vorhanden, die Ströme fließen auch (Ia kann m.E. auch anstelle der RK-Brücke gemessen werden). Ich würde mich freuen, wenn jemand weitere Infos zu dem Problem hätte.

Schönen Gruß aus Bremen
Wilhelm Meyerhoff

Wilhelm Meyerhoff, 03.Apr.06

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Hallo,
zufällig bin ich auf einen Fehler in der Kartei zum W20 gestoßen:
Karte 83 (ABC1), BETRIEBSDATEN: EBL1 / EBF2 sind ALLE völlig daneben!!
Kann hier die Diodenmessung im Sinne der ABC1 Parameter überhaupt angewandt werden?
Die Karte trägt das Datum 7/57, vielleicht sind spätere Ausgaben korrigiert?!

Grüße,
Michael Schlör

Michael Schlör † 30.10.22, 25.Jul.05

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