• Year
  • 1933/1934
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 5463

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 5
  • Main principle
  • TRF with regeneration; 2 Special; 1 AF stage(s); Reaction
  • Tuned circuits
  • 3 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast (MW) and Long Wave.
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 110-240 Volt
  • Loudspeaker
  • Electro Magnetic Dynamic LS (moving-coil with field excitation coil)
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Ätherzepp 47WL - Siemens & Halske, -Schuckert
  • Shape
  • Tablemodel, high profile (upright - NOT Cathedral nor decorative).
  • Dimensions (WHD)
  • 410 x 440 x 275 mm / 16.1 x 17.3 x 10.8 inch
  • Price in first year of sale
  • 265.00 RM !
  • Circuit diagram reference
  • Lange+Schenk+FS-Röhrenbestückung
  • Literature/Schematics (1)
  • -- Original-techn. papers.
  • Picture reference
  • Das Modell ist im «Radiokatalog» (Erb) abgebildet.

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The model Ätherzepp (Aetherzepp) is part of the collections of the following members.

 Forum

Forum contributions about this model: Siemens & Halske, -: Ätherzepp 47WL

Threads: 4 | Posts: 6

Parallel-Geräte

In den Jahren 1932 bis 1940 gab es zahlreiche "Parallel-Geräte" der Firmen AEG, Siemens und Telefunken. Diese untescheiden sich vor allem in der Art und Form der Gehäuse, sowie in der Ausführung der Skala für die Abstimmung der Sender.

Telefunken hatte die größere Modellbreite, also mehr verschiedene Modelle, verglichen mit AEG und Siemens. Die genaue Untersuchung dazu, welche Modelle exakte Parallel-Typen sind und welche nicht, wäre ein extra Thema und soll hier nicht vertieft werden.

Von dem hier betrachteten Modell Siemens 47WL, auch genannt "Länderband" bzw. "Ätherzepp" gibt es folgende Parallel-Geräte.

Im Modell-Jahr 1933 gab es auch noch die entsprechenden Wechselstrom-Geräte ohne eingebauten Lautsprecher.

Da es noch zahlreiche Gleichstrom-Netze gab, wurde auch Gleichstom-Geräte angeboten. Diese hatten allerdings abweichende Schaltungen, weil es die "Fading-Hexoden" nicht als 18er Röhren für Gleichstrom gab.

Im Unterschied zu den Modellen des Vorjahres (1932) gab es nun bei den Gleichstrom-Modellen keine mehr ohne eingebauten Lautsprecher. Ob es das im Funk-Bastler benannte Gerät Siemens "Ätherzepp 47G" wirklich gegeben hat, ist nicht belegt.

Der Siemens 47W/WL ist das Nachfolge-Modell des Siemens 46W bzw. 46WL. Das Chassis des 46W/WL und dessen Aufbau haben große Ähnlichkeit mit dem Chassis und dem Aufbau des 47W/WL.

In "Radios von gestern" findet sich auf Seite 120 die Erklärung zu den Parallelgeräten:

"Die im Jahre 1903 gegründete Gesellschaft für drahtlose Telegraphie Telefunken mbH, eine zu gleichen Teilen dotierte Tochter von AEG und S&H, geht am 1.10.41 vollständig in den Besitz von AEG über. Die Rundfunkgeräte von Telefunken fabrizieren bis Ende des Zweiten Weltkrieges ausschliesslich S&H oder AEG. Auch viele Apparateentwicklungen - abgesehen von den Entwicklungen für TV - erfolgen in diesen Firmen, auch wenn sie unter Telefunken laufen. Erst ab 1945 beginnt eine eigene Radioproduktion inkl. Entwicklung. 1967 verschmilzt Telefunken mit der AEG zur Aktiengesellschaft AEG-Telefunken [149], später verkauft AEG den Teil Telefunken an den französischen Thomson-Konzern.

Zu Beginn der Rundfunkbewegung in Deutschland besteht ein Patentabkommen Marconi-Telefunken, das sich durch den Beitritt der Société Française und der RCA erweitert hat [118]. Dieses Abkommen ermöglicht es Telefunken, gegen Konkurrenten im Inland hart vorzugehen, was die Firma auch praktiziert.

1924 erscheint Telefunkon, die erste Rundfunkempfängerreihe. Telefunken bietet mit dieser Serie zum Teil baugleiche Geräte wie S&H an, die den Spitznamen D-Zug erhalten. Das Grundmodell G ist ein Audion mit RE11 (rot) oder RE83, Modell G2 ist für den Anschluss des HF-Verstärkers vorbereitet, C der NF-Verstärker, K der HF-Verstärker. B bezeichnet einen Vorläufer des Audions mit RE58, RE48 oder RE88 und frei einstellbarer Rückkopplung, Wellenbereich 180-1250 m. Ein passiver Abstimmvorsatz erhält ein F und ein Endverstärker für bis 16 Lautsprecher Type EH329 die Bezeichnung H."

Der Siemens 47WL im "Fund-Zustand"

Der Siemens 47WL wurde kürzlich im Radio-Bastler-Forum für 90 € angeboten. Dort wohl deshalb, weil sich da relativ viele Radio-Bastler zu Wort melden, wogegen es im RM.org diesbezüglich leider still geworden ist, von löblichen Ausnahmen einmal abgesehen, wie z.B. auch die Untersuchung von Netzschaltern in Gleichstrom-Radios.

Da sich jedoch keiner der "Radio-Bastler" ernsthaft für das Gerät interessierte - war wohl zu teuer(?!) - habe ich das Gerät gekauft, weil sich damit die Chance für dessen Analyse ergab.

 

Die Front macht noch einen "vernünftigen" Eindruck, so daß die Chance besteht, das Gehäuse wieder aufarbeiten zu können.

Das wird aber zunächst zurück gestellt, weil zuerst die Restauration und "Wiederbelebung" des Chassis erfolgen soll.

Nur mit einem funktionsfähigen Chassis lohnt sich (für mich) die Arbeit am Gehäuse.

 

 

 

Die Rückwand ist auch vorhanden. So weit, so gut. Die genaue Betrachtung des Gehäuses von der Rückseite zeigt eine leicht tonnenförmige Verbiegung der Seitenwände.

Das läßt sich wohl wieder richten. Und ein Kollege aus dem RM.org bzw. dem RBF hat auch schon angeboten, daß er das gerne ausführen werde. Dafür schon mal vielen Dank im Voraus!

Am Netzkabel und besonders am (zweipoligen) Netzstecker ist erkennbar, daß das Gerät anscheinend schon seit längerer Zeit nicht betrieben wurde. Das ist sicher auch gut so!

 

 

Das Foto vom "Innenleben" läßt zunächst erkennen, daß das Gerät vollständig ist. Das ist schon mal ganz wichtig.

Huckepack auf dem Netztrafo ist ein rechteckiger MP Kondensator angebracht, was ein sicheres Indiz dafür ist, daß der Lade- und Sieb-Kondensator defekt war und so ersetzt wurde. Der rechteckige (rot-braune) Lade- und Sieb-Kondensator ist im Bild links hinten z.T. erkennbar. An diesen festgebunden war noch ein Elko, hier in den Bildern nicht sichtbar.

Die Metallisierung der Anodengleichrichter-Röhre REN914 ist großteils abgeplatzt. Der Röhren-Typ konnte nicht abgelesen werden.Die Röhre muß folglich neu metallisiert werden.

Auf dem Röhrentester ("Rundfunkmechanik") kann die Röhre dann tatsächlich als REN914 identifiziert werden.

Der genauere Blick auf das Chassis zeigt den Staub von Jahrzehnten. Aufgrund dessen und des Netzsteckers ist es wahrscheinlich, daß das Gerät seit (mindestens) 40 - 50 Jahren nicht mehr betrieben wurde.

Die Röhre rechts hinten ist eine AH1 als Ersatz für die dort eigentlich richtige RENS1234. Die AH1 mit Topfsockel ist auf RENS1234 "umgesockelt".

Das ist ein weiterer interessanter Punkt: Wie weit kann die AH1 als Ersatz für eine RENS1234 dienen? Genügt es, einfach nur umzusockeln, oder muß der Arbeitspunkt entsprechend geändert werden? Eine, der Heizung der REN914 vorgeschaltete, Widerstands-Spirale von ca. 3Ω, wodurch die Röhre stark unterheizt wurde, deutet darauf hin, daß ansonsten die Verstärkung des Gerätes zu hoch geworden wäre - und dieses instabil. Wie sich das Gerät mit einer AH1 verhalten wird, muß also noch untersucht werden.

Da der Siemens 47WL das schaltungs-gleiche Gerät des Telefunken 346WL ist, kann nun auch auf die Information aus dem (ersten) Telefuken "Werksattbuch" zurückgegriffen werden. Die hier verfügbaren Informationen sind umfangreicher als die bei Siemens für den 47WL bzw. bei AEG für den 304WL.

Mechanische Arbeiten am Gerät

Da es von AEG, Siemens und Telefunken Parallel-Geräte gibt - und die sich bezüglich des Chassis nur durch die Skala und deren Antrieb unterscheiden, muß folglich der "Rest" des Chassis für alle gleich sein. Also muß sich auch die Skala samt Antrieb (mehr oder weniger) bequem demontieren lassen.

Hier ist nicht nur die Skala entfernt, sondern auch der Dreifach-Drehko. Der Rost auf dem Chassis ließ sich durch abkratzen leicht entfernen. Dadurch ist zwar kein blank glänzendes Chassis entstanden, sondern es sind noch etwas Rostspuren erkennbar.

Das ist das Chassis von vorne aufgenommen. Der Ausgangs-Trafo für die REN1374d ist vorne links zu sehen.

Der Ausgangs-Trafo hatte primärseitig keinen Durchgang mehr. Hier sieht man den Wickel und davor die Bleche des Kerns.

Der Wickel hat nur einen inneren Isolierkörper, d.h., es gibt keinen Spulenkörper, wie sonst bei Trafos üblich.

Aber man erkennt, daß durch die Anschluß-Laschen für die Primär-Wicklung innen im Isolierkörper sich leichte Erhebungen gebildet haben.

Wenn aber der Trafo eh kaputt ist, weil kein primärer Durchgang mehr besteht, ja dann kann man auch die Lasche für das innere Spulenende freilegen. Vielleicht läßt sich da noch etwas retten?

 

 

 

Hier ist der Lötanschluß bereits etwas frei gelegt. Man erkennt, daß die Lötfahne (vom äußeren Lötanschluß her) zunächst nach innen führt, da umgefaltet ist und wieder nach vorne führt bis an die Stelle, wo er um den Isolierkörper herum zum unteren Ende der Primär-Spule führt.

Will man also an das innere Ende heran, muß der Isolierkörper folglich aufgetrennt werden.

(Hilft nichts, ist ja eh kaputt. Bislang wenigstens.)

 

 

Nun ist der Isolierkörper an dieser Stelle aufgetrennt, so daß man das innere Ende der Primärspule sehen kann.

Eine Messung mit dem Ohm-Meter zeigt da tasächlich keinen Durchgang zwischen den Lötfahnen für Anfang und Ende.

Mit Hilfe einer Lupe war aber dann doch noch ein ganz kurzes Drahtende eines hauchdünnen Drähtchens erkennbar (nicht auf diesem Foto). Eine Widerstandsmessung zwischen der äußeren Lötfahne und dem nur ca. 3mm langen Drahtende ergab ca. 1 kΩ! Heurieka, das ist es!

Nun wurde (mühsam) hier eine sehr dünne Litze angelötet. Auch danach war noch Durchgang meßbar.  Dann wurde die "Wunde" im Wickelkörper mit Pattex aufgefüllt und mit Hilfe einer Zwinge wieder zusammengepreßt. Nachdem die Pressung einen Tag ausgehärtet war, konnte der Trafo wieder zusammengesetzt und schließlich auch montiert werden. 

  • Der Ausgangs-Trafo ist, erstens von seiner horizontalen Befestigung her und zweitens wegen der für die RENS1374d notwendigen hohen Primär-Impedanz von 16 kΩ, ein nur sehr schwer zu beschaffendes Teil. Hier wäre dann sonst nur eine "Kompromiß-Lösung" möglich gewesen. Die gemessene Induktivität beträgt nach dem Zusammenbau 3,2 Hy.
  • Ein weiteres zentrales Bauteil des Dreikreisers ist der Dreifach-Drehko. Da er im Fund-Zustand reichlich verschmutzt war, wurde er (nach Entfernung der Länderband-Skala) als erstes abmotiert, gereinigt und auf seine Funktionalität hin untersucht. Er erwies sich als in Ordnung und hat eingedreht ca. 550 pF.
  • Das nächste schwer zu beschaffende Teil ist der Netztrafo. Das Blechpaket zeigt zwar leicht Flugrost, aber die Funktion ist in Ordnung. Einzig die Anschlüsse für die verschiedenen Netzspannungen waren mit einer nichtleitenden (!) Schicht Schmutz überzogen, die aber auch abgekratzt werden konnte.

Im nächsten Bild liegt der Dreifach-Drehko vor dem Chassis, bei dem der reparierte Ausgangs-Übertrager bereits wieder montiert ist. Rechts neben dem Drehko ist der "Ersatz" für den Lade- und Sieb-Kondensator zu sehen. Es sind je 2 (blaue) Elkos 8μF/450V in Serie und je 2 Widerstände 820 kΩ jeweils parallel zwecks Symmetrierung.

Der Ersatz für den Lade- und Sieb-Kondensator durch die Elkos erfordert eine Hülle, die durch ein Kästchen aus dünnem Sperrholz angefertigt wird. Im nächsten Bild rechts vorne.

 

 

Ein Bild solcher originalen Wickelkondensatoren ist beim Bericht zur Restauration eines AEG Geadem zu sehen, das hier zitiert wird.

In diesem Thread wird auch beschrieben, wie man die Hülle des originalen Kondensators mit Hilfe von Feuchtigkeit ablösen kann.

Anschließend läßt sich diese mit Hilfe von Tapetenkleister auf dem Holzkästchen anbringen.

Das sieht man im nächsten Bild. Selbst der Aufkleber hat die Prozedur überstanden.

Im Unterschied zu dem Kondensator-Block aus dem AEG Geadem, ist der Kondensator-Block aus dem 47WL mit Teer (?) vergossen und läßt sich nicht so einfach zerlegen.

 

Der Dreifach-Drehko und der Lade-/Sieb-Kondensator sind im nächsten Bild nun wieder montiert.

Im folgenden Bild ist nun auch die Länderband-Skala wieder montiert.

Bei der Montage ist darauf zu achten, daß das Reibrad (auf der Antriebsachse) auch das Antriebs-Rad des Drehkos umfaßt.


Die Anordnung ist im Prinzip ähnlich wie beim Skalenantrieb des VE301, die ja allgemein bekannt sein dürfte.


Innerhalb der Antriebsmechanik der Länderband-Skala war ein kleines Spiralfederchen lose. Es konnte (mit etwas Mühe) wieder befestigt werden. Das Federchen ist zuständig für einen Rahmen, der abhängig davon, ob LW oder MW eingestellt ist, die Beleuchtung der Skalenlampen entweder auf den weißen Teil (bei MW) oder auf den roten Teil (bei LW) der Folie fallen läßt. Die Länderband-Folie ist erstaunlich gut erhalten und wirkt fast wie neu, nachdem der Staub mit einem feuchten Tuch abgewischt wurde.

Das nächste Foto zeigt die defekten und ausgebauten Teile.

Die Becher-Kondensatoren waren z.T. oberhalb und z.T. unterhalb des Chassis befestigt. Im Hintergrund stehend ist der Elko. Im Vordergrund liegen Roll-Kondensatoren. Links der Gitter-Kondensator für die Lautsprecher-Röhre. Sein 100 MΩ Leckwiderstand sind hierfür bereits zu gering. Als Ersatz dient ein Folien-Kondensator mit ca. 10 GΩ Leckwiderstand, was ausreichend hoch ist. Der braune ist der ausgetrocknete Kathoden-Elko der RENS1374d.

Ganz vorne ist die "Spiral-Feder" zu sehen, die als Vorwiderstand für die AH1 diente.

Was wie ein Stückchen Leitung aussieht und dessen Schatten direkt auf die "Spiral-Feder" zeigt, ist der Rest eines Spaghetti-Widerstandes, der durch einen 12 kΩ Widerstand (in der +A Leitung) ersetzt wurde. (Im nächsten Bild der graue, ganz am rechten Rand.)

Das nächste Bild ist der (aktuelle) Blick unter das Chassis.

Der blaue Elko in der Ecke unten links ist der ersetzte Kathoden-Elko der RENS1374d. Unter dem Chassis mußte nur der oberste Becher (1 1 0,5μF / 750-150-300-V) neu gefüllt werden. Alle anderen hier vorhandenen Becher bzw. Papier-Roll-Kondensatoren haben noch so hohe Leckwiderstände, daß ein Ersatz nicht erforderlich war. (Obwohl diese Becher z.T. bei einer früheren Reparatur durch die jetzt ausgebauten Becher-Kondensatoren ersetzt waren! Man weiß ja nicht, welche Meßmittel damals zur Verfügung standen - und welche Zeit für die Reparatur aufgewendet werden konnte.)

In der Ecke links oben ist ein (Siemens) Roll-Ko von 100 pF zu sehen, zu dem ein im Bild nicht sichtbarer 2,5 MΩ Widerstand parallel geschaltet ist. Es ist dies eine R-C Kombination, die in den üblichen Schaltplänen nicht verzeichnet ist, und welche in der Rückkoppel-Leitung zwischen Gitter 3 der 2. RENS1234 und dem 3. Spulentopf liegt. Im nachfolgenden Schaltbild wird darauf hin gewiesen.

Schaltbild und Leitungsführungen

Im ART Schaltbild sind die drei Spulen-Töpfe farblich magenta unterlegt. Aus den obigen Fotos hat man ja schon gesehen, daß die Spulen-Töpfe teils links, teils rechts des Dreifach-Drehkos liegen. Folglich müssen entsprechend (lange) Leitungen (A, B, C) zwischen den Röhren und den Spulentöpfen verlegt sein. (In der Leitung A liegt die angesprochene R-C Kombination, als Ergänzung zum Plan in magenta.)

Wie sind nun aber diese Leitungs-Führungen? Schließlich wird immer empfohlen, (unnötig) lange, Signal führende Leitungen zu vermeiden, weil so etwas anfällig für ungewollte Rückkopplungen und damit für Instabilitäten des Gerätes ist.

Im nächsten Bild sind diese Leitungs-Führungen in der Oberansicht des Chassis eingezeichnet. Der Verlauf oberhalb des Chassis ist dabei als durchgehende Linie gezeichnet, während der Verlauf unterhalb des Chassis gestrichelt gezeichnet ist. Die Pfeile geben die Signal-Richtung an.

Leitung A ist komplett unterhalb des Chassis verlegt. Die R-C Kombination ist bei der 2. RENS1234 mit g3 verbunden. Leitung B läuft oben und dabei unterhalb des mittleren Pakets des Drehkos. Leitung C läuft teils oberhalb, teils unterhalb des Chassis.

Im nächsten Bild ist der (prinzipielle) Signalweg vom Antennen-Eingang bis zur Demodulation eingezeichnet.

(Beim Modell des Vorjahres, 46W/WL, muß es ähnliche Signalwege geben. Das ist noch zu untersuchen.)

Gemessene Resonanz- und Durchlaß-Kurven

Die Schwingkreis-Spulen des 47WL

Die hier gezeigten Fotos von einer dieser Spulen und dem zugehörigen Abschirmbecher (sowie viele zusätzliche Informationen) sind in den Threads "Abgleich von Spulen"  und "Foto einer abgleichbaren Luftspule gesucht" zu finden.

 

 

Das ist das Foto der LW & MW Spule von Kreis 2 des 47WL, bei dem ein Anschluß oben aus dem Schirmbecher kommt. Da die Spulentöpfe unten verlötet sind, wird ein leistungsfähiger Lötkolben (300 W) zu deren Öffnung benötigt.

Oben ist die LW-Spule als Kreuzwickel zu sehen, während die MW-Spule als Zylinderspule ausgeführt ist. Die MW-Spule ist dabei als zweidrähtige Litzen-Spule realisiert, was die Spulengüte weiter erhöht. Siehe hierzu die zeitgenössische Beschreibung des Ätherzepps

Auf dem Foto sieht man das R-C-Glied 2,5 MΩ /110 pF. Dieses ist die Gitter-Kombination, die die Anode der ersten RENS1234 mit dem Gitter der zweiten RENS1234 verbindet.

 

 

 

 

Das Bild links zeigt die 3 Filtertöpfe aus einem anderen 47W/WL, die ein Kollege gespendet hat.

Der oben gezeigte geöffnete 3. Filtertopf ist in der Reihe hier der ganz rechts liegende. Man erkennt die Verlötung der Töpfe an der Unterseite.

 

Die Serien-Nummer auf Topf 3 ist G47367s.

Die Serien-Nummer auf Topf 3 des hier untersuchten Gerätes ist (soweit lesbar) 3343.

Bei welchem davon es sich um eine spätere Produktionszahl handelt, ist nicht bekannt.

 

Zusätzliche Kapazitive Kopplung im Kreis 3

Im obigen Schaltbild ist an Leitung "C" innerhalb des 3. Spulentopfes eine nur einseitg angeschlossene Wicklung zu sehen. Im Angelsächsischen wird sie mit "Gimmick Loop" bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche schwache kapazitive Kopplung, die am oberen Ende des MW Bandes wirksam wird.

 

Fig. 3-9 [Ghi-55] ist die Darstellung eines "gimmick loop" im Spulenbecher bei einem US Radio, das nur MW hat. Es handelt sich hier ebenfalls um einen Geradeaus-Empfänger.

Im Unterschied zum 47W/WL ist in Fig. 3-9 keine Möglichkeit zum Abgleich der Induktivität vorgesehen.

Siehe auch "T-R-F Receivers: Sesitivity Variation over Tuning Band".

 

 

 

Das sind noch einmal die Spulen Kreis 3. Hier ist die innen liegende primäre Spule aus hauchdünnem schwarzen Draht (mit vielen Windungen) deutlicher zu sehen. Dieser Wickel ist nur ca. 5 mm dick.

Wie auch in Fig. 3-9 bezeichnet, hat die primäre Spule eine (relativ) große Induktivität von 4,4 mHy.

 

 

 

 

Abgleich der Spulen

Die Induktivität von Luftspulen wird durch Annäherung von (gut leitenden) Kurzschluß-Scheiben (oder -Ringen) etwas vermindert. Das dient dem Abgleich der Spulen, der für den Gleichlauf bei einem Geradeaus-Empfänger wichtig ist. Der Spulen-Abgleich erfolgt am unteren Ende des LW bzw. MW Bandes, also dann, wenn der Drehko voll eingedreht ist und seine maximale Kapazität hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Links ist die Kurzschluß-Scheibe aus dem 3. Spulentopf eines 47W/WL zu sehen. Das rechte Bild stammt aus einem anderen Siemens-Radio des gleichen Jahrgangs. Am Boden der Spulen von Kreis 3 befindet sich jedoch ebenfalls ein solcher Kurzschluß-Ring. Den kann man zwar sehen, aber nicht so ohne weiteres fotografieren.

Der Abstand dieser Kurzschluß-Scheiben bzw. Ringe von den Schwingkreis-Spulen wird für LW oben auf den Spulentöpfen und für MW unten an den Spulentöpfen eingestellt.

Gemessene Resonanzkurven der Kreise

Nachdem der Drehko wieder montiert und angeschlossen war, konnten die Resonanzkurven der drei MW-Kreise mit Hilfe des Dip-Zusatzes (bei ausgeschaltetem Gerät) aufgenommen werden. (Die LW Kreise wurden auch gemessen, werden hier jedoch nicht dokumentiert.)

Kreis 1 (1324 kHz ; 532 kHz)

 

 

 

 

 

 

 

Kreis 2 (1306 kHz ; 526 kHz)

 

 

 

 

 

 

 

 

Kreis 3 (1276 kHz ; 514 kHz)

 

 

 

 

 

 

 

 

(Wegen Spiegelungen mußten die Bilder bei ausgeschaltetem Licht aufgenommen werden. Leider sind einige etwas verwackelt.)

Der Dip-Zusatz belastet die zu messenden Resonanzkreise kapazitiv, weshalb man nicht erwarten kann, daß sich bei dieser Messung die exakten Resonanzfrequenzen ergeben. Zudem war ja der Drehko ausgebaut, was zu Veränderungen des kapazitiven Abgleichs führen kann.

Man erkennt jedoch, daß alle drei Resonanzkreise prinzipiell i.O. sind. Ein genauer Abgleich muß dann bei eingeschaltetem Gerät mit einer Messung vom Antennen-Eingang bis zum Gitter (oder der Anode) der REN914 erfolgen.

Durchlaßkurven für MW vor dem Abgleich

Am Antenneneingang des Empfängers wird nun über eine "künstliche Antenne, dummy antenna" das Signal aus dem Tracking-Generators vom Spektrum-Analyzer eingespeist. Gemessen wird mit einer 10:1 Tastspitze, also hochohmig am Gitter der REN914, jetzt bei eingeschaltetem Gerät. (Nach Überprüfung aller Arbeitspunkte.)

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Durchlaßkurve ist "oben" drei-höckerig, was auf einen nicht exakten Abgleich hinweist. Daß sie "oben" grundsätzlich breiter ist als "unten", ist korrekt.

Theoretische Durchlaßkurven

Wir finden diese Durchlaßkurven im Thread "Eingangs-Selektion von AM Groß-Supern". Entsprechende Durchlaßkurven finden sich auch in "Tuned Bandpass Filters" in Fig. 3-3.

 

Fig. 12-5 [Ter-55] zeigt die Durchlaßkurven eines "ideal abgeglichenen" Resonanz-Verstärkers ohne Verkopplung der einzelnen Schwingkreise auf einander. Diese sind jeweils durch rückwirkungs-freie Verstärkerstufen getrennt. ("Null-gekoppelte" Stufen)

Die 3dB Bandbreite Δ (half power bandwidth) bezieht sich auf eine Stufe. Wie aus der in Fig. 12-5 angegeben Formel für Δ hervor geht, ist bei (als konstant angenommener effektiver Schwingkreis- bzw. Spulen-Güte Qeff)  die 3 dB Bandbreite direkt proportional zur Resonanz-Frequenz des Schwingkreises.

Folglich ändert sich die Bandbreite der Durchlaßkurve zwischen 500 kHz und 1500 kHz um den Faktor 1:3.

Aber ihre Form bleibt erhalten, wenn richtig abgeglichen ist.

Fig. 7-4 [Ter-47] zeigt die entsprechenden Durchlaß-Kurven in logarithmischer Darstellung, wodurch die (theoretische) Weitab-Selektion erkennbar wird. (Theoretisch deshalb, weil sich in der Praxis doch gewisse Verkopplungen ergeben, die die Selektion beeinflussen.)

Die Steigung der Flanken ist also 20 dB/Dekade für einen Kreis, 40 dB/Dekade bei 2 Kreisen und 60 dB/Dekade für 3 Kreise, wie Fig. 7-4 entnommen werden kann.

 

 

 

Gemessene Durchlaßkurven nach einem C-Abgleich

Da der Dreifach-Drehkondensator zwischenzeitlich ausgebaut war, wird zuerst untersucht, wie sehr dieser sich dadurch verändert hatte. Dies bezieht sich auf die am Kondensator angebrachten Quetsch-Kondensatoren, die für den kapazitiven Abgleich am oberen Ende des Abstimmbereiches zuständig sind. Der Drehko hat pro Paket eine maximale Kapazität von ca. 550 pF. Hier wurden mehrere Messungen durchgeführt, vovon hier jedoch nur einzelne typische dokumentiert werden. Für MW bzw. LW sind die Einstellungen am Specki jeweils unverändert (bis auf die jeweilige Mittenfrequenz).

MW Durchlaßkurven

Durchlaßkurve MW 597 kHz, am unteren Ende des MW Bandes.

 

 

 

 

 

 

Durchlaßkurve MW 1094 kHz, in der Mitte des MW Bandes.

 

 

 

 

 

 

Durchlaßkurve MW 1416 kHz, noch nicht ganz am oberen Ende des MW Bandes.

Bis jetzt sieht man, wie die Durchlaß-Breite ziemlich proportional zur Mittenfrequenz zunimmt. Wie es die Theorie erwarten läßt.

 

 

 

 

Durchlaßkurve MW 1550 kHz, Drehko ist komplett ausgedreht.

Aber was ist das jetzt? Man sieht andeutungsweise einen weiteren Höcker oberhalb des Maximums entstehen.

Ein "Schrauben" an den Quetsch-Kondensatoren des Drehkos läßt den Höcker zwar verschwinden, aber dann ist die Durchlaßkurve bei tieferen Frequenzen "total im Eimer".

Der Grund für den Höcker ist in der "Fiederung" der äußeren Platten des Drehkos zu suchen. Hier lassen sich einzelne Teile individuell biegen - um genau solche "Effekte" ausgleichen zu können.

LW Durchlaßkurven

 

Durchlaßkurve LW 177 kHz, fast das untere Ende des LW Bandes. Da der Drehko hier ganz eingedreht ist, muß folglich noch ein L-Abgleich der LW Spulen erfolgen, damit ca. 150 kHz erreicht werden

 

 

 

 

 

 

Durchlaßkurve LW 335 kHz, praktisch das obere Ende des LW Bereiches.

Die Durchlaßkurve für LW 402 kHz wird allerdings auch zweihöckrig, was wieder der Fiederung der Kondensator-Platten geschuldet ist.

 

 

 

 

Die Fading-Regulierung

Die Fading-Regulierung ist einmalig mit Hilfe eines Potis an der Rückseite des Gerätes einzustellen.

Hier im Foto des nun wieder spielfähigen Chassis hat das Fading-Poti einen türkies-farbigen Nippel erhalten. Eigentlich hat die Stummel-Achse des Potis nur einen Schlitz für einen Schraubenzieher, weil da ja nicht dran herum gestellt werden soll. Aber der Schlitz war ausgebrochen. Hat wohl jemand früher (im Zusammenhang mit der AH1 ?) zu kräftig daran gedreht.

Die RENS1234 rechts hinten hat eine erneuerte Abschirmung (Graphit, Cu-Spray & Zink-Spray). Die RENS1374d rechts vorne ist Nr. 9 aus der getesteten Serie dieser Röhren.

Ausschnitte aus Bildern von weiter oben zeigen sowohl das Lautstärke-Poti, als auch das Fading-Poti.

Beide Potentiometer haben eine kleine Bauform und ein Gehäuse aus Plastik. Und beide hatten zunächst keine Verbindung zwischen Leiterbahn und Schleifer. Durch mehrfaches (!) hin- und her Drehen kam wieder ein zuverlässiger Kontakt zwischen Schleifer und Widerstandsbahn zustande, so daß es nicht erforderlich wurde, die Potis zu öffnen.

In diesem Schaltplan vom 47WL sind die Potis für Lautstärke "L" (Bedienung Drehknopf vorne), Fading-Regulierung (nur einmalig einzustellen) und der Drahtwiderstand mit Abgriff für die Gittervorspannung der REN914 (nur einmalig einzustellen) markiert. Das Klangregler-Poit "K" ist nicht markiert.

Die Einstellung der Fading-Regulierung ist etwas "tricky", denn es gibt keine Diode zur Erzeugung der Regelspannung. Im ersten Telefunken "Werkstattbuch" gibt es deshalb dafür eine extra Seite, auf der der Orts-Fern-Schalter und die Fading-Regulierung erklärt werden.

 

Ja, und das war auch hier das Problem. Das Fading-Poti war zu weit nach links gedreht, so daß nichts mehr empfangen werden konnte. Allerdings zeigte sich da unmittelbar nach dem Einschalten, daß doch kurzfristig Empfang da war, aber der schwächte sich rasch ab, bis der Empfänger verstummte. Das zeigt, daß die Fading-Regulierung bei diesem Gerät eine sehr große Zeitkonstante hat. Man darf daher das Fading-Poti nur ganz langsam verstellen! Ansonsten kommt die Auswirkung der Einstellung zu sehr zeitlich verzögert.

Der korrekte Wert der Gittervorspannung für die REN914 wird -1,8 V im Strom-Spannungs-Schaltbild des T346WL angegeben.

Regel-Kennlinie

Die Regel-Kennlinie des 47WL wurde ermittelt. Als modulierter Meßsender (mit 1 kHz) dient der SMLR von R&S. Gewählt wurde die von TFK vorgeschlagene (Empfangs-) Frequenz von. ca. 500 kHz. Beim 47WL wird über eine "künstliche Antenne" in den Antenneneingang (und den  Erde-Eingang) eingespeist. Gemessen wird die (hochfrequente) Gitter-Spannung der REN914 mit einem MV21 Millivoltmeter (Präcitronic). Die Gitterspannung wird gleichzeitig mit einem Hameg HM312-8 der Zeitverlauf der Spannung kontrolliert.

Die Meßpunkte wurden mit Hilfe von Matlab (ungeglättet) in ein Diagramm gezeichnet.

Bei kleinen Eingangsspannungen (zwischen 1 mV und 10 mV) wird (gemäß Vorgabe von TFK) mit Hilfe des "Fadingpotentiometers" auf maximale Modulation der HF-Spannung am Gitter der REN914 eingestellt. Die Kontrolle zeigt, daß auch bei größeren Eingangsspannungen keine Korrektur der Amplitude erforderlich ist.

Das Oszilloskop zeigt daß im Bereich von ca. 2 mV bis ca. 2 V der Eingangsspannung die Modulationstiefe, also der Modulationsgrad, halbwegs konstant bleibt. Das entspricht so etwa der Angabe von 1:1000 von TFK. Die akustische Kontrolle im Lautsprecher bestätigt das auch.

Ab ca. 2V HF Generatorspannung erhöht sich die Modulationstiefe stark und der Pfeifton im Lautsprecher wird entsprechend lauter. Man sieht aber gleichzeitig, daß sich die Sinusform der Hüllkurve der HF-Spannung (leicht) verformt. Viel Verformung geht bei der tiefen HF Frequenz ja nicht, weil die HF-Durchlaßkurve des Empfängers da zu schmal ist und die Klirranteile deshalb kaum "durchkommen".  Trotzdem ist der akustische Eindruck des Tones dann "spitziger", was eben auf Klirren hinweist.

Da die absolute Höhe der HF Eingangsspannung des Empfängers von der Anzeige am SMLR abweicht, darf die "Generatorspannung" nicht mit der Eingangsspannung gleich gesetzt werden. Bis auf diesen Unterschied stimmt aber der Verlauf der gemessenen Kurve.

Hintergrund-Informationen zu Schwundregelung und Regelkennlinie

 

Diese Form der Regelkennlinie (wie beim 47W/WL) findet man auch wieder bei Empfangs-Schaltungen mit ICs, hier allerdings erweitert um die Störungen, so daß man Kurven des Signal-zu-Geräusch-Abstandes kommt, was eine wichtige Kenngröße für diese ICs ist.

 

 

 

 

 

 

 

In dem zitierten Post werden auch entsprechende Kurven für Röhren-Radios gezeigt. Hier die Kurven für den Signal-zu-Geräusch-Abstand für Graetz Sinfonia.

(Im aktuellen Zustand des 47WL ist eine Geräuschmessung noch nicht sinnvoll. Z.B. muß zuerst die abgeplatzte Schirmung der REN914 erneuert werden, weil die ohne Schirmung u.a. Brumm "einfängt".)

 

 

 

 


Die Untersuchung der AH1 als Ersatz für eine der RENS1234 bleibt einem getrennten Thread vorbehalten. Es ist (aufgrund des vorgefundenen Zustandes des Empfängers) zu vermuten, daß die AH 1 nicht ohne Änderung der Schaltung als Ersatz verwendet werden kann. Siehe auch "Vergleich der Karten für die AH1 und RENS1234" auf verschiedenen Röhrenprüfgeräten.


 

Literatur

[Ghi-55] Ghirardi, A.A.: Receiver Circuitry and Operation, Rinehart, 1955

[Ter-55] Terman, F.E.: Electronic and Radio Engineering, 4th ed., McGraw-Hill, 1955

[Ter-47] Terman, F.E.: Radio Engineering, 3rd. ed., McGraw-Hill, 1947


Mein Dank gilt Hans Knoll und Harald Giese für Anregungen und Korrekturen.

MfG DR

Ergänzung 24.11.2020:

Die Untersuchung über den Ersatz der RENS1234 durch die AH1 findet man unter "Ersatz der RENS1234 durch AH1 im Siemens 47WL".

Dietmar Rudolph † 6.1.22, 14.Nov.20

Weitere Posts (2) zu diesem Thema.

Im "Funk-Bastler" 1933, Heft 51, S.811 - 815 findet sich eine Beschreibung dieses Empfängers, der sich zusätzlich durch einige  schaltungstechnische Verbesserungen von dem Vorjahresmodell 46W bzw. 46WL abhebt.

Aufgabe des Empfängers

Der „Siemens 47“ stellt eine Weiterentwicklung des vorjährigen. Dreikreisers  „Siemens 46“ da, durch Anwendung der neuen Fading‑Hexoden [RENS1234, Siehe hierzu auch: RENS1234 Operation] sollte dem Gerät eine vollkommenere Lautstärken‑Automatik, durch eine moderne indirekt beheizte End‑Penthode (RENS1374d) eine größere Ausgangsleistung gegeben werden; außerdem war dem Konstrukteur. die Aufgabe gestellt worden, die Schwingungskreise zu verbessern und die Kopplungen zwischen den Röhren so einzurichten, daß sich ein Maximum an Empfindlichkeit und Trennschärfe ergibt. Außerdem sollte die Bedienung so einfach wie möglich gestaltet werden; infolge dessen fand eine vollkommen neue Skalenart, das sogen. Länderband, Anwendung. Das Länderband faßt in seinen einzelnen Ausschnitten jeweils die Sender einer deutschen Sendergruppe oder eines europäischen Landes zusammen und soll dadurch dem Besitzer die Auswahl zwischen den Sendern eines Bezirks oder einer Nation erleichtern.

Abb. 2. "Siemens 47" mit eingebautem Lautsprecher

Der „Siemens 47“ repräsentiert die Gruppe des leistungsfähigsten Geradeausempfängers mit direkter Hochfrequenzverstärkung. Sieht man von einigen Versuchen, Empfänger auch größerer Kreiszahl mit mehr als zwei Hochfrequenzstufen zu bauen, ab, so hat diese Empfängergruppe als die Spitzengruppe der Geradeausgeräte zu gelten. Das erkennt man auch aus der sehr hochgetriebenen Empfindlichkeit, die die Herstellerin des „Siemens 47“ mit 15 μV/m angibt.

Die verschiedenen Modelle

Der „Siemens 47“ wird für Gleich‑ und Wechselstrom hergestellt. Das Gleichstrommodell ist aus technischen Gründen und solchen der Sicherheit nur mit eingebautem dynamischen Lautsprecher erhältlich, während das Wechselstrommodell sowohl mit Lautsprecher, als auch ohne diesen geliefert wird. Beide Modelle sind in Holzgehäuse ein gebaut. In Schaltung und Chassisaufbau stimmt das Gerät mit den Dreikreisern der Firma A. E. G. und Telefunken überein. Der Tatsache, daß drei Firmen das gleiche Chassis, nur in verschiedene Gehäuse eingebaut und mit verschiedenartigen Skalen versehen, liefern, ist es in erster Linie zu danken, daß ein so hochwertiges Gerät zu einem volkstümlichen Preis geboten werden kann.

Schaltungstechnisches

Unsere Ausführungen beziehen sich zunächst nur auf das Wechselstrommodell des „Siemens 47“, da nur dieses mit Fading‑Hexoden ausgestattet ist. Die Abweichungen des Gleichstrommodells werden am Schluß dieses Abschnitts behandelt.

Wie aus der Prinzipschaltung des Wechselstromempfängers in Abb. 3 ersichtlich, sind die ersten beiden Stufen des Empfängers mit Fading‑Hexoden ausgestattet. Beide Hexoden nehmen in üblicher Weise eine Verstärkung der an das Steuergitter gelegten Hochfrequenz vor. Das dritte Gitter aber, das sich zwischen den beiden Schirmgittern befindet, wird bei beiden Röhren, in grundsätzlich anderer Weise verwandt. Während es bei der ersten Fadig-Hexode dazu dient, eine möglichst weitgehende automatische Lautstärkeregelung zu bewirken ‑ die regelnde Spannung wirkt sowohl auf das erste, als auch auf das dritte Gitter ein ‑, dient es bei der zweiten Fading‑Hexode dazu, den nachfolgenden Schwingkreis zu entdämpfen. Zu diesem Zweck ist an das dritte Gitter de zweiten Hexode die Spule Lk angeschlossen, die auf den nachfolgenden Schwingkreis gekoppelt ist und diesen entdämpft. Diese Art der Entdämpfung hat den Vorteil, daß sie ohne Einfluß auf die Abstimmung ist und sehr gleichmäßig über den ganzen Bereich arbeitet.

Die gleichmäßige Hochfrequenzverstärkung über den ganzen Wellenbereich war eine der wichtigsten Aufgaben, die den Ingenieuren, die dieses Gerät entwickelten, gestellt worden war. Sie wird durch die Eigenart der Kopplungen gelöst. In die Anodenleitung der ersten Hexode ist ein Sperrkreis eingeschaltet, der jedoch nur mit einem Teil seiner Windungszahl im Anodenkreis liegt; die Übertragung der Schwingungen auf das Gitter der folgenden Röhre erfolgt durch einen Kondensator. Zwischen der zweiten und dritten Röhre findet eine hauptsächlich induktive Übertragung statt; in der Anodenleitung ist eine besondere Kopplungsspule angeordnet, die auf die Schwingkreisspulen gekoppelt ist. Diese rein induktive Kopplung wird durch eine kleine kapazitive Kopplung, durch wenige Drahtwindungen K ausgeübt, ergänzt. Die. Windungen dienen also nicht zur induktiven, sondern zur kapazitiven Übertragung; der Kondensator hat die Form einer kleinen, an einem Ende offenen Spulenwicklung.
[Siehe hierzu den Post "TRF Receivers: Sensitivity Variation over Tuning Band"]

Die dritte Röhre ist als Anodengleichrichter geschaltet besitzt also nicht Gitterblock und Ableitungswiderstand, sondern eine negative Vorspannung entsprechender Größe. Es ist übrigens eine Eingitterröhre, [REN914] an die die End‑Penthode in Widerstands‑Kapazitäts‑Kopplung angeschlossen ist. Die automatische Fadingregelung wird vom Anodenkreis der Gleichrichterröhre aus gesteuert, und zwar werden die hier an einem Parallelwiderstand R zum Kopplungswiderstand entstehenden Spannungsschwankungen an das erste und dritte Gitter der ersten Hexode übertragen. Da nur eine Röhre geregelt wird, kann sich natürlich nicht ein so großer Regelbereich ergeben, wie z. B. bei einem Superhet mit zwei geregelten Stufen; aus diesem Grunde kann man hier nicht von einem automatischen Lautstärken‑Ausgleich sprechen, sondern nur von einem automatischen Schwundausgleich. Die Automatik hat also nicht die Aufgabe. die Lautstärkenunterschiede zwischen den verschiedenen Sendern auszugleichen, sondern den Empfangsschwund, der innerhalb eines Senders vorhanden ist. In dieser Hinsicht hat die Automatik allerdings als „überdimensioniert“ zu gelten, d. h. alle Schwankungen, die bei einer Station auftreten, werden restlos ausgeglichen. Um die großen Lautstärkenunterschiede zwischen einem fernen Sender und dem Orts- oder Bezirkssender auszugleichen, um also vor allem zu vermeiden, daß durch einen sehr starken Ortssender bereits die Hochfrequenzstufen übersteuert werden, ist der Empfänger mit einem sogenannten Orts‑Fern‑Schalter S versehen; bei Stellung auf „Ortsempfang“ liegt der Antennenspulenkombination eine entsprechende Kapazität parallel, die einen großen Teil der Hochfrequenz unmittelbar nach Erde ableitet und nur einen so kleinen Teil an das Gitter der ersten Röhre gelangen läßt, daß auch durch einen starken Ortssender noch keine Übersteuerung stattfinden kann, andererseits ein lautstarker Empfang des Ortssenders gewährleistet ist.
Die Lautstärkeregelung von Hand findet im Niederfrequenzteil des Gerätes statt; am Anodenwiderstand L der Detektorröhre wird ein entsprechend großer Spannungsteil abgenommen und über einen Kondensator der End‑Penthode zugeführt. Die Regelung der Klangfarbe erfolgt in der üblichen Form durch Verstellen eines Regelwiderstandes KR, der mit einer Kapazität in Reihe geschaltet ist und den Lautsprecherklemmen parallel liegt. Die Anschaltung des eingebauten dynamischen Lautsprechers L1 erfolgt über einen entsprechenden Anpassungstransformator. Außerdem sind Buchsen für den Anschluß eines zweiten Lautsprechers L2 vorgesehen; diesem zweiten Lautsprecher wird der Sprechstrom über eine Kapazität zugeführt. Es kam ein normaler magnetischer Lautsprecher oder ein dynamischer mit eingebautem Anpassungstransformator angeschaltet werden. Der eingebaute dynamische Lautsprecher kann durch einen Schalter S1 abgeschaltet werden. Man ist infolgedessen in der Lage, nur mit dem eingebauten oder nur mit dem Außenlautsprecher zu hören oder auch mit beiden zusammen.

Der Empfänger verfügt über eine eingebaute Lichtnetzantenne A, die sich automatisch abschaltet, wenn der Antennenstecker in die Buchse eingesetzt wird, und über Tonabmehmeranschluß; bei Umschaltung auf Schallplattenwiedergabe findet eine Änderung der Gittervorspannung der dritten Röhre statt, so daß diese sowohl während des Empfangs als Anodengleichrichter, wie auch während der Schallplattenwiedergabe als erste Verstärkerstufe mit der optimalen Gittervorspannung arbeitet.

Der Netzteil des Wechselstromempfängers weist einen Doppelweggleichrichter auf; als Drossel in der Siebkette dient die Feldwicklung des dynamischen Lautsprechers, die in die negative Leitung eingeschaltet wird. In Reihe mit ihr liegt ein veränderlicher Widerstand, an dessen Schleifer, der in der Fabrik fest eingestellt wird, die Vorspannung für den Anodengleichrichter abgenommen wird. Zur Herstellung der Schirmgitterspannungen, der Steuergitterspannungen und der Anodenspannungen dienen Vorwiderstände und Spannungsteiler, die aus Widerstandsstäben entsprechender Größe zusammengesetzt werden.

Abb. 4. Schaltung des "Siemens 47" für Gleichstrom

Der Gleichstromempfänger macht gemäß Abb. 4 in den Hochfrequenzstufen von Exponentialröhren Gebrauch und besitzt zur Gleichrichtung ein Audion. Die Kopplungen zwischen den Röhren ist genau so ausgebildet, wie beim Wechselstromgerät; ein Unterschied ist lediglich zwischen Detektorröhre und Endröhre vorhanden, wo an Stelle der Widerstands‑ eine Transformatorkopplung benutzt wird. Da Hexoden nicht zur Anwendung kommen, kann der dritte Kreis nicht durch die vorhergehende Röhre entdämpft werden, sondern die Rückkopplung wird in normaler Weise durch die Audionröhre selbst ausgeübt, deren Anode über einen Rückkopplungskondensator mit der auf den Schwingkreis einwirkenden Rückkopplungsspule verbunden ist. Die Rückkopplung ist fest eingestellt und braucht nicht bedient zu werden. Die Lautstärkeregelung von Hand wird hochfrequenzseitig vorgenommen, und zwar durch eine Änderung der Gittervorspannung der ersten beiden Röhren. Die Schaltung des Netzteils zeichnet sich dadurch aus, daß netzseitig ein Hochfrequenzstörschutz, aus Drosseln und Kondensatoren bestehend, angeordnet ist und die Drossel außerdem umgepolt werden kann, so daß man sie stets in den Außenleiter legen kann. Der Klangfarbenregler ist genau so angeordnet, wie beim Wechselstromgerät; die Anschaltung des eingebauten dynamischen Lautsprechers erfolgt ebenfalls über einen Anpassungstransformator.

Interessante Konstruktionseinzelheiten

In dem Empfänger findet der gleiche stabile Dreigangkondensator mit Spiralkeilbefestigung der Stator­- und Rotorplatten Anwendung, wie im „Siemens 46“; der Kondensator ist aber durch die Anwendung keramischen Isolierstoffes zur Isolation der Statorpakete von der Kondensatorwanne in seiner Dämpfung noch verbessert worden.

Auch die Spulen haben eine weitere Vervollkommnung erfahren, und zwar wird bei ihnen eine Wicklungsart angewandt, bei der zwei Wicklungslagen zur Erzielung eines möglichst kleinen Ohmschen Widerstandes parallel geschaltet sind; der Verlustwiderstand der Spule wird auf diese Weise verkleinert ohne daß ‑ wie bei der Verwendung stärkeren Drahtes ‑ ihre Länge wächst. Die Spulen selbst sind in Kupferbechern von quadratischer Grundfläche untergebracht, in denen sich auch die Umschalter befinden. Es sind Edelmetallumschalter; je eine Feder dieser Schalter ragt an dem Abschirmgehäuse durch die Chassisgrundplatte nach unten heraus und wird hier durch je eine Nockenscheibe der zentralen Schaltwelle bewegt, in genau der gleichen Weise, wie bei dem hier bereits beschriebenen „Siemens 46“. Auch die Ausbildung des ebenfalls auf dieser Schaltachse sitzenden Netzschalters sowie der automatischen Netzabschaltung bei Abnahme der Rückwand stimmen mit diesem älteren Gerät überein.

Ein Unterschied gegenüber dem früheren Gerät besteht jedoch darin, daß jede der drei Bedienungsknöpfe zwei verschiedene Funktionen zu erfüllen hat. Jeder dieser Knöpfe weist zu diesem Zweck noch eine Drehscheibe auf, die gleicher Achse sitzt und gewissermaßen einen Flansch des Knopfes darstellt. Dreht man, von links beginnend und nach rechts fortschreitend, die Scheiben, so betätigt man nacheinander den Lautstärkenregler, die Fortschaltung der Länderbandskala und den Ortsfernschalter, während durch die eigentlichen Knöpfe Klangfarbenregler, Abstimmung und Zentralschalter bedient werden. Diese Zusammenlegung der Bedienungsgriffe trägt ohne Zweifel sehr dazu bei, ein harmonisches, nicht mit Einstellknöpfen überladenes Äußere zu erhalten.

Interessant ist die Art, wie die Zusammenlegung der Bedienungsgriffe gelöst wurde. Der linke Knopf bewegt, wie schon erwähnt, den Lautstärkeregler und den Klangfarbenregler. Beides sind dosenförmige, regelbare Hochohmwiderstände, die jedoch nicht hintereinander, also auf gleicher Achse, sondern nebeneinander an angeordnet sind; dreht man die den Lautstärkeregler betätigende Einstellscheibe so wird deren Bewegung durch Friktionsscheiben auf die Achse des zugehörigen Lautstärkereglers übertragen.

Abb. 7 zeigt das deutlich: A ist die Scheibe, B der Drehknopf. Der letztere  sitzt auf der eigentlichen Achse, die den  Widerstand des Klangfarbenreglers C antreibt. Die Scheibe aber ist an einer Hülse D befestigt, die die beiden Friktionsscheiben E trägt. Zwischen diese Scheiben ragt die auf der Achse des Lautstärkereglers F sitzende Scheibe G  hinein, so daß also F gedreht wird, wenn man die Drehscheibe A bedient.
Ähnlich ist es auf der anderen Seite des Empfängers; hier treibt der innere Knopf den Zentralschalter an, während die Scheibe eine Hülse dreht, an der durch Nietung eine Schalterfeder befestigt ist. Diese Feder drückt auf einen von zwei Kontakten und schaltet so das Gerät an Orts‑ oder Fernempfang.

In konstruktiver Hinsicht sehr interessant ist die bei diesem Empfänger zur Anwendung kommende Skala, das sogen. „Länderband“. Es handelt sich im Prinzip um eine waagerechte Linearskala, die jedoch nicht feststehend an geordnet ist, sondern aus einem in senkrechter Richtung beweglichen Filmband besteht. Dieses 160 mm breite Filmband ist in 20 schmale Streifen von je 20 mm Breite unterteilt, von denen sich jeweils einer im Skalenfenster befindet. Dieses Filmband nun ist mit seinen Enden an zwei Metalltrommeln befestigt, auf die es auf‑ bzw. von denen es abgewickelt werden kann. Die Trommeln besitzen an einem Ende Schnurscheiben, über die eine Stahlsaite läuft, und diese Saite wiederum ist über Führungsrollen nach einer Walze geführt, die durch die Triebscheibe des mittleren Bedienungsknopfes angetrieben werden kann. Dreht man diesen Knopf nach rechts, so läuft das breite Skalenband von unten nach oben; dreht man ihn nach links. so läuft es von oben nach unten. Da jeder Streifen einem Land gewidmet ist, also nur den Namen des betreffenden Landes und seiner Sender, wie die Markierungspunkte der betreffenden Sender aufweist, mag einem Laien, der sich nur schwer in eine Skala mit 100 Sendernamen hineinfindet, die Einstellung einer bestimmten Station erleichtert werden; er schaltet zunächst das gewünschte Land durch Drehen des äußeren Knopfes ein und sucht sich dann durch Drehen des inneren Knopfes von den Sendern dieses Landes den gewünschten heraus.

Das Länderband ist schwarz und die Stationsnamen sind durchsichtig gehalten, so daß die Namen. weiß auf schwarzem Grund erscheinen, wenn der Empfänger eingeschaltet ist und seine Skalenlampen das Band durchleuchten. Die Langwellensender dagegen sind der Unterscheidung wegen rot gehalten. Schaltet man den Langwellenbereich ein, so legt sich ferner ein rotes Filter vor den den Sender anzeigenden „Lichtstrich“; das bedeutet, daß man jetzt nur die rotgedruckten Sender einstellen kann. Dieser als Zeiger dienende Lichtstrich ist in Wirklichkeit ein schmaler Ausschnitt in einem Stahlband, das sich hinter der Skala in waagerechter Richtung bewegt, wenn man den Abstimmknopf dreht. Durch Friktionsübertragung wird dann nämlich die auf der Kondensatorachse sitzende Trommelscheibe angetrieben, an derem Umfang das Stahlband befestigt ist, das über zwei seitlich der Skala befindliche Führungsrollen läuft und so dicht hinter dem Länderband an diesem vorbeitransportiert wird.

Der Netzteil des Wechselstromempfängers ist durch den sehr reichlich bemessenen und mit 1,7 mm starkem Eisenblech gekapselten Transformator interessant, der durch eine Thermosicherung geschützt ist, deren sich bei Überhitzung lösender Kontakt weit in die Wicklung des Transformators hineinragt, also unmittelbar auf die dort entstehende und den Wicklungen gefährlich werdende Wärme anspricht. Die Umschaltung auf eine der fünf Netzspannungen (110, 125, 150, 220 und 240 Volt) wird durch Umstecken eines Kontaktes bewirkt, der in den rechteckigen Kontaktbuchsen außerordentlich kräftig fest hält.

Der Gleichstromempfänger enthält zur Stromregulierung und Vermeidung von Überspannungen beim Einschalten, die den Skalenlampen gefährlich werden könnten, einen Eisendraht-Wasserstoffwiderstand, der mit einem Urandioxyd‑Widerstand kombiniert ist; der Urandioxyd‑Widerstand hat die Eigenschaft in kaltem Zustand einen sehr viel höheren Ohmschen Widerstand zu besitzen, als in warmem, so daß ein gefährlicher Einschaltstromstoß nicht entstehen kann. Der Heizwiderstand ist übrigens mit einem verstellbaren Schleifer ausgestattet, so daß der Gleichstromempfänger auf alle Zwischenspannungen zischen 150 und 220 Volt eingestellt werden kann.

Bedienung und Leistung

Bei einem Gerät dieser Klasse ist nicht nur absolute Einknopfbedienung, sondern auch eine vollkommene Eindeutigkeit derselben eine Selbstverständlichkeit. Eine Regelung der Klangfarbe oder der Lautstärke ist ohne jeden Einfluß auf die Abstimmung, desgleichen natürlich eine Betätigung des Ortsfernschalters. Die Empfindlichkeit des Empfängers ist so groß, daß der Störpegel jederzeit erreicht werden kann. Der Groß‑Superhet mit fünf Röhren besitzt kaum eine größere Empfindlichkeit; er ist dem hier beschriebenen Empfänger, der natürlich preislich sehr viel günstiger liegt als ein Groß‑Superhet, nur in der vollkommeneren Lautstärkeautomatik wie in dem Bedienungskomfort überlegen. Wer auf diesen Komfort nicht sieht, kann mit diesem um rund 1/3 billigeren Gerät praktisch das gleiche erreichen.

MfG DR

Dietmar Rudolph † 6.1.22, 21.Apr.14

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Bonjour à tous,

Attention, le Telefunken 347WL est le Siemens 47aWL et pas le Siemens 47WL. Je pense que le schéma du 347WL doit figurer dans la rubrique du modèle 47aWL et pas le 47WL.

Bàv,

 

Alfrerd Maistriaux

 

 

Alfred Maistriaux, 27.Jun.07

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Je viens d'envoyer le schéma du Telefunken 347WL, qui est identique au Siemens 47aWL et vendu par Siemens Nederland pour le Benelux. La caisse est semblable à la série Telefunken 346/348/349.

Ce schéma peut donc être ajouté au 47aWL

Une fiche Telefunken Deutschland suivra pour le 347WL.

Bonne journée à tous,

 

Alfred Maistriaux

 

  

Alfred Maistriaux, 27.Jun.07

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