HiFi AM Empfänger

27
ID: 521026
HiFi AM Empfänger 
11.Mar.19 17:07
684
27

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
Anzahl Danke: 16
Dietmar Rudolph † 6.1.22

HiFi, High Fidelity, gab es nicht erst ab den '60er Jahren. Bereits in den 30er Jahren sprach man von High Fidelity. Zunächst in den USA, später dann aber auch in Deutschland. So gibt es 1935 ein Prospektblatt von Telefunken, wo die Empfänger dieses Jahrgangs als HiFi angepriesen werden.

[Das Prospektblatt ist zwischenzeitlich zu einem anderen Sammler "gewandert", aber dort leider verloren gegangen. Ich hoffe aber, daß einer der Leser dieses Prospekt der 1935er Telefunken Radios hat und einen Scan davon zur Verfügung stellen kann. Diesen würde ich gerne hier einfügen wollen.]

High Fidelity in Region 2 (die "Americas")

In [1] werden in Kapitel 31 "High-Fidelity Receiver Problems" behandelt. Hier findet man Angaben zu den realisierten NF Frequenzbandbreiten der verschiedenen Empfänger-Klassen Fig. 31-1.

 

Die NF Bandbreite der HiFi Empfänger ist allerdings so stark nach tiefen und hohen NF Frequenzen erweitert, daß einerseits die Störgeräusche aus dem Netzteil und andererseits die atmosphärischen Störungen eine Rolle spielen, Fig. 31-2. 

Eine weitere Zusammenstellung der NF Frequenzbereiche stammt aus [2]. 

In der linken Spalte sind die realisierten NF Bandbreiten zu finden, während in der rechten Spalte die NF Bandbreiten der "Schallquellen" dargestellt sind.

Die Angaben für "Average" Table & Console Radios, sowie für "High Fidelity Receiver" entsprechen denen in Fig. 31-1, sind somit auch noch 1953 für AM Empfänger gültig. 

Dagegen gelten die mit "*" markierten Angaben für "High Fidelity Systems" i.a. für FM Empfänger. Es gab aber auch einzelne AM Empfänger, die für solche NF Bandbreiten ausgelegt waren.

In USA (Region 2) ist das AM Kanal-Raster 10 kHz, jedoch war die Frequenzplanung so, daß regional benachbarte AM Sender (mindestens) 50 kHz Kanalabstand hatten. Da die "normale" Sendeleistung in der Größenordnung 100W bis 1 kW lag, konnte bei Tagempfang von i.d.R. störungsfreiem Empfang, auch für HiFi auf AM ausgegangen werden. Störungen gab es vereinzelt durch AM Sender, die mit der (für Region 2) maximalen Sendeleistung von 50 kW arbeiten.

"Ausgewogene" NF Grenzfrequenzen

Aufgrund technischer Randbedingungen ist der übertragbare NF Frequenzbereich zu teifen und zu hohen NF Frequenzen hin begrenzt. Wenn nun z.B. die obere Grenzfrequenz technisch bedingt fest liegt, wie ist dann die untere Grenzfrequenz zu wählen, damit sich ein "ausgewogenes" Klangbild ergibt?

Mit diesem Problem mußte sich insbesondere die Post für ihren Telefon-Dienst befassen. Für HiFi im AM Bereich bei Radios mag das auf den ersten Blick irrelevant erscheinen, jedoch ist es heute sehr verbreitet, Telefon-Interviews z.B. mit Korrespondenten oder mit Hörern zu führen, die in praktisch allen Programmen übertragen werden, unabhängig von der auf dem jeweiligen Übertragungsweg theoretisch erreichbaren Audio-Qualität.

Die Untersuchungen der Post sind in [3] dokumentiert, Bilder D 5-12, D 1-5.

"Silbenverständlichkeit" wurde getestet mit vielen Silben, die als solche keinen Sinn ergeben. Die Testpersonen konnten also nicht erraten, ob die gehörte Silbe tatsächlich gesendet wurde. Bei diesen Tests können nie 100% Silbenverständlichkeit erreicht werden. 

Für Festnetz-Telefonie wurde als Ergebnis dieser Tests die untere Grenzfrequenz zu 300 Hz festgelegt. Wie aus Kurve (a) erkennbar ist, kommt man damit auf mehr als 95% Silbenverständlichkeit.

 

Die obere Grenzfrequenz im Festnetz ist auf 3,4 kHz festgelegt. Damit erreicht man ca. 90% Silben-Verständlichkeit.  Beim Mobilfunk wurde dagegen die obere Grenzfrequenz etwas niedriger (ca. 2,8 kHz) gewählt, was aber immer noch auf eine Silben-Verständlichkeit von ca 85% führt.

Im Unterschied zur Verständlichkeit "sinnloser" Silben, ist die "Satz Verständlichkeit" erheblich höher, Bild D 1-5, weil man sich den Sinn "zusammenreimen" kann. So gibt die obere Frequenzgrenze von 3,4 kHz fast 100% Satzverständlichkeit, aber auch die geringere Frequenzgrenze im Mobilfunk ist noch nahe an 100%, auch wenn Mobilfunk-Interviews meist schwerer zu verstehen sind.

Grenzfrequenzen und geometrisches Mittel

Das geometrische Mittel fm der Grenzfrequenzen fu und fo ist  $ f_m=\sqrt{f_u\cdot f_o}$

  fu / Hz fm / Hz fo / kHz
Telefon 300 1010 3,4
Mobilfunk 300 917 2,8
Mitget Radio 250 866 3,0
Console Radio 100 633 4,0
AM HiFi Radio 50 612 7,5
Orchester 20 490 12

Die Werte für die Radios stammen aus Fig. 31-1. Wie aus der Tabelle zu sehen ist, liegt die geometrische Mittenfrequenz für Radios im Bereich 600 - 900 Hz. Liegt sie tiefer als 600 Hz, ist die Musik baßlastig und Sprache schwerer verständlich. Liegt sie höher als 900 Hz klingt die Musik "blechern"; dafür ist jedoch die Sprache besser verständlich. [Manche UKW Radios haben eine "Sprache" Taste, mit der sich dieser Effekt demonstrieren läßt.]

Dynamikbereich, Störabstände, Verzerrungen

Für eine HiFi Übertragung ist es nicht ausreichend, einen erweiterten Frequenzbereich des Audio-Signals zu übertragen. Es müssen zusätzlich die im Empfangssignal entstehenden Störungen (externe, interne) minimiert werden. Eine weitere Rolle spielt der Dynamikbereich, der das Verhältnis zu dem lautesten Audiosignal (mit der maximal zulässigen Verzerrung) zum leisesten Audiosignal (mit dem geringsten zulässigen Störabstand)  angibt.

In [1] wird für einen AM HiFi Empfänger folgendes gefordert:

  1. Audio-Wiedergabe-Bereich 50 Hz bis 7,5 kHz
  2. Nichtlineare Verzerrungen kleiner als 5%
  3. NF Dynamik-Bereich ≥ 70 dB

Dynamik-Bereich der NF Signal-Quellen

In [2] gibt es eine Graphik, welche die typische Frequenzabhängigkeit von Sprache und Orchestermusik zeigt, Fig. 2-1.

Wie aus Fig. 2-1 hervorgeht, ist der Intensitäts-Bereich zwischen Sprach-Signal und der Musik eines großen Orchesters ca. 90 dB.

Dieser Wert ist allerdings für jedwedes Übertragungs-System zu hoch, so daß in jedem Fall auf der Aufnahme- bzw. Sender-Seite eine Dynamik-Kompression erforderlich ist. Während das früherdie Aufgabe des Aufnahme-Leiters war, gibt es heute dafür auch automatische Kompressions-Systeme. (s. unten)

Der dafür notwendige Eingriff des Aufnahme-Leiters ist in [4] gezeigt, Abb. 34a.

Die obere Grenze in Abb. 34a wird durch die Aussteuerungsfähigkeit der Aufnahme-Apparatur bzw. des Senders festgelegt.

Die untere Grenze ergibt sich aus dem notwendigen Störabstand für leise Passagen der Musik.

Da der Dynamik-Bereich der Aufnahme-Apparatur begrenzt ist, muß der Aufnahme-Leiter kurz vor einem "Crescento" die Lautstärke praktisch bis an die untere Grenze absenken, damit die Dynamik der Musik erhalten bleibt.

 

In Tabelle 39 [5] werden gemessene Schalldrucke von Musikstücken gezeigt. Aus den Quotienten pmax/pmin folgt, daß der Dynamik-Bereich der hier gezeigten Schallquellen ≥ 50 dB beträgt. 

Der Dynamik-Bereich darf nicht verwechselt werden mit dem in Fig. 2-1 dargestellten Intensitäts-Pegel. Ein Orchester mit z.B. 150 Spielern ist nicht nur im Maximum, sondern auch im Minimum lauter als z.B. ein kleines Orchester mit z.B. 7 Spielern, obwohl gerade dieses einen größeren Dynamik-Bereich beansprucht, wie aus Tabelle 39 hervor geht. 

 

Heutige automatische Kompressions-Systeme für Audio-Signale können den Dynamik-Bereich für Audio-Signale praktisch auf fast 0 dB reduzieren, wie die Figuren 1-1 & 1-2 zeigen.

Diese Audio Prozessor-Systeme werden heute von den meisten Broadcastern für alle die Programme eingesetzt, die Produkt-Werbung enthalten.

Der Nutzen für die Broadcaster besteht darin, daß der Sender infolge der Kompression im Mittel sehr viel weiter "durchmoduliert" werden kann, wodurch er im Empfänger entsprechend lauter erscheint. Insbesondere bei einer lauten Hörumgebung, wie z.B. im Auto, ist das vorteilhaft. 

Im Rundfunk werden praktisch ausschließlich "Optimod" Prozessor-Systeme von Orban eingesetzt.

Störabstände

Hier steht "nur" eine Graphik aus [3] zur Verfügung, die die Silben-Verständlichkeit bei umgebendem Geräuschpegel zeigt. Je lauter der Pegel des Störgeräusches ist, um so größer muß der Pegel der Silben werden, um diese richtig zu verstehen. Für ca. 95% Silben-Verständlichkeit ist ein Geräuschabstand von 40 dB erforderlich, Bild D 5-14.

Man kann jedoch davon ausgehen, daß auch beim Rundfunk-Empfang ähnliche Verhältnisse zutreffen und daher ein Störabstand von ≥ 40 dB erforderlich ist.

 

Nichtlineare Verzerrungen

Bei nichtlinearen Verzerrungen denkt man primär an solche Verzerrungen, die durch gekrümmte Kennlinien der NF Verstärkerstufen entstehen. Diese Verzerrungen lassen sich durch Gegenkopplung so weit reduzieren, daß sie unterhalb der zulässigen 5 % bleiben.

Jedoch gibt es auch beim AM Empfang (nach der Demodulation) nichtlineare Verzerrungen, die auf dem Funkweg infolge Mehrwege-Ausbreitung entstehen [6], Abb. 445.

In Abb. 445 ist der zeitliche Verlauf eines AM-Trägers auf 610 kHz und seiner beiden Seitenlinien bei einer Modulation mit einem Sinuston von 500 Hz dargestellt.

Infolge von Mehrwege-Ausbreitung (auf dem Funkweg) werden der Träger und seine beiden Seitenlinien durch die dabei entstehenden Interferenzen völlig unterschiedlich gedämpft und in ihrer Phasenlage gedreht. In der Zeigerdarstellung der AM hat man nun als Resultierende eine "Modulations-Ellipse". Nach der AM-Demodulation enstehen daraus nichlineare Verzerrungen im demodulierten Audio-Signal. [Abhilfe würde nur eine synchrone AM Demodulation schaffen. Allerdings nur so lange, wie kein totaler Trägerschwund entsteht.]

Daraus kann man erkennen, daß AM HiFi Empfang nur für Sender im Nahbereich möglich ist, wo (noch) keine Mehrwegeausbreitung stattfindet. Der Nahbereich eines AM Senders empfiehlt sich auch deshalb, weil da Störeinflüsse ferner Sender reduziert sind.

  • AM HiFi Empfänger werden deshalb in ihrer Empfindlichkeit so (schwach) dimensioniert, daß sie nur im Nahbereich eines AM Senders korrekt funktionieren.

Schaltungstechnik von AM HiFi Empfängern

AM HiFi ab 1935

Den Stand der Schaltungstechnik in den USA von 1935 kann man [1] entnehmen. Hier werden Probleme von Empfängern angesprochen, die "auch" HiFi wiedergeben können. Es handelt sich um Superhet Empfänger mit verbesserten Eigenschaften der Wiedergabe der NF.

  • Ein wichtiges Problem war die Frequenz-Konstanz des Oszillators.

Durch die Frequenz-Drift des Oszillators für die Mischstufe wandert das ZF Spektrum aus dem Durchlaßbereich des ZF Filters hinaus, Fig. 31-3 (B). Dadurch wird resultierend aus einer AM eine AM mit überlagerter PM (Phasenmodulation). Nach der AM Demodulation (Hüllkurven-Gleichrichter) ergeben sich daraus nichtlineare Verzerrungen des demodulierten Audio-Signals.

Um die Frequenz-Drift des in USA allgemein üblichen selbstschwingenden "Pentagrid" Konverters (6A7) als Mischstufe zu verringern, wurde ein separater Oszillator mit einer Triode ('76) spendiert. Das Signal des Oszillators wird nun über 60 pF (60 MMFD. = 60μμF) dem Gitter 1 der 6A7 zugeführt. 

Bei diesen Mischröhren bilden im "Normalfall" Gitter 1 und Gitter 2 eine "Triode", die als Umsetzoszillator beschaltet wird.

Wenn dann (anders als in Fig. 31-4) das Gitter 4 der 6A7 eine AGC Spannung zur Schwundregelung erhält, entstehen durch interne Verkopplungen (Raumladungen, Kapazitäten) Rückwirkungen auf den Ozillator, was dessen Frequenz beeinflußt.

Ein weiterer Punkt ist, daß der separate Oszillator thermisch stabiler ausgeführt werden kann.

 

 

Da die damaligen Geräte "universale" AM Empfänger waren, die auch HiFi können sollten, wurde eine Bandbreiten-Einstellmöglichkeit für die (das) ZF Bandfilter vorgesehen.

Die Variation der Bandbreite wird dabei durch die mechanische Verstellung des Abstandes S der beiden Schwinkreis-Spulen des ZF Bandfilters realisiert, Fig. 31-6.

 

Im Unterschied zu sonstigen AM Demodulator-Schaltungen bei US Empfängern werden hier die beiden Dioden der '37 (≈ EBC..) (getrennt) verwendet. Und zwar hier vom Sekundär-Kreis zur Gewinnung des Audio-Signals und vom Tertiär-Kreis zur Gewinnung einer AGC, die in einer extra Triode '37 verstärkt wird, um damit ein Feldstärke Instrument (Shadow Meter) anzusteuern.

Das "Magische Auge" war damals noch nicht erfunden.

 

Das "Nestel"-Audion

Zitat aus "Das Nestel-Audion":

"Nestel hat 1935 ein verbessertes Audion vorgeschlagen, bei dem eine (extra) Diode die Demodulation bewirkt und eine Triode bzw.Tetrode/Pentode die NF und die HF Spannung verstärkt, wobei letztere der Rückkopplungsspule zugeführt wird. [Nestel, W.: Rückkopplungsaudion mit verringertem Klirrfaktor. ETZ 1935, p. 1021]"

Mit einem solchen Audion ausgerüstet ist je ein Empfänger von Lorenz / Tefag , dessen Schaltung zeigt, daß er für AM HiFi Empfang ausgelegt ist. Auch die Möglichkeit auf "Drahtfunk" umzuschalten unterstreicht das.

Das Gerät hat nur einen Schwingkreis, ist also ein "Einkreiser" und damit "von zu Hause aus" nicht sehr empfindlich.

Es hat jedoch eine AD1 als Endröhre, was zeigt, daß es für Qualitäts-Empfang ausgelegt ist.

Das Audion mit der AF7 in Kombination mit der AB2 stellt die von Nestel erfundene verbesserte Audion-Schaltung dar, die einen geringeren Klirrfaktor aufweist als ein "normales" Audion.

Die Idee mit der zusätzlichen Diode scheint allerdings bereits 1933 von Pitsch zu stammen, siehe "Binoden-Audion von Pitsch".

Siemens Kammermusik-Geräte

Siemens hat ab 1936 sein Interesse für "Kammermusik" entdeckt. Außer den ganz großen Kammermusik-Geräten (KMG) gab es Kammermusik-Schatullen (KMS), die eine Nummer kleiner waren.

Von den KMG gab es 4 Jahrgänge oder "Generationen". Die KMG 1 KMG 2 & KMG 3 waren Geradeaus-Empfänger mit 2 bzw. 3 Schwingkreisen. Erst die KMG 4A KMG 4B waren dann Super mit sehr aufwendiger Schaltung.

Das KMG 1 ist ein ausgesprochenes Gerät für den (qualitativ hochwertigen) Nahempfang.

Die Röhrenbestückung entspricht dem Stand von 1936/37. Es sind alles "Stift-Röhren". Die AB1 bildet zusammen mit der REN904 allerdings kein "Nestel-Audion". Vielmehr arbeitet die AB1 als Dioden-Demodulator hinter der HF Vorstufe mit der RENS1284. Mit dem Drehko können 2 Schwingkreise abgestimmt werden (A). Der Differentialdrehko im Eingang dient der Anpassung der Antenne.

Die Gegentakt-Endstufe mit 2*RE604 sorgt für ausreichend Leistung für die beiden Lautsprecher bei ausreichend kleinem Klirrfaktor.

Das KMG 2 ist gegenüber dem KMG 1 schon deutlich aufwendiger dimensioniert. Es hat nun 3 abstimmbare Schwingkreise (A), eine Bandbreiten-Regelung und eine Schwundregelung.

Interessant ist die "Treiber-Röhre" für den Demodulator mit der AB2. Hier kommt mit der AL4 eine Lautsprecher-Röhre zum Einsatz. Damit erreicht die HF Spannung an der AB2 so hohe Werte, daß die Kennlinien-Krümmung am unteren Knick der AB2 keine Rolle mehr spielt.

Das KMG 2 hat nun 3 Lautsprecher, die von einer stärkeren Gegentakt-Endstufe mit 2*AD1 versorgt werden.

In einer Original-Beschreibung zum KMG 2 von Siemens, wird gesagt, daß auf Wunsch der Kundschaft die Empfindlichkeit vom KMG 2 gegenüber der des KMG 1 erhöht wurde. Empfangsbereiche: LW & MW

Das KMG 3 hat schaltungsmäßig kaum Unterschiede zum KMG 2.

Die KMG 4A / 4B sind als Super mit 9 Kreisen und Stahlröhren realisiert. Sie gehören in die Kategorie der Super, die auch AM HiFi empfangen können. Sie haben als Empfangsbereiche: 2* KW, MW & LW.
Im Unterschied zu den Supern von z.B. Blaupunkt 7W77 und Körting Dominus 40WK, die für HiFi Empfang auf Geradeaus umschalten, gibt es beim KMG 4A/B keinen Geradeaus-Empfang.

Siehe auch den ausführlichen Bericht zum 7W77!

AM HiFi ab 1953

Nach dem Ende des WW2 gab es in Deutschland keine freien MW Frequenzen ("Exclusiv-Frequenzen") mehr. Zusätzlich fand im Rahmen des "kalten Krieges" eine enorme Leistungs-Steigerung praktisch sämtlicher MW- und LW-Sender in der Region 1 statt, was zu chaotischen Verhältnissen mit großen gegenseitigen Störungen geführt hat. AM HiFi war daher im AM Bereich hier nicht mehr möglich. HiFi verlagerte sich daher in Region 1 auf die UKW Frequenzen.

Anders sah es in der Region 2 (Amerika) aus. Hier fand kein Hochrüsten der Sendeleistungen auf MW statt. Daher war es hier möglich, AM HiFi zu übertragen - und schließlich sogar Stereo auf MW.

In [2] werden Schaltungen von AM HiFi Geräten vorgestellt. Als wichtigstes Feature wird eine Demodulator-Schaltung angegeben, die den davor befindlichen Schwingkreis (resp. das Bandfilter) nicht belastet, Fig. 9-6. "Konventionelle" AM Demodulatoren mit Dioden belasten den Schwingkreis dagegen unterschiedlich, je nach Stellung des Lautstärke-Potentiometers.

Der Demodulator wird "Infinite Impedance Detector" benannt. Es handelt sich aber nicht um einen - ganz ähnlich aussehenden - Anoden-Gleichrichter, bei dem die NF aus der Anode ausgekoppelt wird.

Im Unterschied zum Anoden-Gleichrichter wird die NF Spannung hier aus der Kathode ausgekoppelt. Die Schaltung ist eher mit einem Impedanzwandler verwandt. Allerdings mit dem Unterschied, daß hier die Kathode für die HF (RF radio frequency) abgeblockt ist, so daß nur noch die Schwankungen der HF Amplitude - und damit das demodulierte AM Signal - ausgekoppelt werden kann.

 

Mit Hilfe eines solchen "Infinite Impedance Detectors" kann ein AM HiFi Tuner dimensioniert werden, Fig. 9-19, der für sehr starke Empfangssignale geeignet ist.[2]

 

Die Schaltung Fig. 3-20 aus [7] wird auch - weniger gut übersichtlich - in [2] als Fig. 9-20 gezeigt und als Gerät von "J.W. Miller Company" bezeichnet. Es handelt sich auch hier um einen Geradeaus-Empfänger mit 2 abgestimmten Bandfiltern, also mit 4 Kreisen.

Es gibt einen kleinen Unterschied in der Schaltungstechnik zwischen beiden Darstellungen, betreffend der Gewinnung der Spannung für die Schwundregelung (AVC Automatic Volume Control). In [2] wird anstatt mit der Ge Diode 1N34 die Regelspannung aus den Dioden einer 6B8G gewonnen, die dann an der Stelle der 6SJ7 auch den Infinite Impedance Detector bildet.

 

Zur Verdeutlichung ist hier eines der abstimmbaren Bandfilter gezeigt, Fig. 3-22. [7]

Durch die Kopplung der beiden Schwingkreise über die in der Mitte angezapfte Koppelspule L und dem Kondensator C nach Masse, wird bei geeigneter Dimensionierung erreicht, daß das Bandfilter, auch bei Abstimmung auf verschiedene Frequenzen, praktisch seine Durchlaßkurve konstant hält, es also ≈ konstante Bandbreite behält.

 

 

Fig. 9-21 aus [2] zeigt die Gesamtselektivität des "Miller-Tuners" für AM HiFi bei Abstimmung auf 880 kHz Mittenfrequenz (Trägerfrequenz).

Wie die Bezeichnung "Tuner" ausdrückt, war das nur der Empfangsteil, entsprechend wie es auch UKW Tuner gibt. Der AM HiFi Tuner war somit eine Komponente einer HiFi Anlage.

 

Literatur:
[1] "Ghirardi, A.A.: Modern Radio Servicing, Murray Hill Books, 1935"
[2] "Newitt, J.H.: High Fidelity Techniques, Rinehart, 1953"
[3] "Bergmann [Hrsg]: Lehrbuch der Fernmeldetechnik, Bd. 1, Schiele & Schön, 1986"
[4] "Reichardt, W.: Grundlagen der Elektroakustik, VAG, 1952"
[5] "Trendlenburg, F.: Einführung in die Akustik, 3.A., Springer, 1961"
[6] "Vilbig, F.: Lehrbuch der Hochfrequenztechnik, Bd. 1, 4.A., VAG, 1945"
[7] "Ghirardi, A.A.: Radio and Television Receiver Circuitry and Operation, 5th printing, Rinehart, 1955"

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 2
Beispiele von HiFi AM Empfängern 
08.Apr.19 19:43
684 from 6636
11

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
Anzahl Danke: 15
Dietmar Rudolph † 6.1.22

Beispiele von AM HiFi Empfängern

Da Siemens bei seinen großen Empfängern den Begriff "Kammermusik" im Namen hat, ist der Gedanke naheliegend, daß auch die "Kammermusik-Schatullen" für AM HiFi geeignet sind. Aber auch Geräte anderer Firmen kommen hier in Frage.

Diese Vermutung soll meßtechnisch an verschiedenen Empfängern nachgeprüft werden, wobei sich die Messungen hier auf die AM Durchlaßkurven der Empfänger "über alles", also vom Antennen-Eingang bis zum AM Demodulator beschränken sollen.

Die Meßtechnik

Die Messung der Durchlaßkurven der Empfänger erfolgt mit Hilfe eines Spektrum-Analysators, genauer eines skalaren Netzwerk-Analysators, bestehend aus Spektrum-Analysator und Tracking-Generator. Die Beschreibung der Funktionionweise erfolgt in "Wobbel-Abgleich mit Spektrum-Analysator". Hier ist auch ein zusätzlich benötigter Frequenzumsetzer beschrieben, damit direkt vom Antennen-Eingang bis zum ZF-Ausgang gewobbelt werden kann, also über die beim Super übliche Frequenzumsetzung hinweg.
[Netzwerk-Analyser als solche analysieren "nur" auf der von ihrem Tracking-Generator gelieferten Frequenz.]

Siemens M57

Die SH M57 (1955 - 57) war die letzte "Kammermusik-Schatulle" und sie wurde zwischen 1955 und 1957 verkauft. [Die erste derartige Schatulle ist die SH 76W von 1937/38.]

In [1] gibt es eine Beschreibung des Gerätes. Hier erfolgt eine Beschränkung auf den AM Teil mit dem Augenmerk auf AM HiFi. [Einige Eigenschaften des M57 für UKW FM werden in einem extra Thread dargestellt.]

Die bei [1] gemessenen Selektions-Kurven des ZF-Teils auf der ZF-Frequenz 460 kHz sind sowohl für "schmalbandig" (für Fernempfang) als auch für "breitbandig" (für AM HiFi Nahempfang) im gleichen Schaubild dargestellt.

Die 3 dB Bandbreiten sind demnach:

  • 2,9 kHz schmalbandig
  • 14,3 kHz breitbandig

Wie der breitbandigen Kurve zu entnehmen ist, beträgt die Schwankung im Durchlaßbereich -2 db bis + 3 dB.

Man kann somit davon ausgehen, daß die Bedingung für AM HiFi damit erfüllt sind.

Der Klang-Eindruck bestätigt dies.

 

Der "Klang-Eindruck" ist allerdings stets eine subjektive Aussage.

Die Graphik links zeigt die in [1] gemessenen NF-Frequenzgänge sowohl für "Musik" als auch für "Sprache". Die Umschaltung zwischen beiden Frequenzgängen erfolgt mit der "Musik-Sprache" Taste. Dem Geschmack der Zeit folgend hat der Frequenzgang für "Musik" eine starke Anhebung für die Bässe.

 

Die mit dem Spektum-Analysator gemessene Durchlaßkurve des M57 "über alles", also vom Antennen-Eingang des Gerätes bis zum ZF-Ausgang vor der EABC80 für die Einstellung "minimale ZF-Bandbreite" ist links zu sehen.

Der Empfänger war dabei auf die Empfangs-Frequenz 594 kHz eingestellt, weswegen die Durchlaßkurve bei dieser Messung auch mit 594 kHz als Mittenfrequenz gezeigt wird.

Der Pegel des Tracking-Generators mußte durch eine zusätzliche "Dämpfungs-Uhr" so weit reduziert werden, bis sich die Kurvenform mit dem eingestellten Pegel nicht mehr ändert.

Die mit dem Analysator gemessenen Durchlaßkurven werden "vertikal gespiegelt" zu denen aus [1] dargestellt.

Die Durchlaßkurve für "breit" ist nicht so symmetrisch wie die in [1] dargestellte. Aber sie hat (trotzdem) eine 3 dB Bandbreite entsprechend zu den Messwerten in [1]. Hans Knoll bemerkt dazu: Die Unsymmetrie kann auch dadurch zustande kommen, daß die HF Vorkreise bei 594 kHz nicht genau "mittig" liegen, also der Gleichlauf nicht ganz stimmt. Die Messung sollte eigentlich bei 1MHz durchgeführt werden.

Der SH M57 hat auf allen AM-Bereichen (also auch für MW) sowohl einen Einzelkreis vor der HF Vorstufen-Röhre EF89, als auch zwischen der EF89 und der Mischröhre ECH81. [Im Unterschied dazu haben die meisten Schatullen für MW und LW ein Eingangs-Bandfilter und, soweit sie eine HF Vorstufe haben, dann zwischen der HF Vorstufe und der Mischröhre keinen (abgestimmten) Schwingkreis.]

Die Durchlaßkurve "breit" könnte man symmetrisch "hinbiegen". Dafür müßten die insgesamt 6 ZF Schwingkreise entsprechend nachgeglichen werden.

Das hat jedoch praktische Schwierigkeiten darin, daß die Spulenkerne der ZF Spulen nicht (wie sonst häufig üblich) durch Verdrehen in ihrer Position veränderbar sind.

Das Problem des Abgleichs dieser Spulen wird bei einem Siemens 1236W beschrieben.

Da der Abgleich der ZF Spulen recht aufwendig ist, der Klang des M57 aber voll befriedigt, wird auf diesen Abgleich hier verzichtet.

Das Bild in die Chassis Unterseite zeigt die beiden Clips, markiert durch gelbe Ellipsen, mit denen die Signale des Oszillators (rechts) und der ZF (links) "abgegriffen" werden.

Der Clip am Oszillator liegt nur in der Nähe der Oszillator-Spule. Der Clip für die ZF ist an der isolierten (!) ZF Leitung vom letzten Bandfilter zur EABC80 angeklemmt. In beiden Fällen besteht also keinerlei metallische Verbindung.

Das zeigt, wie empfindlich die Meßapparatur insgesamt ist. Damit hat man bei dieser Messung eine maximale Entkopplung zwischen Meßobjekt und Meßgerät.

Der M57 wurde vom Vorbesitzer offensichtlich "artgerecht gehalten", denn außer den beiden Koppel-Kondensatoren (die blauen, links oben) zu den Gittern der Gegentakt-Endstufe und einem weiteren NF Kondenstor mußten keine weiteren Kondensatoren bislang ersetzt werden.

SH 1236W

Zum Siemens Spitzensuper 1236W (1953/54) sind keine offiziellen ZF Durchlaßkurven bekannt. (Wenn jemand eine entsprechende Literaturstelle kennt, diese bitte benennen!) Es ist auch keine "Schatulle", aber das "beste und teuerste" Gerät bei Siemens in diesem Jahrgang. Die Vermutung, daß es AM HiFi fähig sein könnte, liegt also nahe. 

Das ist die Durchlaßkurve in Stellung "schmal". Da hat sie noch eine 3 dB Bandbreite von ca. 6 kHz.

Die Kurvenform dürfte jedoch nicht typisch für diese Geräte sein, da ja bei der Restauration des Empfängers alle AM ZF Kreise nachgeglichen werden mußten, was aufgrund der verklebten "Ferrithalme" sich insgesamt recht schwierig gestaltete.

[Das Foto ist leider verwackelt.]

 

 

In der Stellung "breit" gibt es - entgegen der Erwartung - keine "Höcker" der Durchlaßkurve. Auch das ist offensichtlich eine Folge des nicht ideal erfolgten Abgleichs der Spulen des AM ZF Filters.

Insgesamt gesehen liefert der (vorhandene) SH 1236W kein AM HiFi, jedoch ist der subjektive Klangeindruck durchaus zufrieden stellend.

 

Siemens Schatulle SB 780W

Das Gerät wurde seit ca. 20 Jahren nicht mehr betrieben und mußte daher erst überholt werden.

Die Schatulle SB 780W wurde ca. 1998 von einem Sammler erworben, der sie zuvor in der mittlerweile abgewickelten Kurzwellen Sendestelle Jülich präsentiert hatte. Da das Gerät aus der unmittelbaren Nachkriegszeit stammt, war die Qualität sämtlicher Papier-Kondensatoren und der Elkos noch nicht so gut, daß sie belassen werden konnten. Alle hatten große bis sehr große Leckströme. Hier war also kompletter Ersatz erforderlich. Auch die keramischen Scheibentrimmer Im HF-Teil hatten Kapazitätsverlust. Diese wurden nicht ersetzt, sondern gefräste Trimmer von Tronser darüber gelötet.

Im Bild links der Chassis-Unterseite ist oben noch ein Teil des Spulensatzes des HF Eingangsteils erkennbar, der auf dem rechten Bild aber deutlicher zu sehen ist. Ein (horizontales) Schirmblech (Bild links) trennt den HF-Teil von ZF-Teil. Unmittelbar unterhalb des Schirmblechs sind die beiden ZF Filter angeordnet, die ihrerseits wieder durch ein (vertikales) Schirmblech von einander getrennt sind.

Die an der Unterseite der ZF Filter erkennbaren "Gabeln" betätigen den "Spulen-Fahrstuhl", mit dessen Hilfe die ZF-Bandbreite verstellbar ist. 

Die im unteren Teil des linken Bildes erkennbaren Becher-Kondensatoren mußten ebenfalls neu befüllt werden. Rechts daneben ist eine Pertinaxplatte mit aufgereihten Widerständen. Wohl der unmittelbaren Nachkriegszeit geschuldet, hat die Pertinaxplatte keine Lötösen zur Befestigung der Widerstände. Vielmehr gibt es nur Löcher am Rande, wo die Anschlußdrähte der Widerstände durchgefädelt und dann umgebogen sind. Als Lötstützpunkte für weitere Bauelemente ist das leider eine wackelige Konstruktion.

Und damit eine "böse Falle". Bei der Überarbeitung des Empfängers zur Jahrtausendwende wurde dadurch der Schirmgitter-Widerstand der EL12 ganz offensichtlich nicht "satt" angelötet. Es ist der unterste rote Widerstand (unterhalb des ocker farbigen). Nun machte dieser nur noch sporadisch Kontakt, so daß die Schirmgitter-Spannung entsprechend schwankte. Da diese Schwankungen durch den Schirmgitter Kondensator etwas "geglättet" wurden, ergab sich rein akustisch dadurch ein ständiges Brodeln mit heftigen Ausschlägen der Membran des Hauptlautsprechers, die so stark waren, daß sich selbst der Stoff vor dem Lautsprecher dabei wölbte.

Das "Brodeln" hätte im Prinzip auch durch einen schadhaften Kathoden-Elko der EL12 stammen können. Aber der hatte keine erhöhte Temperatur und auch sonst konnte zunächst nichts entsprechendes beobachtet werden.

Zusätzlich markiert im Schaltplanausschnitt ist eine dort nicht bezeichnete Spule vor dem Tiefton-Lautsprecher. Es ist tatsächlich eine Brumm-Kompensations-Spule (Hum Bucking Coil) mit 15 Windungen von 1,8 mm Lackdraht oben auf die Erregerwicklung des Tiefton-Lautsprechers, die also hier nicht als "Scheiben-Spule" realisiert ist.

Da die Brumm-Kompensations-Wicklung außen auf die Erregerspule für das Magnetfeld des Lautsprechers gewickelt ist, hat sie eine nicht ganz zu vernachlässigende Induktivität, so daß für das Tiefton-System (der große Lautsprecher) dadurch ein Tiefpaß-Filter entsteht, was der Aufteilung des Audio-Bereichs auf den Tief-Ton-Lautsprecher und den Hoch-Ton-Lautsprecher entgegen kommt.

Im Bild (des Chassis) rechts ist der HF-Teil und der Wellenschalter zu sehen. Der Wellenschalter hat 7 Ebenen. Die Schaltkontakte sind auf Pertinax Scheiben angeordnet. Beim Schalten ergeben sich starke Kratzgeräusche, die trotz Behandlung mit Teslanol noch nicht ganz beseitigt werden konnten.

Der HF-Teil wurde damals neu abgeglichen. Dafür wurden die Kerne der Spulen mit Papierstreifen fixiert und gefräste Trimmer über die defekten keramischen gelötet. Hier mußte nun nichts mehr abgeglichen werden.

Völlig falsch abgeglichen - bzw. damals vermutlich überhaupt nicht abgeglichen - waren die beiden ZF Filter. Diese waren "so daneben", daß auch bei Stellung "schmal" noch eine große Bandbreite vorhanden war, dafür aber eine entsprechend hohe Dämpfung. Da dieser Abgleich nicht typisch für das Gerät war, wurde auf eine Dokumentation verzichtet.

 

Das ist nun die neu abgeglichene Durchlaßkurve in Stellung "schmal", gemessen "über alles" bei einer Eingangsfrequenz von ca. 1MHz.

In Stellung "breit" ergibt sich eine Durchlaßbreite von ca. 15 kHz, die somit praktisch ebenfalls für AM HiFi ausreichen dürfte.

 

Es stellt sich hierbei die Frage, weshalb die Durchlaßkurven nicht so "richtig symmetrisch" sind. Das hat damit zu tun, daß damals noch keine Neutralisation in den ZF Stufen "üblich" (oder bekannt?) war. Durch die kapazitive Rückwirkung von der Anode auf das Gitter ergibt sich diese Unsymmetrie.
Mit der Abblockung des Kreises in der Anode auf das Schirmgitter und von da aus über eine Abblockung zur Masse entsteht eine Brückenschaltung, die so abgeglichen werden kann, daß die Rückwirkung zu Null wird. Spätestens als es ZF Verstärker für 10,7 MHz (FM) gab, ging es dann nicht mehr ohne Neutralisation.

 

Da der SB780W seit ca. 20 Jahren nicht betrieben wurde, zeigten sich noch weitere Fehler, die ein zügiges Bearbeiten verzögerten.

Das Gerät hatte an verschiedenen stellen "Kontakt-Probleme", die zu teils kratzenden, teils gurgelnden bzw. brodelnden Störgeräuschen führten. Folgende Teile waren betroffen:

  • Wellenschalter: Hier half eine vorsichtige Reinigung mit Oszillin.
  • schlechte Lötstelle: wie oben bereits beschrieben.
  • Lade-Elko: defekt (Lade- und Sieb-Elko als Zweifach-Elko in einem Gehäuse ausgeführt.)

Der Defekt im Lade-Elko war nicht ganz einfach zu finden. Er führte ebenfalls zu teils kratzenden, teils brodelnden Störgeräuschen. Und ab und zu gab es scharfe Knacke, gerade so, als wenn ein Funke überspringt. Die Suche nach der Stelle, wo im Radio ein Funke überspringt, war schwierig, weil der Knack zwar hörbar, jedoch kein Funke sichtbar war. Es half nur noch eine "brutale Methode": alle Röhren ziehen, die AZ12 durch 2 Dioden 1N4007 ersetzen und nach den Funken suchen.

Da Funken immer Überschläge bedeuten, was kurzzeitige Kurzschlüsse bewirkt, darf der Trafo nicht direkt ans Netz geschaltet werden. Zur "Vorsicht" wird ein Brett mit "Vorschaltlampen" davor geschaltet.

Da alle Röhren gezogen waren, blieb als einzige Belastung der Anodenspannung ein 40 kΩ übrig. Durch Vorschalten der 15W Lampe ergaben sich ca. 260V am Lade-Elko. Mit der 40W Lampe stieg die Spannung dann auf ca. 420V. Nun zeigten sich sporadisch die "Knacke", verbunden mit dem Aufleuchten der 40W Lampe, die sonst nur schwach glühte. Die Skalenbirnen wurden da jeweils kurzzeitig dunkel. Innerhalb von etwa 20 Minuten steigerte sich die Häufigkeit der Knacke und schließlich brannte die Vorschaltlampe dauernd, also Kurzschluß im Gerät. Auch durch Zuschalten der restlichen Lampen ging der Kurzschluß nicht mehr weg. Dadurch ließ sich nun aber der Fehler lokalisieren und finden: Der Lade-Elko hat Kurzschluß. Der Sieb-Elko wäre noch brauchbar.

Beim Elko handelte es sich um einen Zweifach-Elko 50μF + 50μF 500/550V von 1960 mit einer "1" im Dreieck, also eigentlich "erste Wahl". Rein äußerlich ist dem Elko nichts Verdächtiges anzusehen.

Als Ersatz wurden nun 2 Elkos 16μF 600/660V eingebaut, weil kein geeigneter Zweifach-Elko verfügbar war.

Kammermusik-Schatulle 95W

Die Siemens Kammermusik-Schatulle 95W war die letzte Vorkriegs-Schatulle.

Dies ist die ZF Durchlaßkurve in Stellung "schmal".

Das Gerät konnte 1992 erworben werden. Der Vorbesitzer hatte bereits einige Kondensatoren ersetzt. Er bescheinigte: "Dauerlauf bestanden". Tatsächlich spiele das Gerät nur ganz leise bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler. Die Siebwiderstände in den Anodenleitungen der EF13, ECH11 & EBF11 waren bereits schwarz verfärbt, weil die 0,1 μF Roll-Kos undicht waren.

Es mußten ferner sämtliche Papier-Kos, speziell auch die Gitter-Kos ersetzt werden, da alle "undicht" waren.

 

Die ZF-Stufen waren problemlos abgleichbar. Der Eingangs- und Oszillator-Teil waren total verstimmt, da die Keramik-Trimmer totalen Kapazitätsverlust hatten. Überall neue 8/40 pF Keramik-Trimmer darübergelötet. Soweit der Stand von 1992.

Seither keine Probleme, mit Ausnahme der Verzerrungen der EL12N, die durch "Ausheizen" behoben werden konnten.

Die ZF Durchlaßkurve in Stellung "breit" hat nur knapp eine Bandbreite von 10 kHz. Obwohl das nicht ganz AM HiFi ist, klingt die Musik trotzdem (einigermaßen) brilliant.

 

Zur Schaltungstechnik der HF Vorstufe und des Mischers beim SH 95W ist unter dem Aspekt "TAT" (tuned aperiodic tuned) etwas zu finden.

 

Kammermusik-Schatulle 85W

Die Kammermusik-Schatulle 85W erhielt ich im Alter von ca. 16 Jahren von unserem Pfarrer, der sich damals einen Empfänger mit UKW angeschafft hat.

In der Stellung "schmal" diente sie an einer Langdraht-Antenne zum Fernempfang.

Da die Skala nicht die Nachkriegs Sender zeigt, mußte man sich sehr viele Positionen merken, was aber damals noch kein Problem darstellte.

Natürlich wurde der Empfänger (im jugendlichen Leichtsinn) durch Umbauten auch "verschlimm-bessert".

So wurde die Endstufe mit der EL12 durch eine Gegentakt-Endstufe mit 2*EL84 ersetzt. (Das wurde aber mittlerweile wieder zurück-gebaut.)

Mit dem "satten Sound" konnte auch die Nachbarschaft unterhalten werden.

 

Die Stellung "breit" zeigt praktisch die für AM HiFi notwendige Bandbreite. Der Klang ist entsprechend gut.

In den späten '50er Jahren, als die 85W Schatulle mein "bestes Radio" war, konnte die Stellung "breit" nur selten verwendet werden, weil die "Fülle" der Sender im MW Band hier praktisch stets zu "Splutter-Störungen" führte. Das galt besonders abends, wenn ferne Sender mit großer Feldstärke einfallen.

Obwohl unser Wohnort nicht allzu weit vom Sender Mühlacker des SDR entfernt war, hatten wir nur sehr schlechten Empfang, weil Mühlacker in unserer Richtung eine Nullstelle im Antennendiagramm hatte. Dies war so koordiniert, weil auf der gleichen Frequenz Wöbbelin bzw. später Burg (Radio DDR1) und Leningrad (St. Petersburg) auch strahlten.

Zur MW Empfangssituation in den späten '40er und frühen '50er Jahren.

 

Kammermusik-Schatulle 76W

Die Kammermusik-Schatulle 76W ist z.Z. noch nicht ideal abgeglichen, wie an der Durchlaßkurve "schmal" zu erkennen ist.

Ein weiterer Abgleich brachte allerdings kaum Verbesserung beim Verlauf der Durchlaßkurven.

Das Gerät gelangte 1986 in meinen Besitz. Das Chassis war separat. Dieses hatte einen Defekt an der Achse des Wellenschalters. Die Achse hat in der Mitte eine Stelle, wo der Durchmesser von 6 mm auf 3 mm verringert ist. Hier wird die Achse in einem Schlitz eines Schirmblechs geführt. An genau dieser dünnen Stelle war die Achse gebrochen (abgewürgt?). 

 

Für unseren damaligen Mechaniker stellte das jedoch kein Problem dar. Beide Seiten der Bruchstelle wurden plan gedreht. Dann wurde in jede der Seiten auf der Drehbank ein 3 mm Loch gebohrt. In die Löcher wurde anschließend eine 3 mm Stahl-Achse eingeklebt. Damit war der Wellenschalter "gerettet".

In Stellung "breit" ist der Abgleich dagegen brauchbar. Und in dieser Stellung wird sie auch betrieben. Man hat dann ebenfalls praktisch einen AM HiFi Eindruck.

 

AEG Orchester-Super 709W

Der AEG "Orchester-Super" 709W war das Radio meiner Eltern. Das "Parallel-Gerät" ist der TFK D760WK.

Auf einer Aufnahme aus dem Jahre 1940 steht der Apparat prominent auf einem Radiotischchen im Wohnzimmer.
Als nach dem Einmarsch der Amerikaner 1945 ausgerechnet der Stab sich in die Wohnung der Eltern einquartierte, wurde das Radio noch schnell auf dem Dachboden versteckt. Die Amis haben den Apparat diskret übersehen, genau so wie die Zimmerflinte des Großvaters, die nach dem Auszug des amerikanischen Stabes noch an der gleichen Stelle im Wohnzimmer hinter dem Ofen an der Wand stand - zum größten Schrecken von Opa.

Der AEG 709W wurde 2006 abgeglichen und hat seine Werte behalten. Dies ist die ZF Durchlaßkurve in Stellung "schmal".

Da das Gerät stets im Wohnbereich war, haben sich die Kondensatoren gut gehalten. Eine Messung an der g1 Klemme der EL12 zeigt ca. 70 mV Gleichspannung. Folglich braucht selbst dieser Koppelkondensator (noch) nicht ersetzt zu werden.

Die Elkos wurden allerdings bereits früher ersetzt.

Die Durchlaßkurve "breit" ist nur fast AM HiFi, aber der Klang ist trotzdem mit gut zu bezeichnen.

 

In den '50er Jahren war es uns Kindern verboten, an dem Radio zu "spielen". Insbesondere durfte die Sendereinstellung nicht verändert werden, weil ja nun die Skala nicht mehr stimmte und die Empfangs-Verhältnisse schlecht waren. Ein heimliches Einschalten hatte dann zur Folge, daß ausgerechnet dabei die beiden Kondensatoren über der Sekundärwicklung des Netztrafos durchschlugen und Qualm aus dem Radio kam. Ein Defekt, der zunächst erschreckte, sich jedoch als harmlos herausstellte, weil der Elektriker ihn leicht beheben konnte. Aber, wer weiß, womit er die Thermosicherung am Trafo wieder zusammen gelötet hat? Jedenfalls hat das Gerät nun noch eine zusätzliche Schmelzsicherung.

Vom Radio im Wohnzimmer führte eine Leitung aus Klingel-Draht zum Lautsprecher in der Küche (VE Freischwinger), wo üblicherweise Radio gehört wurde. Die mäßige Wiedergabequalität des Freischwingers und die schwierigen Empfangsverhältnisse erschwerten uns Kindern das Zuhören. Opa mußte immer wieder zur Ordnung aufrufen, wenn er Nachrichten hören wollte.

Stern 7E81C

Der Stern 7E81C konnte 1984 auf dem Flohmarkt auf der Straße des 17. Juni erworben werden. Da an der Vorderseite die Typbezeichnung fehlt, wurde er zunächst als typisch "Graetz" eingeordnet. Und da er einen interessanten Röhrensatz (EF13, ECH11, EBF11, EF11, EM11, EL12, EZ12) hat ("echte" Stahlröhren, keine aus Glas), war das Interesse groß, ihn zu erwerben. Man fragt sich allerdings, wie es das Gerät vor der "Wende" geschafft hat, in den "Westen" zu kommen.

Das Gerät wurde 2007 abgeglichen. Die Durchlaßkurven sind unverändert. Hier in Stellung "schmal".

Auf der Bodenplatte befinden sich das Schaltbild und der Abgleichplan, sowie das Datum: Dez. 1949.

Von der Verarbeitungs-Qualität steht das Gerät dem Siemens SB 780W in nichts nach.

Die Durchklaßkurve "breit" ist nicht ganz AM HiFi. Sie zeigt einen Höcker auf der Mittenfrequenz infolge des Dreikreis-Bandfilters zwischen der ECH11 und der EBF11. Dadurch lassen sich die Sender mit Hilfe des Magischen Auges sehr genau auf "Mitte" abstimmen. Der Klang ist dadurch leicht baßbetont und entspricht dem damaligen Geschmack, wo ein "voller" Ton gegenüber dem damals noch ungewohnten "spitzigen" Klang von UKW FM bevorzugt wurde.

Ein Blick unter das Chassis zeigt, daß bis auf den Gitter-Kondensator und den Kathoden-Elko der EL12 (gelb markiert), alle Kondensatoren noch original sind. Man kann daraus schließen, daß das Radio stets pfeglich behandelt wurde. Einzig die Trimmer für KW3 waren taub, so daß Ersatztrimmer darüber gelötet werden mußten.

Spannend ist auch, daß ein orignaler S&H Kondensator (gelber Pfeil) hier verbaut wurde. Die Originalität der Schaltung zeigt sich darin, daß die Kondensatoren mit Messing-Laschen fixiert sind.

 

Ein gewisser Schwachpunkt ist der Wellenschalter, der trotz Behandlung mit Teslanol gelegentlich Kontakt-Probleme hat. (Hin und her schalten hilft dann meist.)

Der "Höcker" bei Mittenfrequenz eines Dreikreis Bandfilters ist für dieses typisch. In [2] wird die Problematik der Zwischenfrequenzverstärkung ausführlich behandelt und mit Beispielen dafür belegt.

 

In diesen Beispielen [2] ist gezeigt, daß sich mit 3 Zweikreis-Bandfiltern "ausgewogenere" Durchlaßkurven realisieren lassen als mit 2 Dreikreis-Bandfiltern. Insbesondere sieht man deutlich den "Höcker" des Dreikreis-Bandfilters bei Mittenfrequenz, der zwar die Abstimmung des Empfängers mit dem Magischen Auge erleichtert, jedoch den Klang eher leicht dumpf färbt.

 

Grundig 5040W

Auch ob der Grundig 5040W AM HiFi kann, ist spannend, weil das Gerät eine Reparatur an der Bandbreiteneinstellung hinter sich hat.

Links ist die AM Durchlaßkurve in Stellung "schmal" zu sehen. Hier hat sie eine 3 dB Bandbreite von knapp 3,5 kHz. Diese schmale Bandbreite war der Überbelegung des MW Bereichs mit den daraus folgenden gegenseitigen Störungen geschuldet.

In Stellung "breit" (nächstes Bild) erreicht die 3 dB Bandbreite nach dem Abgleich kaum 6 kHz, ist somit nicht ganz AM HiFi.

Nun hat sich herausgestellt, daß das ZF Bandfilter bei der Anleitung zur Einstellung der Bandbreiten-Regelung beim 5040W nicht (ganz) korrekt eingestellt war.

 


Die vorgegebenen 11 mm Hub beim Spulen-Fahrstuhl sind doch nicht ganz ausreichend. Vielmehr muß der Hub so groß gemacht werden, wie es die Filter zulassen.

Erst die 3. gemessene Durchlaßkurve entspricht nun den Vorgaben im "Reparatur-Helfer" für den 5040W. Man erreicht eine 3 dB Bandbreite von ca. 12 kHz. 

Daß die Durchlaßkurve deutliche "Höcker" hat, bedeutet eine Anhebung der NF-Frequenzen von ca. 3,5 kHz nach der AM Demodulation. 

 

Das kommt der Sprach-Verständlichkeit zugute, weil dadurch die Absenkung im NF Frequenzgang etwas ausgeglichen wird.

Man kann damit also praktisch doch von AM HiFi in der Stellung "breit" ausgehen.

HiFi hat man zu der damaligen Zeit trotzdem besser auf UKW gehört.

Wenn man die Durchlaßkurven mit denjenigen der anderen hier vorgestellten Empfängern vergleicht, fällt auf, daß deren Flanken steiler sind, was eine verbesserte Nahselektion bedeutet.

 

Die verbesserte Flankensteilheit der Filterkurven wird dadurch erreicht, daß das AM ZF Bandfilter zwischen dem (additiven !) Mischer und der ersten ZF Röhre als spezielles Vierkreis-Filter relisiert ist, das zu beiden Seiten im Kanalabstand (9 kHz) eine Nullstelle haben soll [in Stellung "schmal"].

Mit dem "Nullstellen-Bandfilter" wurden alle Großgeräte der damaligen Jahrgänge bei Grundig ausgestattet. Eine Beschreibung dazu gibt es für den 5040W/3D [3].

Im Schaltbild ist das Nullstellen-Bandfilter farbig unterlegt.

Wichtig zur Erzielung der Nullstellen ist die ohmsche Kopplung k24. In der Selektionskurve (weiß) sieht man den Unterschied in der Flankensteilheit zu einem üblichen Bandfilter (schwarz). Daß die Sperrdämpfung jenseits der Nullstellen wieder abnimmt, spielt deswegen keine Rolle, weil in der AM ZF ein weiteres Zweikreis-Bandfilter folgt. Das zeigen auch die gemessenen Filterkurven.

Der Jahrgang 1953/54 war allgemein der technische Höhepunkt der Empfänger bezüglich des AM Empfangs. Bei späteren Jahrgängen wurde hier wieder eingespart, weil die Hörerschaft vermehrt nur noch UKW hörte.

Staßfurt J60WK

Der Staßfurt J60WK könnte vom Klang her eventuell auch passen, obwohl er einiges "einfacher" als die anderen hier vorgestellten Empfänger ist.

Das Gerät hat keine kontinuierliche Regelung der Bandbreite, sondern kann am "Ende" des Klangreglers auf größere Bandbreite umgeschaltet werden.

Links ist die Durchlaßkurve in Stellung "schmal" zu sehen. Diese hat gut 12 kHz 3 dB Bandbreite und ist daher bereits für AM HiFi geeignet.

Aber: Das ist der vorgefundene Ist-Zustand!

Original kann das nicht sein, da es viel zu breit ist für den AM-Empfang in Zeiten, als das AM-Band noch völlig überbelegt war.

 

 

Wird auf "breit" umgeschaltet, ergibt sich eine unvorteilhaftere Durchlaßkurve. Links des Maximums ist auf der Flanke die Auswirkung eines (weiteren) Schwingkreises erkennbar. Durch (mäßiges) Verdrehen der Kerne in den ZF Filtern ist es jedoch nicht möglich, diesen  "Höcker" so weit anzuheben, daß sich eine vergrößerte Bandbreite ergibt.

Es ist aufgrund der im Zustand "schmal" vorgefundenen Durchlaßkurve sehr stark zu vermuten, daß hier früher bereits an den Kernen "herumgeschraubt" wurde.

 

Man erhält bei einem Bandfilter Resonanz bei unterschiedlichen Stellungen der Kerne, wie aus der Darstellung hervorgeht. (Abgleich von Spulen)

Da die Kerne in den beiden Bandfiltern ziemlich weit eingedreht sind, spricht das für den rechts dargestellten Fall. Da im westlichen Europa die MW und LW AM-Sender abgeschaltet sind, kann der vorgefundene Zustand aber akzeptiert werden.

 

[1] "Schefold in: Siemens Radionachrichten 2, 1955, pp. 20 - 22"

[2] "Dammers, B.G.; Haantjes, J.; Otte, J.; van Suchtelen, I.H.: Anwendung der Elektronenröhre in Rundfunkempfängern und Verstärkern, Philips Elektronenröhren Bd. IV, 1949"

[3] "ohne Autor: Das Grundig Nullstellen-Bandfilter"

Für Hinweise und Informationen bedanke ich mich bei Hans Knoll!

MfG DR

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 3
Hinweis auf "HiFi" im Jahrgang 1935 
06.May.19 19:21
1135 from 6636

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
Anzahl Danke: 15
Dietmar Rudolph † 6.1.22

Das vermißte Prospektblatt von Telefunken hat sich leider noch nicht eingefunden, jedoch gibt es im 1. Ergänzungsband des "Telefunken Werkstatt-Buch" von 1936 einen Hinweis auf "Die 5 von Telefunken", die als HiFi Empfänger tituliert wurden.

Und vielleicht findet doch noch jemand das vermißte Prospektblatt.

MfG DR

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 4
Empfänger für AM Stereo auf 2 Frequenzen 
07.May.19 11:02
1196 from 6636

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
Anzahl Danke: 15
Dietmar Rudolph † 6.1.22

Von Pioneer gibt es einen Empfänger (SM-G-204), der u.a. zwei  von einander unabhängige AM Empfangsteile für Mittelwelle hat. Damit konnte AM Stereo über zwei unterschiedliche MF Frequenzen empfangen werden. Auf dieses Gerät hat Georg Richter per Mail aufmerksam gemacht. 

Diese Methode für AM Stereo ist zwar nicht kompatibel mit "normalem" AM, da man mit einem "einfachen" MW Empfänger entweder nur den linken oder den rechten Kanal empfangen konnte. Aber es war anfänglich, als es noch kein AM Stereoverfahren gab, eine Möglichkeit, AM Stereo bekannt zu machen. 

Und fraglos ist ein Empfänger für AM Stereo auch ein "AM-HiFi" Empfänger.

MfG DR

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.