UKW-Spitzensuper 176W

Graetz, Altena (Westfalen)

  • Jahr
  • 1953/1954
  • Kategorie
  • Rundfunkempfänger (Radio - oder Tuner nach WW2)
  • Radiomuseum.org ID
  • 1744

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 Technische Daten

  • Anzahl Röhren
  • 10
  • Anzahl Transistoren
  • Hauptprinzip
  • Super mit HF-Vorstufe; ZF/IF 464 kHz
  • Anzahl Kreise
  • 9 Kreis(e) AM     12 Kreis(e) FM
  • Wellenbereiche
  • Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW.
  • Betriebsart / Volt
  • Wechselstromspeisung / 110; 127; 150; 220; 240 Volt
  • Lautsprecher
  • 3 Lautsprecher
  • Belastbarkeit / Leistung
  • 15 W (max./spitze)
  • Material
  • Gerät mit Holzgehäuse

Die GFGF Zeitschrift Funkgeschichte bringt interessante Artikel zu Radios, Funkwesen und Medien. Bei Radiomuseum.org finden Sie die vollständigen Hefte früherer Ausgaben als PDF zum Download.

  • von Radiomuseum.org
  • Modell: UKW-Spitzensuper 176W - Graetz, Altena Westfalen
  • Form
  • Tischgerät, Tasten oder Druckknöpfe.
  • Abmessungen (BHT)
  • 660 x 400 x 310 mm / 26 x 15.7 x 12.2 inch
  • Bemerkung
  • NF-Gegentaktendstufe, 2 x MW, Taste für FS-Ton, Sparschaltung, drehbare Ferritantenne mit elektrostatischer Abschirmung.

    Tiefton-Ovallautsprecher 21 x 32 cm, Mittelton-Ovallautsprecher 18 x 26 cm, Dynamik-Formant-Lautsprecher.

  • Nettogewicht
  • 17.5 kg / 38 lb 8.7 oz (38.546 lb)
  • Originalpreis
  • 528.00 DM

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 Forum

Forumsbeiträge zum Modell: Graetz, Altena: UKW-Spitzensuper 176W

Threads: 4 | Posts: 20

Kürzlich erhielt ich einen GRAETZ Spitzensuper 176W zur Reparatur, der zwei interessante Fehler zeigte.

Das Gerät war abgesehen von einem getauschten Selen - Gleichrichter und einem neuen Netzteil - Elko im Originalzustand. Es funktionierte auch noch ganz ordentlich, zeigte aber auf UKW das Phänomen, dass man akzeptable Wiedergabe nicht bei Maximalausschlag des Magischen Auges (EM34) erhielt, sondern etwas daneben, wo der Ausschlag schon etwas zurückging.

In einem solchen Fall sollte man sich davor hüten, versuchsweise die Kerne der 10,7 MHz ZF - Filter zu verstellen. Die Wiederherstellung einer einmal dejustierten Durchlasskurve kann sich als ausgesprochen diffizil erweisen.

Im vorliegenden Fall wurde das Problem auch garnicht durch eine Verstimmung der ZF - Filter, sondern durch den Ratio - Elko (5µF Teil Nr. 125, im Schaltbild unten rot eingekreist) verursacht, der seine Kapazität nahezu vollständig verloren hatte. Nach Austausch desselben gegen einen neuen 4,7 µF / 63V Elko stimmte die Abstimmposition des max. Ausschlags der EM34 mit dem Punkt bester Wiedergabe wieder überein.

Ich liess das Gerät daraufhin eine Weile mit dem eingebauten Gehäuse - Faltdipol laufen und war mit der Wiedergabe zufrieden. Da sich meine Werkstatt im Keller befindet, sind die Empfangsfeldstärken allerdings recht dürftig.

Danach erfolgte ein Probelauf an meiner Dachantenne, die bei den Lokalsendern im Bereich Karlsruhe sehr starke Signale liefert.

Bei den stärksten Sendern, die am Ratio - Detektor eine Spannung von ca. 27 V lieferten, hörte man sehr unangenehme Störgeräusche wie Knistern und Knacken. Bei sehr lauter Musik, wurden die Geräusche mehr oder weniger überdeckt, in Modulationspausen waren sie aber deutlich hörbar.

Noch auffälliger waren diese Geräusche, wenn ich die Antenne vom Gerät abzog und an Stelle dessen meine unmodulierte UKW - Bake in die Antennenbuchse einspeiste. Die Spannung am Ratio - Elko lag nun bei ca. 30V, die Störgeräusche waren katastrophal!

Für vergrößerte Darstellung des Bildes bitte Anklicken!

Als Ursache wurde der für die Symmetrierung des Ratiodetektors  (optimale AM - Unterdrückung) zuständige 1 KΩ lin Trimmregler (Teil Nr. 157, rot eingekreist) vermutet, der von der Anode der rechten Diode der EABC80 zum Ratio - Elko führt.

Zur Überprüfung wurde der Trimmregler ausgebaut und sein Widerstandswert überprüft. Hierbei wurde festgestellt, dass der Wert schon bei minimalen Bewegungen der Messklemmen zwischen Werten im Bereich 1,5 - 3 KΩ herumsprang. Die Lötösen hatten sich übrigens nicht gelockert sondern wurden durch die Hohlnieten immer noch stabil auf dem Widerstandskörper gehalten. Die Widerstandschwankungen stammten also entweder aus der Widerstandsschicht selbst, oder aus einer Übergangsschicht, die sich über die Jahre zwischen den Lötösen und der Widerstandsschicht gebildet hatte.

Die Messungen wurden mit einem  altmodischen Analog - Multimeter CT300) durchgeführt, da man die Schwankungen so besser beobachten konnte, als auf einem modernen Digital - Multimeter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es wird vermutet, dass solche stochastischen Widerstandsschwankungen auch dann auftraten, wenn der Trimmregler mit Spannung beaufschlagt wurde, es sich also um einen spannungsabhängigen, zeitlich veränderlichen  Widerstand handelte, der zu entsprechend schwankendem Stromfluss im Lastkreis des Ratio - Detektors führte und so die beobachteten Störgeräusche produzierte. Dieser Prozess verschlimmerte sich offensichtlich mit der Höhe der anliegenden Spannung - also mit der Stärke des empfangenen Senders. Entsprechende Messungen sind noch geplant.

Auf jeden Fall waren die Störgeräuschen nach Austausch gegen einen keramischen Trimmregler verschwunden.

Dieser Fehlertyp war mir bisher noch nicht begegnet.

Gruß,

Harald Giese

Harald Giese, 01.Jul.22

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  Hallo Radiofreunde,

neulich, als wir hier in kleiner Runde über Radiotechnik sprachen, wurde ich gefragt, weshalb bei diesem Gerät die Mittelwelle in zwei Bereiche unterteilt wurde.

Nun ist die Bandspreizung bei Mittelwelle in der Tat ungewöhnlich, GRAETZ hatte das nur bei den Spitzenmodellen 163W, 176W und 177W realisiert.

Meine "Vermutung" halte ich zunächst einmal zurück und stelle die Frage mal an das Forum.

Ich freue mich auf Antworten und Grüße

Jens Dehne

Jens Dehne, 13.Jul.04

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  Hallo Radiofreunde,

beim Abgleich des Gerätes gibt es am UKW-Tuner eine Auffälligkeit. Der Oszillator wird nur induktiv (mit L16) am unteren "Ende" (88,5 MHz) eingestellt.  Der Vorkreis wie üblich an der unteren  Frequenzmarke mit "L" und an der oberen Frequenzmarke mit "C" wechselseitig auf Maximum abgeglichen.

Nun ist aber doch eine Skaleneichung entsprechend der Frequenzangaben nur möglich, wenn der Oszillator auch mit "L" und "C" abgleichbar ist.

Am Gerät ergibt sich eine Verschiebung um etwa 500kHz bei 98 MHz.

Liegt hier ein Fehler vor oder hat man diese Ungenauigkeit in Kauf genommen ?

Welchen Vorteil hatte man ?

(Ich vermute durch fehlenden Trimmkondensator geringeren Drift bei Temperaturänderung und damit verbesserte Frequenzstabilität.)

 

Grüße aus Erfurt

Jens Dehne

Jens Dehne, 08.Jun.04

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Ergänzung - 12 Kreise bei FM , LW, 2x MW, KW, UKW, TA und FS (NF Fernseh) - Taste. Gegentaktendstufe 2x EL84, Bass- und Höhenregister- Höhenregister kombiniert mit Bandbreitenregelung bei AM und Gegenkopplung.

Jens Dehne, 25.Sep.03

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