• Year
  • 1938/1939
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 172378

 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 8
  • Main principle
  • Superhet with RF-stage; ZF/IF 473 kHz; 2 AF stage(s)
  • Tuned circuits
  • 7 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast, Long Wave and Short Wave.
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 110; 125; 145; 200; 220; 245 Volt
  • Loudspeaker
  • Permanent Magnet Dynamic (PDyn) Loudspeaker (moving coil) / Ø 21 cm = 8.3 inch
  • Power out
  • 4.5 W (unknown quality)
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: 753AX - Philips; Eindhoven tubes
  • Shape
  • Tablemodel with Push Buttons.
  • Dimensions (WHD)
  • 580 x 420 x 280 mm / 22.8 x 16.5 x 11 inch
  • Notes
  • Motortuning: 8 programmable push buttons, 2 buttons for up/down tuning.

  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 19.9 kg / 43 lb 13.3 oz (43.833 lb)
  • Literature/Schematics (1)
  • -- Original-techn. papers.
  • Author
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Das Gerät ist seit 1977 in meiner Sammlung. Es war damals das Geschenk einer Freundin aus Jugoslawien. Es hatte ihren Eltern gehört.

Die Drucktastenmechanik war verharzt und mußte zerlegt werden. Ich hatte das Gerät damals spielbereit gemacht und seitdem stand es im Regal.

Kürzlich nahm ich es hervor und warf einen Blick hinein. Neben dem in 33 Jahren erfreulich wenig angesammelten trockenen Staub sah ich einige Restaurierungsfehler aus meiner Anfängerzeit. Zudem zeigte der Wellenschalter Kontaktfehler.
Das Gerät wurde europaweit vertrieben und ist im RM.org mit ähnlichen Bezeichnungen vertreten.
Es wurde wie üblich bei Philips in vielen europäischen Ländern verkauft und trug leicht unterschiedliche Bezeichnungen. Hervor sticht die deutsche Variante, die Stahlröhren und Außenkontaktröhren verwendete und zur „Aachen-Super“ -Reihe gehört. Die anderen Geräte verwenden alle Röhren der roten Serie. Ein Gerät fällt im RM.org auf: Ein 753A, der Deutschland zugeordnet ist und als einziges die EK2 als Mischröhre einsetzen soll. Das beruht bisher nur auf einem Schaltbild aus Lange Nowisch, aber bei den vielen Druckfehlern dort würde ich der Angabe misstrauen. Die Röhrenbestückung auf der Rückwand ist leider auf dem Foto nicht entzifferbar.
Da bei keinem der Geräte die Senderprogrammierung erläutert ist, möchte ich das hier im Rahmen meines Berichtes tun.
Philips verwendete in jener Zeit zwei Typen von programmierbaren Tastenmechaniken.
1) rein mechanisch über den Tastenweg
Bild 1
Bild 1: Philips-Drucktastenmechanik.jpg mit Tauchkondensatoren.
2) mit Motor
Siehe hier
Im 753 AX ist die Motormechanik eingebaut. Diese hatte ich bereits vor 30 Jahren repariert. Die Funktionsweise wird im o.g. link erläutert. Problematisch bei der Reparatur ist das verharzte Schmiermittel. Die Walzen stecken alle auf einer Achse und sind durch dünne Celuloidscheiben getrennt. (Bild 2: Philips-D57-Trennscheiben)
Bild 2
Das soll vermutlich verhindern, dass bei der Verstellung einer Walze die Nachbarwalze mitgenommen wird. In meinem Fall waren die Walzen eingefettet, ob original oder durch einen späteren Reparateur war nicht nachvollziehbar. Sie klebten durch das gealterte Fett aneinander. Die Walzen mußten ausgebaut werden, von der Achse gezogen und gereinigt werden. Das ist eine kritische Angelegenheit, da die vielen Führungsstifte gerne an den Walzen hängenbleiben und die dünnen Stege brechen. Ich kann mich erinnern, dass ich etliche Scherben der Stege mit Zweikomponentenkleber wieder ankleben mußte.
Die einzelnen Walzen werden durch Verdrehen auf den gewünschten programmierten Sender eingestellt. Damit dies nicht unabsichtlich geschieht, hat der Handeinstellknopf rechts an der Seite des Gerätes zwei Stufen. In Normalstellung kann man den Skalenzeigerverschieben und einen Sender per Hand einstellen, vorausgesetzt keiner der Stifte hat in das Loch einer Walze eingerastet. Man muß also auf die Links- oder Rechtslauftaste gedrückt haben (Bild 3: Philips-753AX-Tasten) , dann werden alle Stifte angehoben. Eine Rutschkupplung verhindert das versehentliche Verdrehen der Walzen im eingerasteten Fall.
Will man einen Sender programmieren, drückt man auf den gewünschten Knopf. Das Gerät stellt den Skalenzeiger und Kondensator auf die korrespondierende Stellung. Nun muß die Walze verstellt werden. Dazu drückt man den Abstimmknopf rechts an der Seite hinein. Hierdurch wird die Kraft über eine kräftigere Rutschkupplung übertragen und die Walze kann verdreht werden, bis der gewünschte Sender hörbar ist.
Wenn das Zusammenspiel zwischen zwei Rutschkupplungen und die notwendige Kraft zur Verdrehung der Walzen nicht stimmt, funktioniert die wunderbare Programmierung nicht. Entweder verdrehen sich die Walzen unbeabsichtigt oder sie verdrehen sich garnicht.
Ich hatte damals das Problem, dass ich einige Celluloidscheiben weglassen mußte, da ansonsten die Walzen zu stramm auf der Achse saßen und sich nicht mehr verdrehen ließen. Die vielen Schleifspuren auf den Scheiben Bild 2 machen die Scheiben rau und zeigen, dass das Gerät häufig benutzt wurde. Bis heute funktioniert die Mechanik trotzdem hervorragend. Die Wiederholgenauigkeit ist sogar für Kurzwelle geeignet!
Elektrische Überprüfung und Restaurationsfehler
Philipsgeräte aus jener Zeit zeigen erstaunlich wenige Fehler. Die Kondensatoren sind mit einer hervorragenden Masse vergossen und zeigen nur geringe Leckströme, im Gegensatz zum kürzlich restaurierten Blaupunkt 4W95 . Ich mußte lediglich den G1-Kondensator der EL 3 und die ausgetrockneten Elkos in den Kathodenleitungen der Nf-Röhren parallel neu ersetzen, wobei der Gitterkondensator mit einem Leckstrom von 4 µA bei 300 V nicht notwendigerweise hätte ersetzt werden müssen.
Das Bild 4: (Philips 753AX unten) zeigt das Chassis. Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Die modernen Bauteile lassen sich hinter den alten Kondensatoren prima verstecken.
Die Netzelkos 28 µF und 32 µ waren früher von einem Vorgänger schon einmal ausgetauscht worden. Der dritte Netzelko von 8µF war von mir vor 30 Jahren aufgesägt und ein Becherelko eingebaut worden. Da der Becherelko zu groß war, ragte er oben heraus. Damals waren kleine 8 µF Elkos 350 V nicht verfügbar, heute sind sie winzig. Zudem war die Lautsprecherzuleitung mit Klingeldraht ausgeführt (Ich schäme mich für mich). (Bild 5: Philips-753AX-hinten-unrest)
Leider war in meinem Fundus der alten, defekten Becherelkos kein passender Philips-Elko vorhanden, um den originalen Zustand wieder herzustellen. Der originale Elko hatte die typische Philips-Bauform mit einem gewölbten Deckel mit Auskragung. Ich fand in meinem Fundus aber einen Siemens-Kondensator, diese Bauform  (siehe Philips Super Aachen D57) kann man mit „Philips“ Aufdruck und „Siemens“ Aufdruck finden, sie kommen aber offensichtlich aus der gleichen Fertigung.
Die Lautsprecherzuleitung wurde durch Philips-übliche Gummileitung ersetzt, die ich einem alten Starkstromkabel entnahm und auch an die originalen Stellen angelötet. Sie geht direkt vom Übertrager ab. Die Farben waren schön verblaßt und sehen auf dem Foto kräftiger aus als in der Realität. (Bild 6: Philips-753AX-hinten-rest).
Als weiterer Restaurationsfehler aus früheren Zeiten wurde der Wellenschalter mit Zahnbürste und Petroleum und anschließen mit Tunerspray gründlich vom Kontaktspray befreit.
Auf den Bildern im RM.org ist leider das Philips-Emblem auf dem Gerät vorne nicht gut zu erkennen, aber ich vermute, dass es die runde Variante war. Bei meinem Gerät fehlte es leider. Vor etlichen Jahren hatte ich auf einem holländischen Radiosammlermarkt Philips-Anstecknadeln gekauft, die nun als Lieferant für das Emblem dienten. Siehe Bild 3 oben und Bild 7: Philips-753AX-Anstecknadel.
Bild 7
Das Gerät funktioniert nun einwandfrei. Aufgrund der komplexen Mechanik kann ich beim Kauf eines solchen Gerätes nur empfehlen, auf den Zustand zu achten. Die Restauration wird ansonsten nicht einfach.
Zum Abschluß noch der Hinweis auf der Bodenplatte, der hier im RM.org noch nicht abgebildet war.
(Bild 8: Philips-753AX-Hinweis2)
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rüdiger Walz, 03.Jul.10

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