• Jahr
  • 1950/1951
  • Kategorie
  • Rundfunkempfänger (Radio - oder Tuner nach WW2)
  • Radiomuseum.org ID
  • 16682

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 Technische Daten

  • Anzahl Röhren
  • 10
  • Hauptprinzip
  • Super mit HF-Vorstufe; ZF/IF 468 kHz
  • Wellenbereiche
  • UKW vorbereitet, hat Langwelle, Mittelwelle, div. KW-Bänder.
  • Spezialitäten
  • Plattenspieler und Tonbandgerät
  • Betriebsart / Volt
  • Wechselstromspeisung / 110; 127; 150; 220; 240 Volt
  • Lautsprecher
  • 2 Lautsprecher
  • Material
  • Gerät mit Holzgehäuse

Die GFGF Zeitschrift Funkgeschichte bringt interessante Artikel zu Radios, Funkwesen und Medien. Bei Radiomuseum.org finden Sie die vollständigen Hefte früherer Ausgaben als PDF zum Download.

  • von Radiomuseum.org
  • Modell: Stern 7E84 - Stern-Radio Rochlitz, VEB, RFT
  • Form
  • Tischgerät, Truhenform, meist mit Deckel (NICHT Schrägpult).
  • Abmessungen (BHT)
  • 625 x 505 x 415 mm / 24.6 x 19.9 x 16.3 inch
  • Bemerkung
  • Kombigerät anfangs mit Empfänger 7E81/E, später mit 7E81F und 7E81FU . Unter dem Deckel befindet sich ein Tonbandgerät 19 cm/s kombiniert mit einem Schallplattenabspielgerät, das laut Schaltbildbezeichnung 7E84,  nach Weiterentwicklung auch 7E84/9E95 benannt ist.
    Gegentaktendstufe - 2 elektrodynamische Lautsprecher auf Frontseite.

    Siehe auch Stern-Radio Rochlitz 7E81/FU (ohne Tonband/Plattenspieler).

  • Datenherkunft extern
  • E. Erb 3-907007-36-0
  • Datenherkunft
  • Radiokatalog Band 2, Ernst Erb
  • Literaturnachweis
  • Kundendienstschrift Nr. 18, Stern-Radio Rochlitz
  • Literatur/Schema (1)
  • -- Original-techn. papers.

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 Forum

Forumsbeiträge zum Modell: Stern-Radio Rochlitz: Stern 7E84

Threads: 2 | Posts: 19

Zu diesem Empfänger gibt es ein paar Irritationen wegen der vorgefundenen Schaltbilder. Bekannt ist ein

Schaltbild-Magnetton-Gerät 7E84,

das ein damals um 1950 übliches Tonbandgerät mit 2 Röhren (EF14 + EF12) darstellt. Daraus lässt sich nun schlussfolgern, dass es sich um ein eigenständiges TB-Modell 7E84 handeln könnte. Dem ist aber nicht so. Bisher ist noch kein solches TB als Schatulle oder Koffer bekannt, nur als Einbau-Chassis in einem Empfänger mit dem Chassis des 7E81 von Stern-Radio Rochlitz. Dieses Chassis besitzt auch kein eigenes Netzteil, nur einen Stecker mit 8-poligem Stahlröhren-Sockel für die Stromversorgung.

Erklärungsversuch: Um 1950 lief der Großsuper 7E81 in Rochlitz vom Band (häufig auch als Reparationsleistung für die Besatzungsmacht), und es gab die Forderung, auch einen leistungsstarken Empfänger mit einem Tonband auszustatten. In Rochlitz wurde ein Tonbandgerät kombiniert mit einem Plattenspieler entwickelt und auch als Einbauchassis gebaut. Das Gehäuse des 7E81 entsprach den Größenverhältnissen, und man baute das Gehäuse so um, dass das Oberteil ein hochklappbarer Deckel ist, unter dem sich das TB-Chassis befand und nannte das komplette Modell 7E84, bestehend aus dem Chassis des 7E81 (7E81F) und darüber das TB-Chassis.
Man druckte kein komplettes Schaltbild diese Radios + TB sondern gab zum Schaltbild des Empfängers (Chassis eines 7E81) nur noch ein zusätzliches mit dem TB heraus und nannte es "Schaltbild-Magnetton-Gerät 7E84" - meinte aber eigentlich "Schaltbild-Magnettton-Gerät zum Empfänger 7E84".  

Nur durch diese "Sparmaßnahme" sind die Irritationen, die das TB-Schaltbild hervorrief, zu erklären.

Eine zweite Irritation entstand nun dadurch, dass dieses TB-Chassis weiterentwickelt wurde und zusätzlich einen Löschkopf erhielt. (War damals nicht selbstverständlich!) Ein neues Schaltbild wurde herausgegeben mit veränderter Modellbezeichnung:

Schaltbild-Magnetton-Gerät 7E84 / 9E94.

Daraus ließe sich nun ebenfalls schlussfolgern, dass es ein verbessertes eigenständiges Tonbandmodell 7E84/9E94  gibt - gibt es aber nicht!

Erneuter Erklärungsversuch: Große Radios waren damals gefragt und man setzte dem 7E81 "noch eins drauf" und ein 9E91 wurde gefertigt, nun auch mit Tasten. Aus den gleichen Gründen - wie oben beim 7E84 beschrieben - wollte man diesem inzwischen auch mit UKW versehenen Empfänger auch ein Tonbandgerät einbauen. Da das im 7E84 eingebaute TB-Chassis inzwischen verbessert wurde (z.B. Löschkopf zusätzlich), nannte man den Empfänger mit dem Chassis des 9E91 + verbessertem TB-Chassis nun 9E94.
Das Schaltbild des TB erhielt eine neue Bezeichnung. Da das Chassis auch in den älteren 7E84 (7E81+TB=7E84) eingebaut werden konnte und in den neueren Empfänger 9E94 (9E91+TB=9E94), bekam es die Modellbezeichnung "Schaltbild-Magnetton-Gerät 7E84/9E94".

Und wieder gilt die gleiche Vorgehensweise der Rochlitzer: Sie gaben kein Gesamtschaltbild heraus sondern nur zusätzlich zum Schaltbild des 9E91 das Teilschaltbild des TB mit der entsprechenden Bezeichnung. Aber auch hier gilt: ein eigenständiges Tonbandgerät als Schatulle oder Koffer ist nie entstanden.
Zusätzlich muss noch angemerkt werden, das bisher auch noch kein Modell Stern 9E94 bekannt ist. Wahrscheinlich entstanden nur ein paar Geräte als Messemuster, die verschollen sind.

Fazit: Die beiden Rochlitzer Modelle 7E84 und 9E94 sind keine reinen Magnetton-Geräte - obwohl die existierenden Schaltbilder mit ihrer Beschriftung das vermuten lassen könnten - es sind Empfänger mit zusätzlich eingebautem Tonband-Chassis:

Wolfgang Eckardt

 

 

Wolfgang Eckardt, 17.Nov.17

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Wer hat schon mal so ein Gerät gesehen und kann dazu etwas aussagen?

Der jetzige Kenntnisstand ist sehr bescheiden. Am Gerät selbst finden sich weder ein Fabrikschild noch sonst welche Abzeichen, die eine sichere Herstellerzuordnung ermöglichen würden. Einige bauliche Details sprechen für das Meßgerätewerk Zwönitz bzw. für Thalheim, andere wiederum deuten auf Leipzig. Unverkennbar ist die konstruktive Ähnlichkeit des Entzerrerblockes ebenso wie die Anordnung von Tonrolle, Köpfe, Kupplungen, Tonarm und des Bedienfeldes mit der späteren MTG-Serie. Die Laufwerkskonstruktion mit einem fliehkraftgeregelten Reihenschlußmotor, (Standard-Phonomotor) wie er auch im TONKO eingesetzt wurde, macht einen recht krampfartigen Eindruck - besonders auch das Kettengetriebe - und hat mit den späteren MTG´s nichts gemeinsam. Dem Bemühen um kürzesten Leitungsweg ist die absurde Position der Mikrofonbuchse geschuldet. Eine zeitliche Zuordnung wage ich mal mit 1951/52 zu treffen.

Es gibt zu diesem Exemplar keine Schatulle. Der Einbau erfolgte oberseits in einem Rochlitzer Großsuper 7 E 84 von 1952.

Wer kennt dieses Gerät, wo wurde es hergestellt und ist es auch noch in andere Radios oder Musikschränke eingebaut worden?


Mit freundlichen Sammlergrüßen.
Michael


Anlagen

Michael Zirke, 14.Mar.06

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