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Ernst Erb ![]()
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CH Articles: 5692 Schem.: 13756 Pict.: 31072 25.Jan.08 11:52 Count of Thanks: 132 |
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See the translation into English by Vincent de Franco. Transistoren - der Weg dazu - frühe Forschungen - andere Möglichkeiten - erste Anwendungen Transistoren und daraus entwickelte integrierte Schaltungen sind auch nach 60 Jahren an der Front der Technik, darum hatte ich im 2004 einen Beitrag zu den Halbleitern geschrieben aus dem ich viel für diesen Beitrag hier entnommen habe. Zumindest im 19. Jahrhundert hat man sich Gedanken um die Struktur von Kristallen gemacht. Für den deutschen Sprachraum ist z.B. Ferdinand Braun mit seinen systematischen Studien bekannt. Er hat diese 1874 veröffentlicht. Man hat auch herausgefunden, dass Verbindungen wie Stahl-Karborundum unter gewissen Umständen einen Strom nur in eine Richtung fliessen lassen. Etwas vor einer praktischen Anwendung von Halbleitern als Detektoren fand man thermische Techniken. Ab 1904 konnte man mit einer Elektronenröhre von Fleming die gleiche Wirkung erzielen. Noch vor der Triode von Lee de Forest fand man für die Ablösung der Fritter / Kohärer inkl. Dekohärer oder der "Maggie" Möglichkeiten mit verschiedenen Arten von Kristallen und Metallverbindungen, doch wollte man ja für Telefonie und für drahtlose Übertragungen Verstärker bauen können. Alle diese erwähnten Möglichkeiten blieben bis zur Durchsetzung der Triode noch lange im Einsatz, danach auch die Kristall-Detektoren für besonders günstige Empfänger. Verstärkung für Telefonie und Radio Der mechanische Verstärker von Siemens im Aluminiumzylinder veranlasste wohl Robert Denk zu seinen Hoax (heisst Schabernack, Schwindel, Jux oder Scherz) mit den Zeitungen im Jahr 1948. Nur sehr wenige Menschen kannten das Siemens-Relais noch, also wen wundert es, wenn sie brav das gesehene "Wunder" schilderten. Wundern kann man sich nur an der Naivität von Leuten, die das heute als "epochemachende Deutsche Erfindung" darstellen. Hokus-Pokus (Zauberkünstler) ist seit 1796 als Hoax (Zeitungsente) ein Begriff, doch erst mit dem Internet bzw. eMail allgemein in deutschsprachigen Ländern gebräuchlich. Es gab aber in Russland eine Röhre mit dem Quecksilberdampf-Prinzip von Robert von Lieben durch Nikolai Dmitrijewitsch Papaleksi. Er entwickelte sie aber mehr Richtung von Harold J. Round in England (Round Type C ab 1913 bzw Type 2V-P1f). Gebaut hat man die Röhre ab Ende Sommer 1914 in Petrograd, dem heutigen Sankt Petersburg. Die Papaleksi-Röhre ist viel kleiner, doch äusserst selten. Siehe die Infos über Papaleksi und Bontsch-Brujewitsch - die Anfänge in Russland. Zum Vergleich Europa-USA Stand Anfang 1914: 1913 hat AT&T in den USA mit der Triode von Lee de Forest ein von Küste zu Küste (3400 US-Meilen) gehendes Telefonnetz aufgebaut. Allerdings fand die Einweihung durch Theodore Vail, den Präsidenten von AT&T erst im Juli 1914 statt. Erst viel später konnte man in Europa - und nur in Teilgebieten - bei der Röhrenentwicklung aufholen, so durch die Erfindung der Pentode (Philips) (1927) und der Oszillator-Mischröhre als kombinierte Triode-Hexode (1934) und später Triode-Heptode (Telefunken). Hin zu Solid-State-Technik Verantwortlich wurden William Shockley und der Chemiker Stanley Morgan. Dazu kamen noch weitere Forscher vom Bell Laboratorium wie Walter Brattain, Robert Gibney und Gerald Pearson, wie auch etwas später John Bardeen. Shockley wandte sich mit seiner Gruppe vor allem der Halbleiter-Forschung zu, wo er die Arbeiten aus den 30er Jahren von Frederick Seitz und Eugene Wigner weiter trieb. Der Punktkontakttransistor bzw. Spitzen-Kontakt-Transistor (Spitzentransistor) hat aber bedeutende Nachteile und wurde nur kurze Zeit vor allem für militärische Zwecke eingesetzt. Er ist viel zu teuer in der Herstellung und auch viel zu labil im Betrieb, doch erreichte man damit anfänglich viel höhere Frequenzen als mit dem Flächentransistor. Aus "Radios von gestern" Seite 235: "Die erste öffentliche Vorführung erfolgt am 30.6.48 und R. Brown stellt dabei u.a. ein erstes Transistor-Radio vor ." ... "J.R. Pierce gibt dem Element später den Namen "Transistor" aus TRANSfer-reSISTOR." Das hat eine ambitionierte Schaltung:
Hier sind Leistungen bekannt gemacht:: Bilder erhalten von Olaf Freiberg, Deutschland (edi.bplaced.net) Der Superhet mit Spitzentransistoren als Muster August 1948 an der Ausstellung. Mit an der Vorstellung war aber auch ein einfacher Telefonverstärker: Bardeen mit Telefonverstärker - Bild erhalten von Olaf Freiberg, Deutschland. Das ist aber nicht ein Bild aus 1948 sondern von viel später, denn Bardeen wurde am 23. Mai 1908 geboren und sah auch 1956 wesentlich jünger aus. Erst mit einem wichtigen weiteren Schritt entsteht der Flächen-Transistor Gemäss Hannon Yourke, dem Entwickler der ECL-Technik (emitter coupled logic) bei IBM benutzten 1959 die IBM 7090 und 1961 die Stretch seine neue Technik. Zumindest die legendäre IBM 1401 von 1959 hatte eine Art IC's, in Form von je nur einigen Transistoren pro IC, während bei der IBM 608 noch je 6 Transistoren, frei in Sockel gesteckt, eine Karte belegten. Der Sache war noch nicht ganz zu trauen. Allgemein suchten die Lizenznehmer aber noch nach Anwendungen für Massenware. Besonders für die kleine Texas Instruments waren die Lizenzgebühren von 25'000 Dollar - zum damaligen Wert - eine Ausgabe, die man wieder einbringen musste. Grundsätzlich konnte man Röhren ersetzen, doch nicht für höhere Frequenzen. Zudem war der Transistor noch sehr teuer - und man benötigte oft mehr Transistoren als Röhren für eine Aufgabe. Viele Details zu ersten Transistoren, Anwendungen und zur Entwicklung gibt es hier in Englisch. Erstes voll transistorisiertes Autoradio war gemäss Reklame Philco Mopar 914-HR. This article was edited 17.Feb.20 17:29 by Ernst Erb . |
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CH Articles: 5692 Schem.: 13756 Pict.: 31072 31.Jan.08 18:17 Count of Thanks: 130 |
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Im Post 1 haben wir gelesen, dass vor allem grosse Firmen wie Siemens einer der 26 Lizenznehmer von Bell Labs waren. Trotzdem hatten damals kleine Firmen wie SONY die Nase bei Massenanwendungen die Nase vorne. Hier geht es aber um den Transistor selbst, weniger um Transistor-Anwendungen. Dr Rost brachte im Februar 1952 die ersten in Deutschland fabrizierten Transistoren GT10, GT20 und GT30 auf den Markt und stellte sie im Mai an der Hannover-Messe dem Publikum vor. Doch eine Massenproduktion wurde nicht daraus. Die Süddeutsche Apparate Fabrik SAF in Nürnberg war mit dem VS200 - ebenfalls als Punkt-Kontakt-Transistor - gegen Ende 1952 auf den Markt gekommen. Die Firma war mit Kondensatoren, Widerständen etc. gut bekannt. Jedenfalls Anfangs 1953 konnte SAF VS200, VS220 und VS221 in Stückzahlen liefern. Im November 1953 sind folgende Transistoren aus Deutschland bekannt: Intermetall GSN1 und GSN2, die GT10, GT20 und GT30 vom Dr. Rost Laboratorium, VS200, VS220 und VS221 von SAF. Man ist sich nicht sicher, ob die TS13 und TS33 von Siemens Eigenprodukte waren oder umgestempelte frühe Transistoren von Western Electric, USA. Jedenfalls waren das alles noch Punkt-Kontakt-Transistoren. An anderer Stelle spricht Rudi (wohl Rudolf Herzog, ein absoluter Kenner der Materie in Deutschland) von Markteinführung der TS13 und TS33 von Siemens für März 1954. Im April 1954 zeigen sowohl Siemens mit TF70 und TF71 (je npn), Telefunken mit OC601 und OC602 (je pnp) wie auch Valvo mit OC70 und OC71 (beide pnp) erste Flächentransistoren, die man ab Juni ausliefern kann. Im Mai 1954 gibt Telefunken in Ihrer Hauszeitschrift bekannt wie man Transistoren entwickelt und anwenden kann. Im Oktober kommt Valvo mit dem ersten deutschen Last-Transistor für Endstufen (4 Watt) als OC15. Das ist der gleiche Monat in dem in den USA das erste Transistor-Radio auf den Markt kommt, der TR-1 von Regency. Spät im Jahr 1954 geben Valvo und Mullard die Typen OC50 und OC51 frei und man ist sich nicht sicher ob bei Mullard oder bei Valvo fabriziert. Nicht unmöglich ist auch ein Import aus den USA, da gleiche Form wie bei TS13 und TS33. 1956 zeigt die DDR erste eigene Transistoren an der Leipziger-Messe als OC811 und OC812 und im Herbst 1956 kann Deutschland erste Transistoren für die Zwischenfrequenz-Verstärker vorstellen als OC45 von Valvo und OC612 von Telefunken. Dazu kommt im Dezember mit dem OC604 spez. von Telefunken ein Endtransistor für 50 Milliwatt Ausgangsleistung. Schliesslich erscheint im Januar 1957 der OC44 von Valvo und OC613 von Telefunken für HF-Applikationen. Transistor-Radios: Akkord kommt mit Peggie etwa drei Wochen früher heraus als Telefunken mit dem Partner. Für Hörhilfen bringt Valvo Subminiatur-Transistoren OC65 und OC66. Telefunken kündigt den OD605 als Endtransistor für 15 Watt an. SAF (Howaldtswerke) und Dr. Rost geben die Produktion auf. This article was edited 20.Aug.08 14:40 by Ernst Erb . |
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CH Articles: 5692 Schem.: 13756 Pict.: 31072 10.Apr.08 23:39 Count of Thanks: 138 |
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TR1 von Telefunken ist das erste in Deutschland in Serie fabrizierte Transistorradio, doch wurde es nicht verkauft, sondern für Testzwecke an geeignete Personen verschenkt. Jahre davor gab es Prototypen - wie oben beschrieben. Im Jahr 1957 sind in Deutschland aber noch weitere Radios mit Transistoren auf den Markt gekommen: Z.B. bringt Blaupunkt mit dem Autoradio Bremen TR einen Hybriden aber auch ein Tischmodell Blaupunkt Capri de Luxe 2572 als Hybrid. Mit Bambi bringen sowohl Lorenz wie auch Schaub 1957 einen Hybriden - mit 2 Röhren und 4 Transistoren. Radio Rim Trabant 58 ist 1957 ein Begriff für Bastler für ganz einfache Transistorradios als Audion - nach Grille 57 als NF-Verstärker mit Transistoren. Auch Südfunk bringt einen Hybrid Portable, doch kennen wir das genaue Datum nicht. Wer weiss mehr darüber? 1959 wird die Liste lang ... |
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CH Articles: 5692 Schem.: 13756 Pict.: 31072 18.Apr.08 22:06 Count of Thanks: 122 |
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Die ersten Transistoren in einer Technik, die stabil war, also die Flächentransistoren (im Gegensatz zu den Punktkontakttransistoren) hatten das Problem, hohe Frequenzen nicht zu schaffen. So entstanden zuerst Radios, deren Endstufe Transistoren aufwiesen, dann Volltransistors für MW - bald auch für KW, doch die Barriere für UKW bestand ca. 4 Jahre. Ab 1957 gab es Transistoren, die manchmal auch UKW schafften. Ein Beispiel sind die beim Prototypen eines volltransistorisierten UKW-Empfängers von Graetz verwendeten Transistoren 2N247 (gf nur 30 MHz). Der Prototyp wurde im Sommer 1957 in der Fachpresse besprochen, so auch in der Funk-Technik Nr. 15 aus 1957, Seite 506. Es hatte sich aber gezeigt, dass an eine Serienfertigung nicht zu denken war - von 5 Transistoren waren 4 für UKW ungeeignet. Erst 1958 waren offensichtlich taugliche UKW-Transistoren in Stückzahlen erhältlich. Diese hat dann SONY zum Modell TFM-151 von 1958 benutzt - nach meinen Recherchen das erste serienmässig hergestellte UKW-Transistorradio. "Natürlich" war auch das Mittelwellenband vorhanden. Das markiert auch die Übernahme der Märkte für Transistorempfänger durch die Japaner. Das Modell wurde ausschliesslich für den Export hergestellt (möglicherweise nur für die USA). Die Transistoren 2T201 und 2T203 (diffusionslegiert) mit fg 100 MHz waren für den Einsatz gerade noch tauglich. 1959 gibt es einige Modelle für UKW - der Siegeszug der Transistoren war nicht aufzuhalten. Japan gelang es mit verschiedenen Innovationen (z.B. spez. Drehko) federführend zu sein und sogar die Märkte so ziemlich zu übernehmen, bis die Produktion auch dort in Billigländer abwanderte. This article was edited 19.Apr.08 23:24 by Ernst Erb . |
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CH Articles: 5692 Schem.: 13756 Pict.: 31072 06.May.08 20:22 Count of Thanks: 103 |
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Thomas Günzel hat die grosse Arbeit unternommen, einen interessanten Beitrag über das Thema "Transistoren und ihre Fertigung" zu digitalisieren und als PDF zu veröffentlichen. Der Beitrag stammt aus "ETZ Elektrotechnische Zeitschrift" 1955 und beleuchtet die Fabrikation, wie sie in den 50er Jahren funktionierte. Autor ist Johannes Malsch (Prof. Dr. phil.), damals Leiter der Halbleiter-Entwicklung bei Telefunken. Wir danken der ETZ-Redaktion für die Genehmigung. Im Beitrag sind mehr als ein Dutzend Bilder enthalten. Eingegangen wird auf die Transistor-Bauarten jener Zeit (Spitzen-Transistor und Flächen-Transistor) mit Schilderung der physikalischen Vorgänge im Transistor und der Probleme beim Transistorbau. Vor allem der 50 mW-pnp-Typ OC602 wird behandelt, im Aufbau ein Legierungs-Transistor. Dieser Transistor kam 1955 zum Einsatz beim ersten serienmässig in Deutschland hergestellten Transistor-Radio. Dieser TR1 wurde allerdings zu Testzwecken verschenkt, nicht verkauft. Auch eine Hörbrille war mit diesem Transistor bestückt. Leider kennen wir das Herstelljahr nicht dazu. Vielleicht wissen Sie mehr (und weitere frühe Hörhilfen mit Röhren oder Transistoren?) und verwenden als Gast das Kontaktformular? |
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Ernst Erb ![]()
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CH Articles: 5692 Schem.: 13756 Pict.: 31072 27.May.08 17:54 Count of Thanks: 115 |
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Es ist erstaunlich wie rasch der Transistor einen breiten Markt für Transistorempfänger fand - und wie schnell man den Transistorempfänger erfinderisch in allerlei Dinge einbaute oder einfachste Apparate baute, wie z.B. dieser Transistor Detektor TDA aus Wien mit EINEM Transistor oder Sissi und Mucki mit 2 Transistoren und einer Diode. Die Kleinheit und der geringe Stromverbrauch machten es möglich, Radios in jeder Situation zu hören. Überrascht hat mich z.B. diese Radiobrille von 1961 der Firma Elektro Kadett-Apparate GmbH Berlin. Verwendet sind die Transistoren 2SA156 (Markteinführung 1959), 2SB112 (Markteinführung 1957) und 2SB117 (markteinführung 1958). Das ist natürlich kein Superhet, sondern ein Audion mit 2 NF-Stufen - und ohne Rückkopplung. Das Sammeln von solchen alten Exoten hat einen besonderen Reiz, wie auch die Reklame-Radios. Auch heute noch werden solche Gadgets wie Armbandradios, Design-Radios, spez. Uhrenradios etc. hergestellt, doch meist als FM-Empfänger mit automatischem Scan, also einfachster Bedienung. Hoffentlich setzt ein Spezialitäten-Sammler diesen Beitrag zu Transistor-Radios fort. |
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Ernst Erb ![]()
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CH Articles: 5692 Schem.: 13756 Pict.: 31072 17.Jan.09 19:38 Count of Thanks: 93 |
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In Grossbritanien (UK) kommt das erste Transistorradio im Juni 1956 durch PYE für Pam (Pamphonic) gefertigt als Pam Modell 710 auf den Markt. Die 8 Transistoren sind von "Newmarket Transistors Ltd." fabriziert, einer Firma, die zu Pye gehörte. Im Januar 1957 lanciert Pye zudem ein Transistor-Radio unter eigenem Namen, als Modell 123 bzw. P123BQ, später P123BQ/R. In Frankreich bezeichnet man als erstes Transistor-Radio (1956) "Solistor Transistor 8" von Clairville, Paris, den wir aber mit 6 Transistoren und 2 Dioden führen. This article was edited 23.Jan.09 16:21 by Ernst Erb . |
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Thomas Günzel ![]()
Editor
D Articles: 212 Schem.: 1128 Pict.: 555 28.Feb.09 12:22 Count of Thanks: 106 |
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In der Elektronik 26/1997 erschien ein Artikel zum 50ten Geburtstag des Transistors. Dank der Hilfe von Herrn Heyl hat uns der Weka-Zeitschriftenverlag diesen Artikel zur Veröffentlichung im Radiomuseum zur Verfügung gestellt.
Als im Jahre 1947 -- einen Tag vor Weihnachten -- in den USA eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern zum ersten Mal die neueste „Erfindung“ ihrer Kollegen John Bardeen und Walter Houser Brattain betrachteten, da dachten sie wohl kaum daran, daß dieser Tag ähnliche Auswirkungen auf die Menschheit haben würde wie der Tag des Jahres 1769, an dem James Watt zum ersten Mal eine Urform seiner Dampfmaschine präsentierte. So wie die Erfindung der Dampfmaschine von Historikern als Beginn des Industrie- Zeitalters gilt, markiert die Entwicklung des Transistors am 23.12.1947 den Beginn des Informations- Zeitalters, also den Beginn unseres Zeitalters -- und zwar nicht nur in rein elektronischer Hinsicht.
Ein dickes Dankeschön an die Redaktion der Elektronik This article was edited 28.Feb.09 21:37 by Thomas Günzel . |
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Ernst Erb ![]()
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CH Articles: 5692 Schem.: 13756 Pict.: 31072 29.Mar.09 20:08 Count of Thanks: 114 |
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Es ist erstaunlich, wie rasch sich die Integration von Transistoren, Dioden und Widerstände etc. nach der Beherrschung der Transistoren-Fabrikationstechnik für Gross-Serien realisieren liess. 1966 gab es erste Schaltungen für Radio und Fernsehen.. |
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Hans-Jürgen Neuhaus ![]()
Editor
D Articles: 83 Schem.: 6 Pict.: 232 06.Mar.11 16:35 Count of Thanks: 115 |
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Allgemeines
Die Transistorentwicklung in der DDR hinkte immer etwas hinterher. Auch sie kämpfte außer mit der geringen Ausbeute auch mit der Entwicklung von Transistoren mit höherer Transitfrequenz fT (fT ist die Frequenz, bei der die Kleinsignal-Stromverstärkung β = 1 geworden ist.) sowie mit der Entwicklung von Transistoren für NF-Endstufen höherer Leistung.
So wurden anfänglich aus Mangel an Eigenentwicklungen - insbesondere in den HF- und ZF-Stufen von Radios - ausschließlich Import-Transistoren eingesetzt.
Auch bei Endstufen mit einer Leistung von mehr als 500mW mussten lange Import-Transistoren verwendet werden.
Die Parallelentwicklung von Transistoren und Engeräten führten zu vielfältigen, unterschiedlichen Bestückungsvariationen eines Transistorradio-Typs während seiner Produktionslaufzeit. Zur Verbesserung der Übersicht gab es in „Industriemitteilungen über Transistorempfänger“ eine konkrete Auflistung der Transistorvarianten der ersten Transistor-Radios in der DDR.
Anfang 1964 wurden in der DDR neue, eigene Transistor-Bezeichnungen eingeführt mit dem Ziel, aus den Bezeichnungen Art und Verwendungszweck des Bauelements zu erkennen.
Beim 1. Buchstaben steht G für Germanium und S für Silizium; L steht für Lehr- oder Amateur- ( = verbilligte Bastel-) Typen
Beim 2. Buchstaben steht C für NF-Transistor, F für HF-Transistor, D für NF-Leistungs-Transistor und L für HF-Leistungs-Transistor.
Beispiele:
Aus NF-Transistor LA50 wurde LC815 (= OC815 mit erweiterten Toleranzen - 2.Wahl)
Chronologie der ersten Transistor-Geräte in der DDR
1957:
Tonor: Transistor-Hörgerät mit 4stufigem RC-gekoppeltem NF-Verstärker
1958:
Stern 1: Das erste teilweise mit Transistoren bestückte Koffer-Radio für LW, MW, KW
Es handelt sich um ein Hybrid-Gerät mit einem mit 2 Röhren bestückten HF/ZF-Teil, einem mit 4 (Import-) Transistoren (2 x OC71, 2 x OC72) bestückten NF-Teil sowie einem mit einem (Import-) Transistor OC76 bestückten Gleichspannungswandler zur Erzeugung der Anodenspannung.
Ab Mitte 1959 gab es eine Gerätevariante, die mit DDR-Transistoren bestückt war: 2 x OC811, 2 x OC821 (Pärchen), OC821.
1959:
Sternchen: Das erste volltransistorisierte Tascheradio für MW
Anfänglich waren HF- und ZF-Stufen sowie - ausnahmsweise - auch die Endtransistoren mit Import-Tansistoren bestückt.
Transistor-Bestückungsvarianten in den HF-Stufen:
T3 : (2.ZF) : OC44, OC45, OC169
1960:
Stern 2: Das erste volltransistorisierte Kofferradio für LW, MW und KW
Basis dieses Radios war das Chassis des Hybrid-Geräts Stern 1.
Die ZF-Transistoren sowie deren Arbeitspunkt-Beschaltung wurden direkt in die Röhrensockel gelötet. Der Mischtransistor war „fliegend“ in der Tastatur verdrahtet,
Nachfolger war im Jahr 1961 Stern 4.
1960:
A100 (Berlin): Das erste volltransistorisierte Autoradio für MW und LW
Neben den HF-Stufen wurde auch die 2,5W-Leistungsendstufe mit Import-Transistoren (2 x OC26) bestückt.
1961:
A110: Das erste Autoportable für LW und MW mit Einschubkassette
In der Kassette arbeitet eine 2,5W-Booster-Endstufe mit 2 x OC1016
1961:
Rema Trabant T6: Kofferradio für LW, MW und KW
Mit Import-Transistor OC170 im Mischer-Teil; sonst DDR-Transistor-Typen.
1962 :
R100: Kofferradio für LW, MW und KW.
Im R100 wurden identische Transistortypen wie im T100/T101 (siehe oben) verbaut.
1963 :
Stern 3: Das erste volltransistorisierte UKW-Kofferradio für LW, MW, KW, und UKW
Bestückung des UKW-Teils mit 2 x OC170 - in typischer Basis-Grundschaltung zur Verbesserung der Verarbeitung der hohen UKW-Frequenzen (100MHz).
1964:
Stern R111: Koffergerät für LW, MW und KW
Dies ist wohl das erste vollständig mit den „neuen“ GF- und GC-Typen bestückte Gerät.
Mitte der 60er-Jahre "normalisierte" sich z.B. mit der Bereitstellung des HF-Transistors GF132 die Entwicklung von DDR-Radios mit eigenen Transistoren auch für den UKW-Bereich. Ein Beispiel ist der Stern 112 aus dem Jahre 1965.
12946 from 65115
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Wolfgang Gebert ![]()
Editor
D Articles: 20 Schem.: 153 Pict.: 826 25.Jul.14 14:43 Count of Thanks: 90 |
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Die ersten deutschen Silizium-Transistoren This article was edited 25.Jul.14 16:15 by Wolfgang Gebert .
39353 from 65115
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Heribert Jung
Editor
D Articles: 975 Schem.: 12939 Pict.: 5737 25.Aug.16 03:14 Count of Thanks: 50 |
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IBM Deutschland Forschung und Entwicklung schreibt; Technologie Siliziumtransistor
SLT Karte. Von 4 Modulen (ICs) habe ich die Abdeckung entfernt. Die kleinen Quadrate mit den 3 Anschlüssen sind die Transistoren.
IBM SLT Timeline
48633 from 65115
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